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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ihn«, sagte sie verzweifelt, fast jammernd.
    Ich zuckte die Achseln und trank Kaffee, weil Reden es verschlimmert hätte. »Kann sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, dein Gesicht wirkt ganz weich, wenn du über ihn redest. Du liebst ihn.« Sie verschränkte die Arme und guckte mich an, als hätte ich sie irgendwie betrogen.
    »Micah ist nach und nach bei mir eingezogen, und ich habe mich nicht eingeengt gefühlt wie du bei Louie. Ich mag es, dass seine Sachen bei mir im Bad stehen, dass mein Schrank in seine und meine Seite aufgeteilt ist. Wenn ich sein Zeug bei meinem sehe, ist das ein Gefühl wie ein voller Vorratsschrank.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn ich ein T-Shirt rausziehe und feststelle, es ist eins von denen, die ich gekauft habe, weil sie das Grün seiner Augen betonen, dann ist das ein Gefühl, als stünde ich an einem Winterabend vor einem Vorratsschrank voll leckerer Sachen: Ich weiß genau, dass ich nicht noch mal vor die Tür muss. Ich habe alles zu Hause, was ich brauche.«
    Sie starrte mich milde entsetzt an.
    Für mich war es auch ein bisschen erschreckend, als ich es mich laut sagen hörte, aber davon abgesehen fand ich es aufregend. Denn ich hatte mir bei dem Versuch, ihr zu helfen, meine eigene Frage beantwortet. Ich lächelte breit, obwohl sie mich schockiert ansah. Ich konnte gar nicht anders, denn mir ging es plötzlich so gut wie seit Tagen nicht mehr. Dann kam mir ein Gedanke, und ich lächelte nicht mehr, als ich sagte: »Weißt du noch, wie unbegreiflich du es damals fandst, dass ich bei Richards Heiratsantrag nicht einfach freudestrahlend ja gesagt habe?«
    »Ich habe nicht gesagt, du sollst ihn heiraten, sondern du sollst den Vampir sausen lassen und den Werwolf behalten.«
    Darüber musste ich lächeln. »Ich weiß noch, wie ich nach Hause gekommen bin und Richard hatte sich mit seinem Schlüssel reingelassen, um mir ein Abendessen zu kochen. Das hat mich völlig aufgewühlt. Ich war total genervt, als wäre ein Fremder in meine Privatsphäre eingedrungen.«
    Sie nickte. »Genau so ist es. Als hätte man sich einen neuen Pullover gekauft, der genau die richtige Farbe hat und perfekt sitzt, und dann stellt man fest, dass er kratzt und man eine Bluse drunter anziehen muss. Es ist ein klasse Pullover, aber direkt auf der Haut kann man ihn nicht vertragen, da braucht man ein bisschen Abstand.«
    Ich dachte darüber nach und musste ihr zustimmen. »Kratzig, ja, das trifft es.«
    »Aber als Micah eingezogen ist, hast du das nicht so empfunden?«, fragte sie vorsichtig.
    Ich schüttelte den Kopf. »Es war wirklich seltsam. Ich kannte ihn überhaupt nicht, wusste nichts über ihn, trotzdem hat es klick gemacht.«
    »Liebe auf den ersten Blick.«
    »Heirate in Eile, bereue mit Muße, sagt man so schön.«
    »Aber du hast ihn nicht geheiratet. Warum nicht?«
    »Keiner von uns hat das angesprochen. Ich glaube, wir haben beide nicht den Wunsch danach.« Außerdem waren da noch Jean-Claude und Asher und Nathaniel. Aber das Thema wollte ich lieber nicht aufrühren.
    »Warum will Louie unbedingt heiraten?«
    »Das musst du ihn fragen, Ronnie. Mir hat er gesagt, dass er dir angeboten hat, ohne Heirat zusammenzuziehen, und dass du das auch nicht wolltest.«
    »Ich liebe meinen Freiraum.«
    »Dann sag ihm das.«
    »Wenn ich das tue, werde ich ihn verlieren.«
    »Dann musst du entscheiden, was du lieber hast, deinen Freiraum oder ihn.«
    »Einfach so?«
    Ich nickte. »Einfach so.«
    »Wie du das sagst, klingt das ganz leicht.«
    »Ist aber nicht so gemeint. Louie möchte, dass ihr beide jede Nacht zusammen einschlaft und jeden Morgen zusammen aufwacht. Das hört sich doch gut an.«
    Sie legte die Stirn auf die Arme, sodass ich nur noch ihren Hinterkopf sah. Soweit ich sehen konnte, weinte sie nicht, aber … »Ronnie, hab ich was Falsches gesagt?«
    Sie murmelte etwas Unverständliches.
    »Tut mir leid, ich habe dich nicht verstanden.«
    Sie hob den Kopf nur ein bisschen. »Ich will nicht jede Nacht mit ihm einschlafen und morgens mit ihm aufwachen.«
    »Du möchtest getrennte Schlafzimmer?«, fragte ich, bevor mein Verstand mir sagte, dass das eine dumme Frage war.
    »Nein.« Sie setzte sich auf und wischte sich die Tränen weg, die gerade zu rollen anfingen. Sie wirkte mehr wütend oder ungeduldig als traurig. »Was ist, wenn ich einen netten Typ kennen lerne und mit ihm schlafen möchte?« Es kamen keine neuen Tränen. Sie schaute mich nur bittend an, mit diesem Verstehst-du?-Blick.
    »Du

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