Schwarze Themse
Wasserpolizisten, war.
»Na, Ollie«, sagte Durban bestimmt. »Sie können uns nicht beide überwältigen, und sie wollen doch nicht am Ende eines Stricks baumeln. Eine unschöne Art zu sterben.«
Ollie blieb regungslos stehen, sein Mund stand offen.
»Tun Sie das weg und gehen Sie nach Hause«, fuhr Durban fort und trat einen Schritt näher an Monk. Seine Stimme war von solcher Bestimmtheit, als wäre es keine Frage, dass Ollie ihm gehorchen würde.
Ollie stand still.
Monk wartete.
Unter ihnen wirbelte gluckernd und rülpsend das Wasser um die Pfähle des Piers, und irgendwo wurde etwas abgerissen und fiel klatschend ins Wasser.
Monk zitterte vor Kälte und Erleichterung.
Ollie fasste einen Entschluss. Er lieà die Hand mit dem Messer sinken.
»Ins Wasser«, befahl Durban.
Ollie zeterte vor Empörung, die Stimme hoch und barsch.
»Das Messer!«, sagte Durban geduldig. »Nicht Sie.«
Ollie fluchte und warf das Messer weg. Es versank mit einem leisen Platschen im Wasser.
Monk unterdrückte ein Lachen, das fast an Hysterie grenzte.
Ollie drehte sich um, stolperte in Richtung StraÃe und wurde von der Dunkelheit verschluckt.
Hinter Durban tauchte eine zweite, schmächtigere Gestalt auf, die Leichtigkeit, mit der er sich bewegte, deutete darauf hin, dass der Mann jünger war.
»Alles in Ordnung mit Ihnen, Sir?« Seine Stimme klang besorgt.
»Ja, vielen Dank, Sergeant Orme«, antwortete Durban. »Nur
Ollie Jenkins, der sich mal wieder ein bisschen aufgespielt hat. Glaubt, Mr. Monk hier hat Absichten auf Little Lil.« In seiner Stimme lag Belustigung, amüsiert und indirekt.
Sergeant Orme war zufrieden. Er entspannte sich, aber er blieb.
»Was genau machen Sie hier, Mr. Monk?«, fragte Durban. »Wonach suchen Sie?«
»Vielen Dank«, sagte Monk aus tiefstem Herzen. Es war ihm peinlich, von der Wasserpolizei gerettet zu werden. Er war es gewöhnt, derjenige zu sein, der anderen half, ihnen einen Gefallen tat und Lösungen fand. Umso mehr, als er Durban respektierte und es verabscheute, ihm gegenüber nicht ehrlich sein zu können. Es war eine Erniedrigung, die er sich gerne erspart hätte.
»Wonach suchen Sie?«, wiederholte Durban. Das Wasser gurgelte um das Pier; das Kielwasser von etwas, was im Dunkeln vorüberglitt, schwappte gegen die Pfähle, und das Holz knarrte und gab zur Seite nach. »Ich weiÃ, dass Sie Privatermittler sind«, sagte Durban mit ausdrucksloser Stimme. Was er von solch einer Beschäftigung hielt, war nur zu vermuten. Dachte er, Monk sei ein Aasfresser, einer, der sich von anderer Menschen Not nährte, oder ein Gewinnler ihrer Verbrechen?
»Diebesgut«, antwortete er auf die Frage. »Damit ich sie dem Besitzer zurückgeben kann.«
Durban regte sich immer noch nicht. »Was?«
»Etwas, das einem Mann gehört und von einem anderen entwendet wurde.«
»Sie spielen mit dem Feuer, Mr. Monk, und Ihre Fähigkeiten reichen nicht aus, zumindest nicht hier unten am Fluss«, sagte Durban leise. »Sie verbrennen sich die Finger, und ich habe auch ohne Sie schon genug Morde in meinem Abschnitt. Gehen Sie zurück in die Stadt und machen Sie das, wovon Sie was verstehen.«
»Ich muss diesen Auftrag zu Ende bringen.«
Durban seufzte. »Ich nehme an, Sie tun, was Sie wollen, und
ich kann Sie nicht daran hindern«, schloss er müde. »Sie kommen besser mit uns rüber. Ich kann Sie unmöglich hier in der Gegend allein lassen, sonst verletzt Ihnen jemand auch noch den anderen Arm.« Er drehte sich um und ging auf die dem Wasser zugewandte Seite des Kais zu, wo das Boot der Wasserpolizei wartete. Bei dem hohen Wasserstand lag es nah genug am Ufer, sodass man einfach hineinspringen konnte.
Monk folgte, und Sergeant Orme bot ihm eine Hand, damit er im Dunkeln leichter das Gleichgewicht hielt. Er landete einigermaÃen gut im Boot, zumindest fiel er nicht über einen der Ruderer oder stürzte ins Wasser.
Er setzte sich ruhig hin und sah zu, wie Orme, der offensichtlich verantwortlich war, den Befehl gab, wieder abzulegen und den Fluss hinauf in Richtung Hafen zu fahren. Sie bewegten sich rasch auf der immer noch steigenden Tide, die Männer ruderten den geschmeidigen Rhythmus einer besonderen Eintracht, die aus Ãbung und einem gemeinsamen Ziel entsteht.
Sie manövrierten geschickt, ohne viel Aufhebens um die Kunst und das
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