Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
uns erzählt, und selbst das verwendete sie jetzt gegen mich und machte es runter. Großartig. »Ronnie, du solltest dir jetzt genau überlegen, was du sagst. Sehr genau.«
»Du bist beleidigt?«
»Ja. Ich habe dir etwas sehr Persönliches erzählt, damals, als es mich belastet hat, dass Nathaniel bei Micah und mir im Bett schläft, und ich habe dir erzählt, dass wir uns gegenseitig vorlesen. Das war keine Beschwerde.«
»Hat sich zwischen dir und Nathaniel etwas geändert? Bisher weiß ich nur, dass er einer deiner Leoparden ist und du ihn als Essen brauchst.«
»Ja, es hat sich etwas geändert.«
»Du lebst jetzt mit zwei Männern zusammen?«
Ich nickte. »Jep.«
»Und beide sind deine Liebhaber?«
Ich holte tief Luft. »Ja.«
»Wie kannst du mich dann überreden wollen, Louies Antrag anzunehmen?«
»Ich will dich nicht überreden. Ich habe dich bloß gefragt, was dir mehr wert ist: Louie oder deine Privatsphäre. Er stellt dich vor die Wahl, nicht ich.«
»Aber du brauchst nicht zu wählen.«
»Noch nicht.«
»Was heißt das?«
»Dass ich den Männern in meinem Leben jederzeit zutraue, die Dinge zu komplizieren. So weit, so gut.«
»So weit, so gut! Wieso reicht dir das? Willst du keine Garantie, dass sie dir nicht das Herz rausreißen und darauf herumtrampeln?«
»Die hätte ich liebend gern, aber das ist völlig unrealistisch. Man muss den Sprung wagen und das Beste hoffen.«
»Heiraten, meinst du.«
»Ronnie, der Einzige, der hier vom Heiraten besessen ist, bist du. Du und vielleicht Louie. Ich habe in der Hinsicht keine Pläne.«
»Sondern? Du lebst einfach weiter mit beiden zusammen?«
»Fürs Erste ja.« Ich trank von meinem Kaffee und versuchte, nicht ganz so unfreundlich zu gucken, wie ich’s gerne getan hätte.
»Und später?«
»Das wird sich finden«, sagte ich.
»Das reicht mir nicht, Anita. Ich will wissen, dass ich die richtige Entscheidung treffe.«
»Das weiß man nie, Ronnie. Die meisten Leute, die sich absolut sicher sind, richtig zu liegen, liegen völlig falsch.«
»Was soll das nun wieder heißen?«
»Das heißt, heirate ihn oder lass es bleiben, aber lass deine Probleme nicht an meinen Beziehungen aus.«
»Und was willst du damit sagen?«
»Nenn meine Freunde nie wieder gruselig.«
»Und du findest es nicht ein bisschen ungewöhnlich, mit zwei Männern zusammenzuleben?«
»Für uns ist es das Richtige, Ronnie.«
»Und wie findet Jean-Claude es, dass du mit Micah und Nathaniel schläfst?«
»Er ist damit einverstanden.«
Sie runzelte die Stirn. »Das heißt also, du schläfst mit«, sie zählte es an den Fingern ab, »drei Männern?«
»Mit vier. Nein, mit fünf.«
»Fünf? Jean-Claude, Nathaniel, Micah und wer noch?«
»Asher und Damian«, sagte ich. Mein Gesicht war dabei ziemlich ausdruckslos. Ihres nicht. Sie starrte mich mit offenem Mund an. Sie war sprachlos. Hätte sie nicht so auf mir herumgehackt, hätte ich es ihr schonend beigebracht. Oder gar nicht. Zuerst konnte Ronnie nicht ertragen, dass ich mit einem Vampir zusammen war, dann konnte sie nicht ertragen, dass ich unverheiratet mit einem Mann zusammenlebte und mich damit wohl fühlte, und noch weniger konnte sie es ertragen, dass ich mit zwei Männern zusammenlebte und es genoss. Aber das war alles nichts gegen zwei Vampire mehr, die sie hassen konnte.
»Verstehe ich richtig – mit allen hast du Sex?«
Ich weiß, sie meinte, ob ich mit ihnen Geschlechtsverkehr hatte. Rein formal nein, aber da nur Nathaniel nach diesem Morgen auf der Nein-Liste stand, sagte ich ja.
»Wann ist das alles passiert?«
»Asher passierte, nachdem du unmissverständlich zum Ausdruck gebracht hattest, dass du gegen meine Beziehung mit Jean-Claude bist, weil er ein Vampir ist. Da habe ich aufgehört, dir von meinen Beziehungen mit Vampiren zu erzählen.«
»Und seit wann vernaschst du Nathaniel auch sexuell?«
»Seit kurzem.«
»Und Damian? Ich meine, Damian hatte ich nicht mal auf dem Radar.«
»Es war ein ereignisreicher Morgen.«
Sie glotzte mich an. »Ist das dein Ernst? Seit vorhin?«
Ich nickte und genoss ihre Verblüffung.
»Und das hast du mir alles nicht erzählt.«
»Du hast es nicht hören wollen. Wegen Jean-Claude bist du immer nur wütend geworden, und du wolltest gar nicht wissen, wie sehr ich all das mit Micah genieße, was du mit Louie ablehnst. Du sagst selbst, dass du deswegen nicht mit mir reden wolltest, weil ich mit den Dingen, die dich verrückt machen, glücklich bin.«
Sie stieß
Weitere Kostenlose Bücher