Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
einen langen Seufzer aus. »Es tut mir leid, dass ich mich so rar gemacht habe.«
    »Ich habe unsere Gespräche vermisst.«
    »Wir hatten ja welche«, sagte sie, »aber wir haben beide angefangen, vorher zu zensieren, was wir erzählen. Das hält keine Freundschaft lange aus.« Sie sah traurig aus.
    »Stimmt. Man muss sich nicht alles erzählen, aber mit so viel hinterm Berg zu halten ist auch nicht gut.«
    »Trotzdem traue ich Jean-Claude nicht. Und du warst es, die mir beigebracht hat, dass Vampire bloß Tote sind, egal wie attraktiv.«
    »Ich habe meine Meinung geändert.«
    »Ich nicht.«
    »Also reden wir besser nicht über die Vampire in meinem Leben.«
    »Bleiben immer noch zwei, über die wir reden können.«
    »Nicht, wenn du sie mit Steaks und Milchshakes vergleichst.«
    »Sieh mal, beim letzten Mal, als wir über Nathaniel gesprochen haben, hast du dich beklagt, wie unwohl du dich in seiner Nähe fühlst. Du hast über ihn gesprochen wie ich über Louie. Als ich schließlich dachte, wir wären uns in diesem Punkt ähnlich, hat sich bei dir etwas verändert. Sobald du von Nathaniel gesprochen hast, hast du dich ganz weich und verletzlich angehört.«
    »Wirklich?«
    Sie nickte. »Ja, wirklich.«
    »Jeder hat es bemerkt, sogar Richard, nur ich selber nicht.«
    »Was?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich will nicht über Richard reden, außer dass ich seine neue Freundin kennen gelernt habe, Clair.«
    »Du meine Güte, wann?«
    Ich schüttelte wieder den Kopf, denn diese Geschichte ließ sich nicht erzählen, ohne mehr über Vampire zu sagen, als Ronnie wissen wollte. Dass sie wütend wurde, sobald ich etwas über die Vampire in meinem Leben fallen ließ, machte es unmöglich, sie an meinem Leben teilhaben zu lassen. Wie sollte ich erklären, was am Morgen zwischen Richard und mir passiert war, ohne die Ardeur, Jean-Claude, Damian und dessen alten Meister zu erwähnen? Und wenn ich es täte, würde sie mir nur Vorhaltungen machen, wie sehr Jean-Claude mir das Leben verdarb oder Hintergedanken hatte. Gegen die Hintergedanken könnte ich nicht mal was sagen; Jean-Claude war eben so. Ich hatte mich schon vor einiger Zeit damit abgefunden.
    Schließlich sprach ich etwas von dem aus, was mir durch den Kopf ging. Mir war in letzter Zeit klar geworden, dass Beziehungen nur mit Ehrlichkeit überleben und erst recht wachsen. Ich wollte, dass wir wieder Freundinnen wurden, echte Freundinnen, falls das noch ging. »Was heute alles passiert ist, hängt stark mit Vampirdingen zusammen, Ronnie. Wenn ich die bei dir nicht ansprechen kann, kann ich nicht mal anfangen zu erzählen.«
    »Das heißt, Jean-Claude hat dein Leben noch mehr verkorkst.«
    »Ich glaube, nicht mal Jean-Claude hätte davon etwas planen können. Außerdem ist er sauer, weil es jetzt auch mit Damian passiert ist.«
    Sie runzelte die Stirn. »Passiert, du meinst, er ist sauer, weil er dein Geliebter ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er das ist. Auf jeden Fall hatten wir Sex. Über den Rest bin ich mir noch nicht im Klaren.«
    »Du hast dich schon immer so verhalten, als wäre Geschlechtsverkehr etwas Bindendes, Anita. Das habe ich nie verstanden. Es ist bloß Sex, manchmal ist er gut, manchmal nicht so gut, aber mehr steckt nicht dahinter, es ist kein Treueschwur.«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir sind uns schon lange einig, dass wir da nicht übereinkommen.«
    »Ja, das stimmt. Du bist immer monogam gewesen. Wenn du mit einem ausgehst, dann bleibst du dabei, bis du dich nicht mehr mit ihm treffen willst, oder du findest ihn schon gleich nach dem ersten Treffen unmöglich. Bis Jean-Claude in dein Leben kam, warst du der verklemmteste Mensch, den ich kannte. Ich meine, bevor ich dich zum Vergleich hatte, war ich nicht der Meinung, dass ich durch die Gegend vögle. Neben dir kommt sich jede wie ein Flittchen vor.«
    Ich hörte die Verbitterung in ihrer Stimme. »Ich wusste nicht, dass du dich so fühlst«, sagte ich.
    »Es hat mir nie was ausgemacht. Du hast mich sogar vor ein paar üblen Entscheidungen bewahrt. Ich dachte immer: Okay, was würde Anita sagen, und habe ein bisschen gewartet, um zu sehen, ob der Typ mehr zu bieten hatte als gutes Aussehen.«
    »Na, so was, da war ich zum ersten Mal der Engel auf der Schulter.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich bin nicht wütend, weil du andere Moralvorstellungen hast als ich. Ich verstehe bloß nicht, wie es kommt, dass ich in monotoner Monogamie lebe und du mit einem Harem. Das kommt mir verkehrt vor.«
    Da

Weitere Kostenlose Bücher