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Schwarze Madonna

Schwarze Madonna

Titel: Schwarze Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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ausräumen zu können.«
    »Wir suchen noch nach ihnen«, antwortete Inspektor Cotta, während er ihnen die Fingerabdrücke abnahm. »So, jetzt haut ab, ich habe noch zu tun.«
     
    »Was jetzt?«, fragte Bob, als sie im Auto saßen.
    Justus zog die Brauen zusammen. »Wir besuchen die ›Carino Daily Post‹. Kann schon sein, dass B.S. ein ganz normaler Reporter ist, der sich nur an uns rächen will, weil ich ihm die Story vermasselt habe. Aber dann ist er erstaunlich gut informiert – woher wusste er, dass wir in der Laguna Street waren? Und wenn er einer der Clowns ist und den Verdacht nur auf uns lenken will, sollten wir ihn uns erst recht genauer ansehen, denke ich.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Peter zweifelnd. »Vielleicht war B.S. einfach zufällig auch in der Laguna Street, als der Einbruch passierte.«
    »Ich glaube nicht an Zufälle«, erwiderte Justus entschieden. »Schon gar nicht, wenn B.S. uns ohne weitere Recherche als schuldig hinstellt und Josés Nachbar, Señor Gonzales, uns ganz klar nicht selbst erkannt hat.«
    »Wie bitte? Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass jemand uns nicht mag und Gonzales ganz genau gesagt hat, wen er erkennen sollte und wen nicht.«
    »Vielleicht B.S. selbst?«, überlegte Bob. »Der mag uns ganz bestimmt nicht. Aber um Gonzales zu überreden, müsste er ja noch vor der Polizei am Tatort gewesen sein.«
    »Dann hätte er uns auch nur ganz knapp verpasst«, sagte Peter. »Vielleicht hat er uns gesehen und Gonzales beschrieben!«
    Justus schüttelte den Kopf. »Dann hätte er Bobs Brille weder gesehen noch erwähnt.«
    »Ach ja, die Brille hatte ich vergessen.«
    »Vielleicht kennt Gonzales uns von einem früheren Bericht«, sagte Bob. »Und dann hat er das einfach durcheinander geworfen.«
    »Würdest du das tun? Jemand bricht mitten in der Nacht in dein Haus ein, verwüstet die Nachbarwohnung, und du ignorierst es, bist aber in der Lage, drei Jugendliche zu erkennen, die in einem dunklen Hausflur an dir vorbeirennen? Dann erinnerst du dich auch noch daran, dass du sie mal in der Zeitung gesehen hast, und beschreibst der Polizei nicht, wie sie in deinem Hausflur ausgesehen haben, sondern wie sie vielleicht auf einem uralten Zeitungsfoto ausgesehen haben könnten?«
    Dazu fiel Bob und Peter kein Gegenargument mehr ein und sie machten sich auf den Weg nach Carino Beach.
     
    Es war schon Nachmittag, als sie nach einer anstrengenden Fahrt durch sengende Hitze in dem kleinen Küstenstädtchen ankamen. Sie mieden die Straßen zum Strand und zum Pier und erreichten nach mehreren Umwegen das Industriegebiet. Vor dem Gebäude der ›Carino Daily Post‹ hielten sie und stiegen aus dem Käfer. Das Haus war ein flacher, verschachtelter Bau von schmutzig grauer Farbe. Ein paar Palmen spendeten ihren Schatten einem Haufen Erde und Geröll neben dem Haus.
    »Hoffentlich kriegen wir da drinnen was zu trinken«, stöhnte Peter.
    »Verlass dich nicht drauf«, murmelte Bob, während er Justus folgte, der zielstrebig auf das Gebäude lossteuerte. »Wir können froh sein, wenn sie uns nicht rauswerfen.«
    Durch eine Drehtür betraten die drei ??? das Gebäude. Drinnen war es fast ebenso heiß wie draußen. Es roch nach Bohnerwachs und altem, muffigem Papier. Zwei weitere kümmerliche Palmen neigten sich bedrohlich über eine Sitzecke aus abgewetzten blauen Sesseln, die sich um einen Rattantisch voller Zeitungen gruppierte. Hinter einem Tresen saß ein älterer Mann und las Zeitung – nicht die ›Carino Daily Post‹, sondern die ›Los Angeles Post‹. Er ließ sich auch nicht davon stören, dass die drei ??? geradewegs auf ihn zusteuerten und vor dem Tresen stehen blieben. Erst als Justus laut »Guten Tag« sagte, blickte er gelangweilt auf.
    »Und?«
    »Wir suchen einen Ihrer Redakteure«, sagte Justus. »Er – oder sie – hat die Initialen B.S. und wir würden gerne mit ihm über einen Artikel –«
    »B.S. gibt’s hier nicht«, sagte der Pförtner und las weiter in seiner Zeitung.
    Justus runzelte die Stirn. »Das stimmt nicht. Er hat einen Artikel in Ihrer Zeitung veröffentlicht.«
    »B.S. haben wir nicht.«
    »Warte«, sagte Bob rasch. Er holte eine der Zeitungen von dem Tisch der Sitzgruppe. »Das hier ist die heutige Sonntagsausgabe.« Rasch blätterte er die Zeitung durch, faltete sie um und hielt sie dem Mann vor die Nase. »Hier, da steht doch der Name!«
    Der Pförtner warf einen gelangweilten Blick auf den Artikel. »Kenn ich nicht.«
    Allmählich verlor Justus die

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