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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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auf Vinö gebadet haben? Ich war hinterher fast wundgescheuert.«
     
    Maria erwog, den Hörer aufzulegen, entschied dann aber, ihm eine Chance zu geben, zu begreifen, wie es ihr ging.
     
    »Ich erinnere mich ebenso deutlich daran wie an alle Gelegenheiten, bei denen du mich betrogen hast. Alle Male, wo du nach Hause gekommen bist und detailliert berichtet hast, was du mit anderen Frauen gehabt hast oder gern hättest. Als ob die Wahrheit dich von der Verantwortung befreien würde. Was du mir Jahr für Jahr angetan hast, ist eine Belastung, mit der ich nur schwer leben kann. Ganz offensichtlich genüge ich dir nicht.«
     
    »Unsere Beziehung währt schon über zehn Jahre. Was hast du denn erwartet, Maria? Ich habe dich Kinder gebären sehen. Ich habe dich kotzen und Klos putzen sehen. Wir haben bei unseren kranken Kindern gewacht und haben finanzielle Probleme gehabt. Das ist einfach zu viel Alltag, um die Erotik am Leben zu erhalten. Ich habe nie verstanden, warum es so schlimm sein soll, sich woanders ein bisschen Abenteuer zu holen. Sex ist Sex, Liebe ist etwas völlig anderes. Du musst dich doch auch mal in jemand anders verliebt haben in all diesen Jahren, oder?«
     
    »Stimmt, ansonsten wäre ich wahrscheinlich längst tot. Aber die Anziehung und Verliebtheit, die ich gegenüber jemand anders verspürt habe, die habe ich mit nach Hause zu dir gebracht. Wenn mir jemand ein Kompliment gemacht hat, dann habe ich mich auch attraktiver für dich gefühlt. Ich habe den Gefühlen nicht erlaubt, mit mir davonzugaloppieren. Verliebtheit macht blind. Sie ist ein Rauschzustand, in dem man auf keinen Fall überstürzt handeln sollte. Für mich entsteht die Sehnsucht nach Sex aus Nähe und Fürsorge. Ich weiß, dass du da anderer Meinung bist. Außerdem geht es nicht nur um die Treue im Bett. Deine Betrügereien hätten mich fast den Job gekostet. Ich begreife nach wie vor nicht, wie du mich an die Presse verkaufen konntest. Du hast meinen Job aufs Spiel gesetzt.«
     
    »Können wir das nicht bei einem Abendessen besprechen?«
     
    »Es gibt nichts mehr zu besprechen. Ich bin aber immer noch bereit, die praktischen Fragen, die die Kinder betreffen, zu regeln. Krister, es ist aus, sieh es doch ein.«
     
    »Was sollen wir ihnen denn zu Weihnachten schenken, was meinst du?«
     
    »Ich meine es ernst, Krister. Es gibt kein ›wir‹ mehr.«
     
    Als Erika zehn Minuten später hereinkam, um die jüngsten Ergebnisse aus der Gerichtsmedizin mit ihr zu besprechen, saß Maria immer noch reglos da.
     
    »Was ist?«, fragte Erika.
     
    »Er macht mir Schuldgefühle. Ich würde den Kindern das Weihnachtsfest verderben. Es wäre meine Schuld, dass er sich wie ein Versager fühlt. Jetzt kann er nirgends wohnen, auch das noch. Ich habe nicht vor, Weihnachten mit seiner Familie zu feiern. Es ist in Ordnung, wenn die Kinder am Heiligabend dort sind, aber ich gehe nicht mit. Da bin ich lieber allein.«
     
    »Schuldgefühle? Was für ein verdammter Blödsinn. Wie war es denn voriges Jahr an Weihnachten? Da hast du gearbeitet, wenn ich mich recht entsinne. Alle waren zufrieden. Wo ist der Unterschied?«
     
    »Es fühlt sich alles wie ein einziges großes Scheitern an. Ich hatte gehofft, dass wir das ganze Leben zusammen verbringen würden. Ich weiß nicht, was das Beste für die Kinder ist. Ich glaube nicht an dieses Klischee, dass es besser für das Kind ist, wenn es Eltern hat, die geschieden, aber glücklich sind. Ich bin nicht glücklich, ich bin nur geschieden. Und Krister ist auch nicht sonderlich glücklich.«
     
    »Bereust du es?« Erika ließ sich auf der Armlehne des Stuhls nieder.
     
    »Ich frage mich, ob ich nicht zu egoistisch bin. Aber ich halte es einfach nicht aus, wenn er mich anfasst. Ich ärgere mich über das, was er sagt, über seinen Gesichtsausdruck und seine Witze. Alles. Ich will meine Ruhe. Ich will, dass er aus meinem Leben verschwindet, damit ich mein eigenes Leben führen und etwas Neues aufbauen kann. Und gleichzeitig will ich, dass die Kinder ganz normal weiterleben können. Das passt nicht zusammen. Er überschreitet ständig die Schranken und zwingt mich, Grenzen zu ziehen. Ich komme mir so ekelhaft vor.«
     
    »Er will ja auch, dass du dir ekelhaft vorkommst. Je mehr du zeigst, dass du ein schlechtes Gewissen hast, desto mehr wird er in genau dieses Horn stoßen. Hat er heute Abend die Kinder?«
     
    »Ja, oder besser gesagt, seine Mutter.«
     
    »Okay, dann finde ich nicht, dass du zu Hause

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