Schwarze Sonne Afrika
auf das Wasser hinaus. Fono sagte zu Fara Maka: »Über das, was heute zwischen uns passiert, wird man noch lange nach uns sprechen, solange, wie es überhaupt Soroko gibt.« Fara Maka hörte es. Fono fragte Fara Maka: »Bist du gut vorbereitet?« Fara Maka sagte: »Ja, ich bin es. Ich habe dir großes Unglück zugefügt, nun willst du dich an mir rächen. Du bist im Recht.« Fono sagte: »Es ist gut!« Er ergriff seine Pa. Er warf seine Pa empor zum Himmel. Sie flog empor zu den Wolken. Fara Maka schaute hinter ihr her. Die Pa durchbrach die Wolken. Sie wendete in den Wolken und schoß mit furchtbarer Wucht herab. Sie kam auf das Boot Kalankona zugesaust. Sie durchbrachdas Schutzdach, das Fara Maka über seinem Boot hatte errichten lassen; sie traf Aminata im Scheitel. Sie durchstach Aminata von oben bis unten. Sie fuhr wie ein Blitz durch Aminata, spaltete das Boot, sauste unten in das Wasser und spießte noch ein Krokodil, das unten im Flußbett lag, am Boden fest.
Fara Maka ergrimmte. Er ergriff seine Pa und rief Fono zu: »Bereite dich vor!« Dann schleuderte er seine Lanze. Die Lanze schlug an den Rand von Fonos Boot. Pang! Aber sie vermochte die Bootswand nicht zu durchbohren. Fono rief: »Bereite dich vor!« Dann schleuderte er seine Lanze. Die Lanze schlug an den Rand von Fara Makas Boot: Pang! Aber sie vermochte die Bootswand nicht zu durchbohren. Beide Helden (Gara, entsprechend den Gana der Mande) hatten starke, magische Schutzmittel. Einer nach dem andern warf seine Speere, einer nach dem andern warf. Keiner vermochte den andern zu treffen oder auch nur zu verwunden.
Endlich fühlte Fono, daß Fara Maka ihm doch überlegen war und daß er auf die Dauer ihm nicht im Speerkampf würde Widerstand bieten können. Da begann er zu entfliehen. Das Boot flog über das Wasser hin. Fara Maka folgte. Fono sah, daß Fara Maka ihm immer näher kam. Fono ließ sein Boot auflaufen und sprang ans Land. Er lief landeinwärts. Fara Maka ließ sein Boot auflaufen und sprang hinaus. Er lief landein. Das Land, in dem die beiden Boote aufs Ufer gezogen wurden, heißt Farimaka.
Als Fono Fara Maka hinter sich herlaufen hörte, befiel ihn die Angst. Er verwandelte sich in ein Hirsekorn. Fara Maka lief vorbei, fand ihn nicht und sagte bei sich:»Ich lief an einem Hirsekorn vorbei, ich will das aufpicken.« Dann rannte er zurück, verwandelte sich in einen Hahn und wollte das Korn aufpicken. Fono aber verwandelte sich wieder in einen Mann und lief von dannen. Fara Maka verwandelte sich auch wieder in einen Mann und lief ihm nach. Da verwandelte sich Fono in einen Fingerring und ließ sich zu Boden fallen. Fara Maka lief eineWeile in der Richtung weiter, fand Fono nicht und sagte: »Halt, ich sah einen Fingerring am Boden. Ich will zurücklaufen und ihn aufnehmen.« Er kehrte um und kam an die Stelle. Als Fara Maka angestürmt kam, verwandelte sich Fono wieder in einen Mann und lief von dannen. Fara Maka hatte ihn aber bald wieder eingeholt. Da verwandelte sich Fono in einen Fluß und rann dem Inland zu. Fara Maka aber verwandelte sich in einen Elefanten und begann sogleich den Fluß aufzusaugen. Da verwandelte sich Fono wieder in einen Mann. Fara Maka verwandelte sich auch in einen Mann und rannte hinter Fono her. Als Fono Fara Maka dicht hinter sich hörte, kletterte er auf einen Karande (Tamarindenbaum).
Fono war auf dem Tamarindenbaum. Fara Maka stand unten und rief: »Fono!« Als Fono sich beim Namen rufen hörte, wandte er sich um. Kaum aber hatte er Fara Maka ins Angesicht gesehen, als er in einen Kolewala (eine Affenart) verwandelt war. Fara Maka ging nun von dannen. Er fuhr bis Gavo. Der Affe, in den Fono verwandelt war, folgte ihm immer am Ufer. Bei Gavo rief Fono: »Fara Maka!« Da wandte sich der um. Kaum aber hatte er Fono ins Gesicht gesehen, da war er zu Tode getroffen und starb sogleich.
Die Felsen, in die alle Besitztümer Fara Makas verwandelt sind, werden heute noch am Niger gezeigt.
Dunu Mussa und Maliki-Napon
Dunu Mussa war ein Tonjimu, das heißt ein Mann von außerordentlicher Klugheit und Zauberkraft. Er stammte aus der Familie Fonos. Eines Tages versperrte ein mächtiger Kaiman den Strom. Es war ein ungewöhnliches Tier. Der Kaiman pflegte mit seinem Schwanz die am Ufer stehenden Menschen oder auch Reiter durch einen Schlag nieder- und ins Wasser zu werfen und dann Mann und Pferd, Weib und Kind aufzufressen.
Dunu Mussa hatte einen Bruder, der hieß Kumba ti Mussa. Dunu Mussa sagte eines Tages zu
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