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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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obwohl ich die ganze Show gesehen habe und nicht auf Tiere stehe. Er akzeptiert das, weil die meisten menschlichen Partner von Gestaltwandlern da die Grenze ziehen. Du weißt ja, dass man sich beim Sex mit ihnen anstecken kann, wenn sie in Tiergestalt sind und man ihre Körperflüssigkeit in eine Schürfwunde bekommt.« Sie sagte das gedankenlos in einem Ton, als müsste sie mich warnen.
    »Ja, ich weiß.«
    »Oh, entschuldige, du bist ja der Experte in diesen Dingen, nicht ich.« Wieder dieser bittere Unterton. Wann war sie zum ersten Mal wütend auf mich gewesen? Wie tief ging das?
    »Nein, schon gut, Ronnie. Man sollte das sagen dürfen, wenn man weiß, dass sich jemand mit Mondphasenbenachteiligten trifft.«
    Sie blickte auf. »Sagtest du gerade ›mondphasenbenachteiligt‹?«
    Ich nickte. »Die neuste PC-Phrase.«
    »Seit wann bist du pc?«
    »Seit ich den Ausdruck gehört habe. Ich finde ihn zum Schreien.« Ich lehnte noch immer an der Küchenzeile, weil ich an Ronnies Wut einiges noch nicht verstand. Dass sie mit der Vampirsache Probleme hatte, konnte ich noch nachvollziehen, aber was sie dagegen hatte, dass ich Männer in mein Leben ließ, kapierte ich nicht.«
    »Mondphasenbenachteiligt – das muss ich Louie erzählen. Der wird sich schlapp lachen.« Sowie sie das gesagt hatte, sackten ihre Mundwinkel nach unten, und die Erinnerung brach über sie herein. »Oh, Scheiße, Anita, was soll ich bloß machen?«
    »Ich weiß es nicht.« Ich setzte mich wieder an den Tisch und tätschelte ihre Hand. Catherine an ihrer Stelle hätte Unterstützung in meiner Umarmung gesucht, aber in dieser Hinsicht war Ronnie wie ich, und wir umarmten uns selten mal. Na gut, sie war wie ich früher: Probleme mit körperlicher Nähe außer beim Sex. Ich habe nie verstanden, wieso man sich von jemandem nicht zum Trost in den Arm nehmen lassen will, aber nichts dagegen hat, mit jemandem zu schlafen. Aber vielleicht ist das nur mein Problem.
    »Ich will nicht, dass er aus meinem Leben verschwindet, aber heiraten will ich trotzdem nicht. Vielleicht werde ich niemals heiraten.« Sie sah mich an, und in ihren Augen stand Schmerz. »Er will Kinder. Er ist froh, dass ich kein Gestaltwandler bin, weil wir dann Kinder kriegen können. Anita, ich will keine Kinder.«
    Ich drückte ihre Hand und wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Ich bin Privatdetektivin. Außerdem bin ich dreißig Jahre alt. Wenn wir heiraten, müssten wir sofort mit der Familienplanung anfangen. Ich bin noch gar nicht so weit.«
    »Willst du überhaupt mal Kinder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Früher wollte ich mal zwei Kinder und einen weißen Gartenzaun. Das habe ich vor fünf Jahren hinter mir gelassen. Ich glaube nicht mal, dass ich es je wirklich wollte. Alle erwarten nur, dass man das will, verstehst du?«
    »Ja.«
    Sie blickte mich ernst und traurig an und fragte: »Möchtest du Kinder?«
    »Nein. Dafür ist in meinem Leben kein Platz.«
    »Und wenn du einen anderen Beruf hättest, würdest du dann Mutter sein wollen?«
    »Es gab mal eine Zeit, wo ich dachte, ich würde heiraten und ein, zwei Kinder haben. Aber das war vorher.«
    »Wovor? Vor Jean-Claude?«
    »Nein, bevor ich Vampirhenker wurde. Danach habe ich begriffen, dass es bei mir wahrscheinlich nie dazu kommen wird. Mein Leben läuft zurzeit gut, aber für ein Kind wäre das nichts.«
    »Wieso? Weil du keinen Ehemann hast?«
    »Nein, weil immer wieder jemand versucht, mich umzubringen.«
    »Wo wir gerade davon reden: Was ist mit der Haustür passiert?«
    »Gregory hat sie eingetreten, weil ich nicht ans Telefon gegangen bin und er von draußen Schreie gehört hat.«
    »Wieso hat er Schreie gehört?«
    »Um das zu erklären, müsste ich die Vampire erwähnen.«
    Sie seufzte. »Ich dachte, Jean-Claude wäre was Vorübergehendes, die eine große Affäre in deinem Leben. Der üble Kerl, mit dem du erstklassigen Sex hast, bei dem du dich weiterentwickelst und den du dann hinter dir lässt.« Sie sah mich an, forschend und eindringlich. »Er ist keine Affäre für dich, hm?«
    »Nein.«
    Sie holte sehr tief Luft und atmete sie langsam aus. »Ich will nicht behaupten, ich könnte oder wollte mit allen Details klarkommen, aber erzähl mir doch so viel, dass ich verstehe, wieso er die Tür eintreten musste.«
    Selbst in zensierter Fassung nahm die Geschichte einige Zeit in Anspruch. Wir waren gerade mit dem Teil durch, wo Richard mich abservierte, als Nathaniel und Gregory reinkamen.
    Ronnie machte gerade ein

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