Schwarze Sieben auf der Fährte
– Charlie Frechdachs? Dachten diese Männer, er kom m e von ih m ? Seltsam – außerorde n tli c h selt s a m !
»Bestim m t keine Nachricht von C harlie«, sagte der Mann, den sie Zeb nannten. »Warum denn wohl? Er wartet doch gerade auf eine N achricht von uns. Du, Junge – hat Charlie dich geschickt und gesagt, du sollst ei n e Nachricht m itbringe n ? «
Georg konnte nur nicken. Er hatte keine Lust, irgend etwas erklären zu m üssen. Diese Männer glaubten anscheinend, je m and m it dem N a m e n Charlie h a be ihn geschickt, damit er eine Nachricht abhole. Wenn er sich also die Nachricht geben ließ, ließen sie ihn vielleicht laufen, ohne ihn noch weiter auszufragen.
»Möchte gerne wissen, warum Charlie so eine doofe Nuß herschickt«, knurrte Zeb. »Hast du einen Bleistift, Larry? Ich schrei b e i h m die Nachricht e b en a u f.«
»Ein Junge, der den Mund nicht auf m achen kann und kein Wort sagt, ist genau der richtige Bote für uns«, sagte der Mann m it der deutlichen Aussprache. » Schreib C h arlie, was wir beschlossen haben, Zeb. Und vergiß nic h t, daß er d i e Pla n e an einer Ec k e m it weißen Stric h en m a rkieren soll . «
Beim Schein der Taschenla m pe kritzelte Zeb e t was in s e in Notizbuch. Er riß das Blatt h e raus und faltete es zusammen.
»Da«, sagte er zu Georg. »Br i ng das zu Charlie – und daß du ihn m i r nicht noch m al Charlie F r echdachs nennst, hörst du? Kleine Jungens, die frech werden, kriegen eins hinter die Löffel. Seine Freunde können ihn nennen, wie sie wollen, aber nicht du, verstanden?«
»Ach, laß den Kleinen doch«, sagte Larry. »Wo ist Charlie jet z t? Bei D alling oder b ei Hammond?«
Georg wußte nicht, was er a n tworten sollte. » D alling«, sagte er schließlich, ohne auch nur die blasseste Ahnung zu haben, was es bedeutete.
Larry warf ihm einen Shilling hin. »Ab m it dir!« sagte er.
»Der Bau hier m acht dir ang s t und bange, was? Möchtest du, daß ich den Berg ' runter m it dir gehe ? «
Das wollte der ar m e Georg nun ganz und gar nic h t. Er schüttelte den Kopf.
Die Männer standen au f . » W enn du Gesellschaft haben willst – wir gehen jetzt alle. W e nn nicht – zisch ab!«
Georg zischte ab, aber nicht sehr weit. Er ging in den anderen Raum zurück, wo er dankbar feststellte, daß der Mond, der wieder hinter den W olken hervorgekrochen war, genügend Licht spendete, so daß er m it ein paar Schritten zum Fenster laufen konnte. Umständlich kletterte er hinaus, denn seine Beine waren wackelig u n d zitte r ten u nd wollten n i cht recht ge horchen.
Er hielt auf ein dichtes Gebüsch zu und warf sich m itten hinein. W enn diese Männer wirklich aufbrachen, konnte er warten, bis sie weg waren, und dann zurückgehen und Jack suchen.
Was konnte denn nur m it Jack passiert sein? Er war offensichtlich glatt ver s chwunden.
Vorsichtig verließen die Männer Tiggers Scheune. Sie redeten nur l e ise m it e inander. Die Eule flog dicht über ihre K öpfe hinweg und stieß einen plötz l ichen Schrei aus, der sie zusam m enf a hren ließ. Dann hö r te Georg sie lachen. Ihre Schritte verklangen all m ählich den Berg hinunter.
Georg seufzte erleic h t ert auf. Dann kroch er aus dem Gebüs c h heraus und kletterte ins Haus zur ü ck. Er stand eine W eile da und überle g te, w as er tun s o llte. Sollte e r es noch ei n m al m it dem Kennwort versuchen? Beim letzten m al war die W i rkung überraschend gewesen; vielleicht war es da h er besser, d i e s m al nur Jacks N a m en zu rufen.
Aber bevor er noch rufen konnte, kam ihm eine Stim m e von der Tür zum anderen Raum entgegen.
»Charlie F rechdadis«, flüsterte die Stim m e durchdringend. Georg blieb still stehen und gab keine Antwort. W ar es Jack, der das Kennwort sagte? Oder war es je m and anders, der den ric h tigen C harlie Frec h dachs kannte wer auch im m er das sein mochte?
Dann fl a mmte eine Taschenla m pe auf, und Georg stand genau in i h rem Lichtkegel – a b er dies m al war es J ac k s Tasche n l ampe, Gott sei Da n k! Und Jack selber rief hörbar e rl e ic h t e r t: »Du bist es ja tatsächlich, Georg! Mensch, warum hast du denn keine Antwort gegeben auf das Kennwort! Du m ußt doch gewußt haben, daß ich es war.«
»Oh, Jack! Wo warst du? Mir i s t was Schrec k liches pas s iert! Du hättest nicht weggehen und m i ch einfach allein lassen sollen.
Wo warst du denn nur ? «
»Ich habe die Männer belausc h t, und dabei bin ich in den Schrank hier
Weitere Kostenlose Bücher