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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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einen Herzinfarkt erlitten hat.«
     
     
    Die Frau, die am Fenster gesessen hatte, lag vor der Toilette auf dem Fußboden. Felicia beugte sich über sie und kontrollierte Puls und Atmung.
     
    »Wie geht es Ihnen?« Die Italienerin antwortete nicht, fasste sich aber an die Brust. In diesem Moment wich ihr alle Farbe aus dem Gesicht, und sie hörte auf zu atmen. »Gibt es einen Defibrillator?«, erkundigte sich Felicia beim Kabinenpersonal, das mit Sauerstoffflasche und Notarztkoffer gekommen war. Die Stewardess verneinte. Felicia begann mit Herzlungenmassage. Per kniete neben ihr und übernahm die Herzkompressionen.
     
    »Sollten wir eine Notlandung versuchen? Der Kapitän sucht einen alternativen Landeplatz.« Felicia nickte zur Antwort und kontrollierte wieder den Puls. Eine schnelle, schwache und unregelmäßige Bewegung unter der Haut. Die Frau holte einmal keuchend Luft. Roter Schaum trat ihr vor den Mund. Arvidsson stützte sie, sodass sie sich etwas aufrichten konnte.
     
    »Wie viel Sauerstoff gibt der her?« Felicia befestigte die Maske auf dem Gesicht der Frau.
     
    »Zwei Liter, aber es gibt noch einen mit vier Liter.«
     
    »Dann wechseln wir auf den.« Felicia nahm das Stethoskop, das ihr gereicht wurde, und horchte. Zog eine Spritze auf und spritzte Cortison, Morphium und Theophyllin. Die Frau bekam langsam wieder rote Lippen.
     
    »Wir werden in Amsterdam landen, sobald wir das Okay vom Tower bekommen. Ein Krankenwagen ist auf dem Weg.«
     
    »Wie lange dauert es noch?« Felicia schob der Frau ein Kissen unter den Kopf.
     
    »Fünfzehn Minuten, vielleicht zwanzig. Der Sauerstoffgehalt in der Luft wird besser, wenn wir auf fünftausend Meter runter sind.«
     
    »Ich würde lieber zehn bis fünfzehn Liter Sauerstoff geben.« Felicia horchte wieder mit dem Stethoskop, während Arvidsson den Schlauch richtete. Sie berührte die Wange der Frau und versuchte, auf Italienisch Kontakt zu ihr zu bekommen: »Hören Sie mich?« Keine Reaktion. »Wir verlieren sie!« Sie nahmen die Herzlungenmassage wieder auf. Atemzug für Atemzug auf Amsterdam zu. »Sie hat keinen Puls … doch, jetzt. Ich will sehen, ob sie spontan atmet.« Felicia hielt kurz inne, um zu fühlen, ob die Atmung in Gang gekommen war.
     
    »Sie atmet!«
     
     
    Als sie in Amsterdam wieder starteten, weinte Felicia, schniefte und schluchzte wie ein Kind. Per hielt sie im Arm, wiegte sie sanft, ohne richtig zu verstehen. Situationen wie diese mussten doch immer wieder auftauchen, wenn man auf der Notaufnahme arbeitete. Man tut sein Bestes. Das muss reichen. Sonst würde man untergehen. Schließlich hatte die Frau überlebt. Felicia ging auf die Toilette und kam erst kurz vor der Landung mit rot geweinten Augen wieder heraus.
     
    »Wir würden gern Ihre persönlichen Daten aufnehmen. Wir müssen einen Bericht schreiben, und dann würden wir uns auch gern für ihren außerordentlichen Einsatz bedanken.« Die Stewardess legte den Kopf ein wenig auf die Seite und lächelte sie an.
     
    »Das ist nicht nötig. Ich brauche keinen Dank.« Felicias Stimme hatte plötzlich eine Schärfe, die Per erstaunte. »Ich will einfach nur meine Ruhe.«
     
    »Haben Sie inzwischen Ihre ärztliche Legitimation gefunden?«
     
    »Nein. Das ist nichts, was man immer bei sich trägt, wissen Sie.« Felicia sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Sie beugte sich vor und legte den Kopf auf die Unterarme. »Mir ist übel.«
     
    Per strich ihr sanft über den Kopf, während er seinen Pass zeigte und seinen Namen und seine Adresse für sie beide angab.
     
    »Du bist doch nicht etwa schwanger?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
     
     
    Als sie ausgecheckt hatten, blieb Felicia mit ihrem Handy in der Hand stehen.
     
    »Was hast du vor?«, fragte er.
     
    »Ein Taxi rufen«, sagte sie kurz angebunden.
     
    »Aber wir haben doch das Auto auf dem Langzeitparkplatz stehen. Wir können mit dem Shuttle dorthin. Was ist denn, Felicia?«
     
    »Ich komme nicht mit zu dir. Es tut mir leid, es tut mir so leid, Per. Es wird niemals gehen mit uns beiden. Ich kann nicht.«
     
    »Ich liebe dich, Felicia. Ich dachte, das würde dir etwas bedeuten. Was ist denn los? Hast du einen anderen? Der, der angerufen hat? Ist es der?«
     
    »Ich kann es dir nicht erklären.«
     
    »Aber das bist du mir schuldig, verdammt noch mal!«
     
    »Ich bin dir gar nichts schuldig. Ich habe dir nichts versprochen. Du hast von Zusammenziehen geredet und von gemeinsamen Kindern. Es gibt da

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