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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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ganz weißes Huhn. Er sagte: »Das Huhn legt jeden Tag ein Ei. Du mußt es essen; denn wenn du es nicht ißt, und ein Kücken auskriecht, so wirst du krank. Iß in Zukunft nur Ziegen, Hühner usw: Iß kein Fleisch vom Pakassa, denn sowie du davon ißt, stirbst du und wirst auch ein Pakassa. Sprich nicht von deinen Erlebnissen hier; denn sowie du davon sprichst, mußt du sterben und als Pakassa zu uns kommen.«
Der Sohn kehrte zurück.
    Der Mann kam mit seinen Geschenken in sein Dorf zurück. Das Huhn legte jeden Tag ein Ei. Er aß das Ei. Einmal aber legte das Huhn zwei Eier. Er sah das erstaunt an und aß die Eier nicht. Am andern Tage krochen zwei Kücken aus. Zugleich wurde er sehr krank. Die Leute sagten: »Was ist das mit dir?« Er begann von den Mahussu zu erzählen. Er sagte: »Ich hatte viele Mahussu. Jeden Tag war mir eine Mahussu gestohlen. Zuletzt war keine Mahussu mehr da. Ich sah nur eine Spur vom Pakassa.« Das sagte der Mann. Dann starb er. Er kam als Pakassa zu dem Dorf seines toten Vaters.
Kabutondo
    Vier Frauen gingen in den Wald, Holz zu hacken. Sie schlugen viel Holz. Eine Frau sagte: »Wir wollen es in Bündel binden.« Jede band ein großes Paket zusammen. Eine Frau sagte: »Wir wollen unsere Holzpakete auf den Kopf nehmen.« Drei Frauen nahmen ihre Holzstöße auf den Kopf und gingen heim. Die vierte Frau war zu schwach. Sie stand im Wald und konnte die Last nicht auf den Kopf heben. Sie stand im Wald. Da kam Tschilumitschikullu (alter Mann). Tschilumitschikullu fragte: »Was machst du in meinem Wald?« Die Frau sagte: »Ich bin schwanger und deswegen schwach. Wenn du das Holzbündel auf meinen Kopf hebst, dann will ich dir das Kind geben. Sobald es geboren ist, magst du es nehmen. Ist es ein Mädchen, so heirate es. Ist es ein Junge, so iß ihn.« Tschilumitschikullu hob ihr das Holzbündel auf den Kopf. Die Frau ging in das Dorf.
    Nach zwei Monaten kam Tschilumitschikullu in das Dorf. Er fragte: »Ist das Kind geboren?« Sie sagten: »Es ist geboren, es ist ein Junge.« Tschilumitschikullu kam zu der Mutter und fragte: »Ist dein Sohn hier?« Die Frau entgegnete: »Er ist heute fortgegangen, aber er ist morgen wieder hier. Du kannst ihn daran erkennen, daß er Kabutondo heißt.« Tschilumitschikullu ging in den Wald zurück.
    Am andern Tage kam Tschilumitschikullu wieder. Er ging auf den Dorfplatz. Die Kinder spielten auf dem Platze. Tschilumitschikullu spielte mit den Kindern Kreisel. Er fragte die Jungen: »Welcher von euch ist Kabutondo?« Tschilumitschikullu hatte alle Kinder um sich versammelt. Die Jungen antworteten alle zusammen: »Wir alle heißen Kabutondo!« Tschilumitschikullu ging zu der Mutter des Kindes. Er sagte: »Sie nennen sich alle Kabutondo!« Die Mutter sagte: »Komm morgenwieder. Du wirst Kabutondo, meinen Sohn, daran erkennen, daß er ein grünes Blatt hinter dem Ohr trägt.« Tschilumitschikullu ging in den Wald zurück.
    Kabutondo sprach zu seinen Kameraden: »Meine Mutter liebt mich nicht; sie will mich dem Tschilumitschikullu ausliefern. Er wird mich an einem grünen Blatt erkennen, das ich hinter dem Ohr trage. Tragt morgen alle ein grünes Blatt hinter dem rechten Ohr!« Tschilumitschikullu kam am andern Tag. Er trat zu den Jungen. Er spielte mit ihnen Kreisel. Tschilumitschikullu sprach: »Wer von euch ist Kabutondo?« Die Jungen traten alle an ihn heran. Sie hielten alle ihren Kopf hin. Sie sprachen: »Wir alle sind Kabutondo, sieh, wir haben alle ein grünes Blatt hinter dem rechten Ohr!« Tschilumitschikullu ging zu der Mutter des Kindes. Er fragte: »Wo ist mein Kabutondo? Die Jungen tragen alle ein grünes Blatt hinter dem rechten Ohr.« Die Mutter sagte: »Tritt in mein Haus, du sollst Kabutondo noch heute erhalten. Er ist der Junge, der auf jene Dibuepalme steigen wird.« Tschilumitschikullu trat in das Haus der Mutter des Kindes. Die Kinder wußten es nicht.
    Die Mutter des Jungen rief: »Kabutondo, steig auf jene Dibue und schlage mir die Spitze ab!« Kabutondo sagte: »Mach ich.« Kabutondo trat an den Baum. Er stieg am Baum empor. Er war am Baum oben angelangt. Tschilumitschikullu trat aus dem Hause. Er rief: »Jetzt kenne und habe ich dich!« Kabutondo sagte: »Gut, du hast mich, breite einen Sack zwischen deinen Armen aus, ich werde hinunterspringen in den Sack. Schließe aber die Augen!« Tschilumitschikullu war einverstanden. Er breitete einen Sack aus; er schloß die Augen. Kabutondo schlug mit einem Schlag die Spitze des Baumes ab. Sie fiel

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