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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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Leder an ihrer Kehle, in der Halsgrube, es glitt zwischen ihren Brüsten hindurch zu ihrem Bauch und verweilte auf ihrem Nabel. Eine heiße Woge wuchs in ihrem Inneren, erfüllte ihre Brust und strömte in ihren Unterleib, wirbelte wie ein reißender Strom zwischen den Beinen. Immer noch lag sie unbeweglich, spürte glühende Hitze und zugleich eisige Kälte, wartete zitternd auf das, was mit ihr geschehen würde.
    Die Hand schob sich über ihre Hüfte, lastete dort eine Weile und glitt langsam den rechten Oberschenkel entlang bis zu ihrem Knie, das das hochgerutschte Nachthemd nicht mehr bedeckte. Sie fühlte erbebend die Berührung des glatten Leders auf ihrer bloßen Haut, spürte, wie es sacht über ihrer Kniescheibe kreiste und sich dann auf den Rückweg machte. Gemächlich glitt die Hand wieder hinauf, näherte sich langsam dem bebenden, vibrierenden Geschehen zwischen ihren Schenkeln, streckte die Finger aus und berührte sacht ihren Schamhügel. In diesem Augenblick erfasste sie ein ungeheuer süßes Zucken, etwas zwischen ihren Beinen verkrampfte sich, ein glühender Strom fuhr durch sie hindurch und riss sie in einen fantastischen, wilden Strudel hinein. Sie sah grell bunte Feuerwände vor sich, glaubte zu Asche verglühen zu müssen, und erst, als die Flammen langsam in sich zusammenfielen, begriff sie, dass sie noch lebte.
    Schwer atmend lag sie, schweißnass am ganzen Körper, die Augen weit geöffnet. Im Dämmerlicht gewahrte sie die Form der Tür, davor stand die Kommode genau so, wie sie sie hingeschoben hatte.
    Ihr Nachthemd war nach wie vor bis oben hin geschlossen, sie zog die Decke hinauf, denn ihr war jetzt kalt und sie fühlte sich ungeheuer müde.
    Es war ein Traum, dachte sie und rollte sich im Bett zusammen. Nur ein Traum.
    Am Morgen weckte sie ein Pochen an der Tür.
    „Miss Burke? Es ist schon neun Uhr. Mr. Marlow wartet mit dem Frühstück auf Sie.“
    Erschrocken fuhr sie hoch. Oh Gott, sie hatte verschlafen!
    „Sagen Sie ihm bitte, dass ich sofort unten bin, Maggy.“
    Das Mädchen schlurfte davon und Violet kleidete sich hastig an, wusch sich Gesicht und Hände und steckte das Haar auf.
    Dann erst fiel ihr Blick auf die Kommode und sie erstarrte. Das kleine Möbelstück stand nicht mehr gerade, wie sie es gestern Abend vor die Tür geschoben hatte, es stand leicht schräg. Probeweise öffnete sie die Tür und stellte fest, dass der Türspalt breit genug war, dass ein Mensch sich hindurchschieben konnte.
    Sie musste sich einen Augenblick auf das Bett setzen, denn es wurde ihr schwarz vor Augen. Sie hatte nicht geträumt – ohne Zweifel war es Charles gewesen, der sie in solch schamloser Weise belästigt hatte.
    Die Erkenntnis war niederschmetternd. Was würde er jetzt von ihr denken? Hatte sie ihn nicht geradezu ermutigt, weil sie sich nicht gewehrt hatte?
    Ihr erster Gedanke war, vor Scham davon zu laufen. Zurück zu Grace flüchten, sich in ihrem Zimmer einschließen und unter die Bettdecke kriechen. Dann jedoch kam sie zur Besinnung. Nein, sie würde sich nicht wie eine dumme Gans benehmen, sondern diesem Menschen die Stirn bieten. Sie würde um ihren Platz in diesem Haus kämpfen.
    Nicholas Marlow erwartete sie im Speisezimmer, das durch ein flackerndes Kaminfeuer angenehm warm und gemütlich wirkte. Als sie eintrat, ließ er die Zeitung sinken und bedachte Violet mit einem unfreundlichen Blick.
    „Es wird Zeit, sich von lieb gewordenen Gewohnheiten zu verabschieden, junge Frau“, sagte er streng und faltete das Blatt zusammen. „Ich pflege nicht in den Tag hinein zu schlafen und erwarte das Gleiche von meinen Angestellten.“
    „Es ist keinesfalls meine Gewohnheit, lang auszuschlafen, Mr. Marlow“, sagte sie, ärgerlich darüber, dass sie ihm Anlass zu dieser Rüge gegeben hatte. „Es ist gestern viel auf mich eingestürmt und ich war ungewöhnlich müde. Es wird nicht wieder vorkommen.“
    „Das wollen wir hoffen“, meinte er und nahm sich die Freiheit, den Tee einzuschenken.
    Er saß, in einen hellgrauen Hausrock gekleidet, am Kopfende des Tisches, das Fenster befand sich hinter seinem Rücken, Violets Gedeck hatte man rechts von ihm platziert, wodurch sie von dem einfallenden Licht geblendet wurde, wenn sie zu Marlow hinsah. Doch sie konnte erkennen, dass er noch blasser schien als gewöhnlich, seine Wangenknochen traten hervor und das Kinn erschien ihr kantig.
    Das Frühstück war ausgesprochen üppig, es gab zwei Sorten Fisch, Eier mit Speck, Bohnen und gebutterten

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