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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Fußboden. Maria beugte sich herab und hob sie auf. Dann eilte sie durch den Flur, um nachzuprüfen, ob die Tür auch anständig verschlossen war. Ihr Herz schlug schneller. Die Luft wurde knapp. Sie hielt die Tarotkarte in der Hand und drehte sie langsam um.
     
     
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    Wie die Flamme in einem Staffellauf von Mann zu Mann weitergereicht wird, so werden Gedanken und Ideen von Generation zu Generation weitergegeben. Aus den Opferfeuern wurde der Vogel Phönix immer wieder von Neuem geboren, in neuer Gestalt aus demselben Stoff. Sind wir klüger geworden?
     
    Pyret zündete sich eine Zigarette an und betrachtete ihre eingerissenen Fingernägel. Jemanden von diesem Erdenleben zu befreien, ehe sich Umweltkatastrophen, Hungersnöte und Kriege auch im sicheren Norden breitgemacht hatten, war an sich keine böse Tat. Was passiert denn, wenn das Grundwasser in den USA zu Ende geht? Wer wird das nächste mächtige Gift erfinden, mit dem sich die Reichen die Nase pudern können? Welche Chemikalien im Essen werden die nächste Welle an Krebserkrankungen verursachen?
     
    Wenn die Welt in ein reinigendes Feuer getaucht würde, eine neue Sintflut aus schwarzem Rauch, und das Leben im Reich des Feuers noch einmal ganz von vorn beginnen könnte, würde es dann eine andere Richtung einschlagen? So wie nach einem Waldbrand die Walderdbeeren hervorsprießen, weil die kleinen Pflanzen nun Raum und Nahrung finden? Oder wie beim Abflämmen, wenn die Samen zum Leben erweckt werden, wenn das Feuer sich in die Erde eingräbt und die Versiegelung der Samen aufspringt. Erst nach dem Feuer, wenn die anderen Pflanzen verkohlt sind, findet das Schwendegetreide seine Bestimmung und erblüht. Die Geschichte des Feuers ist unabdingbar mit der Geschichte des Menschen verbunden. Warum sollte es nicht pyrophile Menschen geben, wenn es doch auch pyrophile Pflanzen gab? Menschen, die vom Feuer zum Leben erweckt werden und in seinem Schein aufblühen, weil sie erst dann eine Rolle finden, die sie im komplexen Schauspiel der Gesellschaft annehmen können. Nicht mehr als Opfer, sondern jetzt in der Hauptrolle.
     
    Pyret warf die Zigarettenkippe aus dem Autofenster und fuhr langsamer. Die Abzweigung zu den Fischerhütten müsste hier auf der rechten Seite sein. Auf den letzten Kilometern war der Nebel immer dichter geworden. Sie sandte einen flüchtigen Gedanken an Felicia. Der erste aufflammende Hass und die Sehnsucht, sie beim Brand im Universitätskrankenhaus unschädlich zu machen, hatte sich gelegt und war durch eine Art Schwesternschaft ersetzt worden. Eine gewisse Anerkennung für den Kampf, den sie geführt hatte. Jetzt war sie unschädlich gemacht und des Landes verwiesen. Ob das besser oder schlechter war, als dem Tod zu begegnen, war schwer zu sagen.
     
    Der Nebel war jetzt so dicht, dass die Mittellinie der Straße kaum zu sehen war. Pyret schaltete auf Standlicht herunter. Aus dem milchweißen Dunst kam ohne Vorwarnung ein Sattelschlepper heran. Sie scherte im letzten Moment aus. Was wäre gewesen, wenn sie zusammengestoßen wären? Ein kurzer Moment aus Angst und Schmerz, und dann hätte sie erfahren dürfen, was auf der anderen Seite der Grenze wartete. Pyret legte die Hand auf den Benzinkanister, der neben ihr auf dem Beifahrersitz stand, und schob dann im Rückspiegel den Schlips ihrer Polizeiuniform zurecht.
     
     
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    Maria hielt die Karte in der Hand und warf einen Blick auf die Uhr. Gleich halb eins. Ihr erster Impuls war, Hartman anzurufen, aber mit dem Gedanken an die vielen Stunden, die er vermutlich im Lokal verbracht hatte, beschloss sie, bis zum Morgen damit zu warten. Per Arvidsson? Nein, der war vom Dienst ausgeschlossen und hatte die neuesten Informationen nicht parat. Seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, war irgendetwas zerbrochen. Jahre der Freundschaft hatten sich binnen eines Augenblicks in einen Konflikt verwandelt. Er hätte doch verstehen müssen, dass sie ihm nicht helfen konnte. Konnte sie Stensson in Örebro um diese Zeit noch anrufen? Wen sonst? Sie musste einfach eine menschliche Stimme hören. Die Einsamkeit machte sie wahnsinnig. Håkan Stensson ging sofort ran.
     
    »Nein, Sie haben mich nicht geweckt. Ich saß hier mit den Tarotkarten und habe nachgedacht.«
     
    »Wer weiß alles davon?«, fragte sie.
     
    »Eine kleine Gruppe innerhalb der Polizei hier in Örebro und in Kronviken. Der Gerichtspsychiater und die Seherin, Elaine Fernström. Warum fragen Sie?«
     
    »Weil ich gerade mit

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