Schwarze Sonne Afrika
»Da verbrennt Kalombo mui fangi.« Das Haus brannte ganz hernieder. Mwille ging zur Asche. Er suchte die Knochen Kalombo mui fangis. Er sah die Eierschalen.
Es kam ein Mann, der sagte: »Kalombo mui fangi ist mit seinen Leuten in seinem Dorf angekommen.«
Das Sterben
Fidi Mukullu macht alle Menschen, Tiere, Hunde, Ziegen, Hühner; er machte alles, alles, alles alles. Wenn Frauen und Männer alt wurden, so starben sie. Ein Mann nahm einen Tschendo (Holzpauke) und ging in den Wald. Im Wald stand ein Baum, der war innen hohl und reichte bis zum Himmel empor. Der Mann trat in den hohlen Baum und schlug den Tschendo und sang: »Fidi Mukullu, du hast alles so recht gemacht, weshalbhast du es so gemacht, daß die Menschen sterben?« Der Mann sang das alle Nächte. Er sang es in jeder Nacht.
Fidi Mukullu hörte es und sagte: »Da singt ein Mensch alle Tage: »Fidi Mukullu, du hast alles so recht gemacht! Weshalb hast du es so gemacht, daß die Menschen sterben?« Ich weiß nicht, wo er ist, es sollen Leute hingehen und ihn suchen.« Die Leute gingen hin und suchten. Die Leute fanden ihn nicht. Der Mann sang. (Sein Sang wird wiederholt.) Endlich sandte Fidi Mukullu Lufumbe (die rote arg beißende Ameise, deren Heere sich Wege machen). Die Lufumbe lief hin und fraß. Die Lufumbe lief hin und fraß. Die Lufumbe lief hin und fraß. Die Lufumbe kam an den Baum. Die Lufumbe fand den Mann. Die Lufumbe brachte den Mann zu Fidi Mukullu.
Fidi Mukullu fragte den Mann: »Wie kannst du das alle Tage so singen?« Der Mann sagte: »Du hast (doch) die Menschen so gemacht, daß sie sterben. Ich bin ein Mensch und muß sterben. Und nun darf ich nicht nachts (wenigstens) singen, daß ich sterben muß?« Fidi Mukullu sagte: »Du hast Recht. Du darfst so singen, denn ich lasse die Menschen sterben. Ich mache die Menschen. Die Menschen machen Zaubermittel, Krankheiten, Messer, Pfeil, Krieg. Ohne Zaubermittel, Krankheiten, Messer, Pfeil, Krieg, Sterben ist das Leben ein Essen, Trinken, Schlafen, Verdauen. Ohne Sterben ist es nicht gut.«
Die Regenfrau
Kapinga, ein Mann, hatte keine Frau. Er ging einmal auf die Wanderschaft. Auf dem Kreuzwege traf er eine Frau. Er nahm sie mit in sein Dorf. Er heiratete sie. Die Frau wollte nichts essen. Die Frau sagte: »Du kennst meinen Namen nicht. Ehe du meinen Namen nicht kennst, esse ich nichts.« Die Frau aßnichts. Wenn es regnete, so fing sie die Tropfen auf und kochte das Wasser. Sie trank das Wasser. Es war alles, was sie zu sich nahm.
Kapinga ging eines Tages spazieren. Er traf Kakulutu Kamuntu (der Tschilumi Tschikullu der Baluba). Kakulutu Kamuntu sagte: »Du weißt den Namen deiner Frau nicht? Ich will ihn dir sagen. Deine Frau heißt Tumba.« Kapinga kam in sein Dorf. Er sagte zu seiner Frau: »Dein Name ist Tumba.« Tumba sagte: »Es ist gut; kommt mit mir in das Dorf meines Vaters.« Kapinga sagte: »Es ist gut.« Sie machten sich beide auf den Weg. Sie kamen beide in das Dorf. Die Eltern legten ihm eine schöne Matte hin. Es war ein angenehmes Dorf. Kapinga blieb lange dort.
Eines Tages sagte Kapinga: »Ich will gehen.« Die Eltern sagten: »Es ist gut; aber Tumba kann dich nicht begleiten. Wenn es regnet, dann kannst du wieder hierher kommen; komm aber nicht, wenn es nicht regnet.«
Kapinga ging. Er kam heim. Nach zwanzig Tagen machte er sich wieder auf den Weg. Es regnete noch nicht. Als er an die Stelle des Dorfes seiner Frau kam, fand er nichts von dem Dorf, keine Menschen und keine Hütten. Es waren da nur Kalebassen und Steine. Kapinga zog sein Messer hervor und wetzte es an einem Stein. Dann ging er wieder heim. Es regnete. Er machte sich wieder auf den Weg. Als er an die Stelle kam, fand er das Dorf und die Menschen. Er ging zum Vater seiner Frau und sagte: »Gebt mir meine Frau, ich will sie mit mir nehmen.« Der Vater sagte: »Nein, du kannst deine Frau nicht wiederhaben; denn ich sagte dir: »Komm nicht, wenn es nicht regnet«. Du bist doch gekommen, als es nicht regnete. Du hast dein Messer an einem Stein gewetzt. Der Stein war mein Kreuz und du hast mich arg verwundet.« Kapinga ging ohne Frau in sein Dorf zurück.
Aschi
Der Häuptling Boanjama hatte viele Frauen. Einmal ging er an das Wasser. Er traf am Wasser eine schöne Frau. Er fragte: »Wie heißt du?« Die Frau sagte: »Ich heiße Aschi.« Aschi war viel schöner als alle andern Frauen. Der Häuptling sagte zu Aschi: »Ich möchte dich gern heiraten.« Aschi sagte: »Es ist gut; du kannst mich hier am Wasser abholen.
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