Schwarze Sonne Afrika
sagen: »Komm schnell und hilf uns. Jquite-bo ist hier und will uns fressen.«
Als Njiteko die Nachricht erhielt, machte er sich mit seiner Kebeju auf den Weg. Er kam auf die Farm als die Sonne da (1 Uhr) stand, dahin, wo die Brüder mit Jquite-bo waren Er setzte sich hin und begann die Kebeju zu spielen. Dann fragte er: »Nun, Jquite-bo, was wollen die Leute dir denn machen?« Jquite-bo sagte: »Diese Burschen haben mir die Haare abgeschnitten. Nun verlange ich, daß sie sie mir wieder ansetzen.« Njiteko sagte: »Was? Das ist alles? Das ist leichter als manches andere.« Jquite-bo sagte: »Was, du kleiner Kerl willst etwas tun, was nicht einmal die großen Leute hier können?!«
Njiteko spielte die Gitarre. Dann sagte er: »Ja, es ist leichter als manches andere.« Jquite-bo sagte: »So sage mir etwas, was schwerer ist.« Njiteko sagte: »Von wo bist du gekommen?« Jquite-bo sagte: »Ich komme von so weit her, wie Paratau entfernt liegt.« Njiteko sagte: »Nun gut, so wisch alle Spuren aus, daß man nicht sieht, woher du gekommen bist.« Jquite-bo sagte: »Weshalb das?« Njiteko sagte: »Weil das für dich schwerer ist als für mich deine Haare wieder anzusetzen.« Jquite-bo sagte: »Es ist mir recht. Wir wollen sehen, ob du die Wahrheit sagst.« Jquite-bo begann die Fußspuren auszuwischen, die er hinterlassen hatte, als er gekommen war. Als er am andern Ende angekommen war, machte er kehrt und kam laufend wieder zurück. Als er zurückkam, sagte er: »Ich habe nun die Spuren ausgewischt, die ich auf den Weg gemacht habe, auf dem ich gekommen bin. Nun setz du mir meine Haare wieder an.« Njiteko sagte: »So, du hast alle deine Fußspuren auf dem Wege hierher ausgewischt?« Jquite-bo sagte: »Ja, das habe ich getan!« Njiteko sagte: »Dann sieh nur hinter dich! Da sind ja deine Spuren!« Jquite-bo sah zurück und sah die Spuren, die er gemacht hatte, als er wieder zurückgelaufen war. Er begann sogleich die Spuren wieder auszulöschen. Als er sich umsah, sah er wieder Spuren. Er begann wieder. Aber jedesmal, wenn er wieder zurücksah, sah er wieder Spuren. Da bekam Jquite-bo große Angst.Jquite-bo lief fort. Aber Njiteko rief seinen Brüdern zu: »Lauft ihm nach! Fangt ihn!« Die zehn Brüder stürzten hinter ihm her. Sie vermochten aber Jquite-bo nicht mehr einzuholen.
So hat Njiteko die Leute verjagt, die im Busch die Menschen fingen.
Des Häuptlings Söhne
Ein großer und sehr reicher Häuptling hatte sechs Frauen, von denen er je einen Sohn hatte, und eine ganz junge Frau, die sehr schön war. Die sechs Söhne des Häuptlings waren erwachsen. Sie hüteten jeden Tag die Ochsen und Kühe des Häuptlings. Eines Tages hüteten sie draußen bei den Farmen die Kühe. Sie hatten Yams gegessen. Sie sprachen miteinander.
Der älteste Sohn sagte: »Ich möchte einmal während sechs Tagen alle Kühe meines Vaters haben. Ich würde sie mir dann alle jeden Tag vorführen lassen, würde täglich einige schlachten, würde das Fleisch verteilen und alles verbrauchen. Am siebenten Tag würde ich dann meinetwegen mich selber töten. Aber während der sechs Tage möchte ich das einmal ganz nach meinem Kopf betreiben.«
Der zweite Sohn sagte: »Ich möchte einmal während sechs Tagen alles Korn und allen Yams meines Vaters haben. Ich würde mir dann alle Tage alle Frauen der Dörfer zusammenkommen lassen, würde jeden Tag viel, sehr viel Speise machen und Bier brauen lassen, und so alles in sechs Tagen verbrauchen. Am siebenten Tag würde ich mich dann meinetwegen selbst töten. Aber während der sechs Tage möchte ich das einmal ganz nach meinem Kopf betreiben.«
Der dritte Sohn sagte: »Ich möchte einmal während sechs Tagen auf dem Ledersitz meines Vaters sitzen. Ich würde alle Leutezu mir kommen lassen, würde Geschenke verteilen, würde mir alle Angelegenheiten vortragen lassen, würde Menschen töten und einmal alles so ordnen, wie es nach meinem Kopf einem großen Häuptling geziemt. Ich würde reiten und Krieg führen und Gefangene machen. Am siebenten Tag würde ich mich dann meinetwegen selbst töten. Aber während der sechs Tage möchte ich es einmal ganz nach meinem Kopf betreiben.«
Der vierte Sohn sagte: »Ich möchte einmal während sechs Tagen alles Fleisch haben, das in meines Vaters Dorf zu schlachten ist. Ich würde während der sechs Tage alles schlachten, kochen lassen und verteilen. Ich würde essen, was mir schmeckt und alles vertun. Am siebenten Tag würde ich mich dann meinetwegen selbst töten.
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