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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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Toast. Violet fühlte sich vollkommen ausgehungert und nahm von allem, holte sich sogar eine zweite Portion und verspeiste sie mit großem Appetit. Marlow sah ihr halb erstaunt, halb belustigt dabei zu – er selbst nahm nur einen Toast und ein wenig Rührei, die anderen Platten rührte er nicht an. Dafür trank er mehrere Tassen Tee, ohne Zucker oder Sahne hinzuzufügen und zupfte hin und wieder an seinen Manschetten herum, die sehr lang waren und einen Teil des Handrückens bedeckten.
    „Ich sehe, dass Ihre Ernährung mich einiges kosten wird.“ Er grinste ironisch. „Im Übrigen wird die Schneiderin gegen elf hier eintreffen und Maß nehmen.“
    Violet war rot geworden. Wie ungeschickt sie gewesen war – wahrscheinlich hielt er sie jetzt für eine Hungerleiderin, die sich nicht beherrschen konnte.
    „Gegen elf … ja …“, stammelte sie. „Ich habe da noch einige Anliegen, Mr. Marlow.“
    Er hatte schon zur Zeitung gegriffen, ließ das Blatt jedoch liegen und hob fragend die dunklen Augenbrauen.
    „Vor allem hätte ich gern einen Schlüssel zu meinem Zimmer.“
    „Einen Schlüssel?“, fragte er mit leichtem Spott. „Leiden Sie unter Albträumen oder sind Sie mondsüchtig, weswegen Sie sich einschließen müssen?“
    „Keineswegs“, gab sie kühl zurück. „Ich finde es nur normal, dass mir der Schlüssel für den Raum, in dem ich wohne, ausgehändigt wird.“
    Er sah sie durchdringend an.
    „Meinetwegen“, knurrte er unwillig. „Sie misstrauen doch nicht etwa meinen Angestellten?“
    Violet spürte, dass sie errötete.
    „Ich bin davon überzeugt, dass das Personal in diesem Hause Ihres Vertrauens würdig ist, Mr. Marlow“, erklärte sie mit fester Stimme. „Allerdings habe ich noch eine Bitte – sie betrifft Ihren Hausdiener, Mr. Waterbrook.“
    Dieses Mal horchte er auf und starrte sie forschend an.
    „Charles? Was ist mit ihm?“
    Sie wurde wieder rot, denn es war ihr ungemein peinlich, darüber zu sprechen.
    „Er … hat sich mir gegenüber einige Freiheiten herausgenommen, die nicht zu akzeptieren sind.“
    „Ach ja?“
    Diese Nachricht schien ihn zu amüsieren.
    „Was hat er getan? Ist er vielleicht gar zudringlich geworden?“
    Sie wurde noch röter. Warum quälte er sie? Spürte er nicht, wie peinlich die Sache ihr war?
    „Darüber möchte ich nicht sprechen, Mr. Marlow. Ich möchte Sie nur bitten, mit Ihrem Hausdiener ein energisches Wort zu reden.“
    „Wie soll ich das, wenn ich nicht weiß, um was es geht? Schildern sie mir genau, was vorgefallen ist, Miss Burke. Jede Einzelheit.“
    Dieser Mensch war ein Sadist! Welches Vergnügen er dabei hatte, sie mit hochrotem Kopf sitzen zu sehen und sie dabei immer weiter zu provozieren. Sie spürte, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen und gleichzeitig hatte sie große Lust, ihm das Teeservice vor die Füße zu werfen.
    „Er hat mich zu respektieren, Mr. Marlow. Ich denke, dass ich ein Recht darauf habe.“
    Ihre Stimme klang hoch und zittrig, was ihn offensichtlich beunruhigte, denn er schnaubte ärgerlich.
    „Schon gut“, knurrte er und langte nach der Zeitung. „Ich werde bei Gelegenheit mit ihm sprechen. Im Übrigen schätze ich es nicht, wenn Frauen sich hysterisch gebärden, Miss Burke.“
    „Ich bin nicht hysterisch, Mr. Marlow“, sagte sie wütend. „Ich habe Ihnen ein Anliegen vorgetragen, das mir wichtig ist, und erwarte von Ihnen, dass Sie mich ernst nehmen.“
    „Und ich erwarte eine gewisse Haltung von meiner Hausdame“ betonte er schlecht gelaunt.
    Sein Gesicht verschwand hinter der Zeitung, offensichtlich betrachtete er das Gespräch als beendet.
    „Dann würde ich mich jetzt gern zurückziehen“, sagte sie und erhob sich von ihrem Stuhl.
    „Bitte sehr, Miss Burke. Denken Sie an den Termin um elf. Für den Nachmittag habe ich einen Auftrag für Sie, doch davon später.“
    „Ja, Mr. Marlow.“
    Sie fühlte sich zutiefst deprimiert, als sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinaufstieg. Anstatt sie zu unterstützen, hatte Marlow sie ausgelacht, versucht, sie vorzuführen und es dabei nach Möglichkeit vermieden auf ihre Wünsche einzugehen. Wütend schlug sie die Tür hinter sich zu und warf sich auf das von Maggy gerade gemachte Bett. Es war kaum zu erwarten, dass er tatsächlich mit Charles reden würde. Und wenn, dann würde er höchstens ein paar harmlose Fragen stellen, die den Hausdiener in seiner Respektlosigkeit noch ermuntern würden. Nein, von Marlow konnte sie sich keine Hilfe

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