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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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sich die Bettdecke vor und griff mit der anderen Hand nach der Teetasse.
    „Wovon redest du eigentlich, Maggy?“
    „Na, von Ihnen und Mr. Marlow“, platzte Maggy los. „Ich habe gewusst, dass es so kommen würde, Miss Burke. Was sich neckt, das liebt sich. Oh, Sie müssen ein gutes Wort für mich einlegen, Miss Burke. Es geht doch nicht an, dass Sie ohne eine Bedienung reisen. Sie müssen mich mitnehmen.“
    Violet schlürfte ihren Tee und sah Maggy verwirrt an.
    „Reisen? Wieso reisen?“
    „Hat er Ihnen denn noch nichts davon gesagt?“, staunte Maggy. „Wir haben die Order, Ihre und Mr. Marlows Sachen einzupacken. Überseekoffer hat er gesagt. Oh, Miss Burke. Ich war noch nie auf dem Kontinent.“
    „Was redest du da eigentlich, Mädchen?“
    Der Tee schwappte auf die Untertasse und Violet setzte sich im Bett auf. Was hatte er da für verrückte Dinge vor?
    „Meine Güte, Miss Burke“, regte sich Maggy auf. „Mr. Marlow hat uns ganz früh aus den Betten geholt und gesagt, Sie beide würden heute Nachmittag abreisen. Zuerst auf sein Landgut Crofton Hall. Und dann nach Dover und auf den Kontinent.“
    Violet starrte Maggy verständnislos an. Nach Dover. Auf den Kontinent. Sie und Marlow gemeinsam auf Reisen?
    Maggy war immer noch voller Glückseligkeit und sie konnte nicht aufhören, zu plaudern.
    „Ich habe es gleich gewusst, Miss Burke. Gleich, als Sie ins Haus kamen, habe ich es mir gedacht. Mrs. Waterbrook hat Sie zuerst nicht leiden können, weil Sie … nun ja, weil sie Mrs. Clarissa so ähnlich sehen. Aber ich habe sofort gewusst, dass Sie eine ganz andere sind.“
    Trotz der unglaublichen Neuigkeiten begann Violets Kopf wieder zu arbeiten. Warum wollte Marlow so plötzlich verreisen? Da fiel ihr das Gespräch zwischen Marlow und Jeremy Forch wieder ein, das sie unabsichtlich mitgehört hatte. Jemand verdächtigte Marlow, der Mörder von Whitechapel zu sein.
    „Es ist gut Maggy. Du kannst jetzt gehen.“
    Maggy bewegte sich zur Tür und lächelte dabei hoffnungsvoll.
    „Nicht wahr, Miss Burke? Sie nehmen mich auf den Kontinent mit. Mr. Marlow wird ganz sicher auf Sie hören.“
    „Wir werden sehen, Maggy.“
    Als sie aus dem Zimmer gegangen war, kauerte sich Violet zusammen und zog das Hemd, das sie trug, fest um ihren Körper. Sein Geruch war noch deutlich im Kragen zu spüren, sie atmete ihn tief ein und begann zu zittern. Was für ein unglücklicher Zufall, dass Marlow diese Narbe hatte. Genau an der Stelle, an der der Mörder von Whitechapel seine Opfer kennzeichnete. Hatte Jeremy Forch ihm deshalb vorgeschlagen, England zu verlassen, bis man den Mörder gefasst hatte? Was für ein lächerlicher Grund, einen unschuldigen Menschen des Mordes zu verdächtigen. Zwei Schnitte am Handgelenk – da gab es gewiss viele Männer in London, die solch eine Narbe vorweisen konnten.
    Er will mich mitnehmen, weil er mich liebt, dachte sie zärtlich und ein warmes Glücksgefühl durchströmte sie. Er liebte sie und wollte mit ihr gemeinsam auf den Kontinent reisen.
    Eine halbe Stunde später saß sie einsam im Speisezimmer, stocherte in ihrem Frühstück herum und fröstelte, obgleich Maggy den Kamin geheizt hatte. Neben ihrem Teller hatte eine kurze Nachricht von Marlow gelegen, die ihr Herz beim ersten Durchlesen heftig zum Schlagen brachte.
    Meine süße Violet. Lass uns die Vergangenheit vergessen und einen neuen Anfang miteinander wagen. Wenn du nach allem was geschehen ist, noch bereit bist, bei mir zu bleiben, bin ich glücklicher, als ich es verdient habe
.
    Wir werden uns ganz neu begegnen, offen und ehrlich und ohne Vorurteile. Nicht hier, in dem düsteren, kalten London, sondern im Süden, in Florenz, in Neapel – wo immer du möchtest
.
    Ich habe noch einige Vorbereitungen zu treffen, die Kanzlei schließen, Rechnungen begleichen, die Überfahrt auf den Kontinent buchen
.
    Geh bitte nicht aus, solange ich fort bin. Erwarte mich gegen Mittag
.
    Nicholas
    Was für eine rührende Liebeserklärung! Er würde „glücklicher sein, als er es verdient hatte“ wenn sie bei ihm bliebe. Da war er, jener andere Nicholas Marlow, um den sie so lange gekämpft hatte. Er hatte heute Nacht neben ihr geschlafen, sie umschlungen gehalten. Er hatte dieses Liebesbekenntnis verfasst. Er wollte mit ihr in den Süden reisen und einen neuen Anfang wagen.
    Erst nach einer weiteren Tasse Tee, gab sie den Zweifeln Raum, die sich längst in ihr gemeldet hatten. Von Heirat war nicht die Rede – natürlich nicht,

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