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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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meinst, du willst nicht monogam sein?«
    »Nein, ich meine, ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu schon bereit bin.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, weil es nichts war, was ich hatte aufgeben müssen. »Die meisten Leute wollen monogam leben, Ronnie. Wie würdest du dich fühlen, wenn Louie mit einer anderen ins Bett ginge?«
    »Erleichtert«, antwortete sie. »Dann könnte ich wütend sein und ihm einen Tritt geben. Dann wäre es vorbei.«
    »Meinst du das ernst?«, fragte ich und versuchte, hinter ihrem Schmerz und ihrer Verwirrung zu erkennen, worum es wirklich ging.
    »Ja. Nein. Oh Mann, Anita, ich weiß es nicht. Ich dachte, wir hätten eine tolle Beziehung, wenn ich ihn nur dazu bringen könnte, dass er es ein bisschen langsamer angehen lässt. Stattdessen schaltet er einen Gang rauf.«
    »Wie lange seid ihr jetzt schon zusammen?«
    »Fast zwei Jahre.«
    »Du hast noch nie erwähnt, dass du dich beengt fühlst.«
    »Wie auch? Du ertrinkst geradezu in häuslichem Glück, genießt lauter Dinge, die ich nicht will.«
    Ich hatte es nicht glauben wollen, aber vielleicht hatte Louie doch recht, als er meinte, Ronnie sei zu mir auf Abstand gegangen, weil sie es schwer ertragen konnte, dass ich mit Micah keine Probleme hatte. »Ich habe aber immer ein offenes Ohr für dich, Ronnie.«
    »Ich konnte nicht, Anita. Du vögelst ein Mal mit diesem Typen, den du gerade erst kennen gelernt hast, und plötzlich lebt er mit dir zusammen. Das war genau das, was mir so gegen den Strich geht: Einer zieht ein, beansprucht deinen Platz, nimmt dir die Privatsphäre, und du lässt dich völlig problemlos darauf ein.« Wieder hörte sie sich an, als hätte ich sie verraten.
    »Soll ich mich dafür entschuldigen, dass ich glücklich bin?«
    »Bist du denn wirklich glücklich?«
    Ich seufzte. »Wieso habe ich das Gefühl, du wärst glücklicher, wenn ich nein sage?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, so meine ich das gar nicht, Anita.« Sie nahm meine Hand. »Aber wie kannst du ständig all diese Leute in dein Haus lassen? Du bist überhaupt nicht mehr allein. Vermisst du das gar nicht?«
    Ich dachte darüber nach, dann sagte ich: »Nein. Als Kind habe ich mich in meiner Familie immer einsam gefühlt, weil mich niemand verstand oder verstehen wollte. Jetzt bin ich endlich von Leuten umgeben, die mich nicht gruselig finden.«
    »Ja, weil sie noch gruseliger sind.«
    Diesmal war ich es, die die Hand wegzog. »Das war gemein.«
    »So war’s nicht gemeint. Aber ist Jean-Claude auf Micah nicht eifersüchtig, wie er es bei Richard war?«
    »Nein«, antwortete ich und beließ es dabei, weil Ronnie nicht bereit war, sich das Arrangement zwischen uns dreien anzuhören. Außerdem fand sie uns ohnehin schon gruselig. Wenn sie wüsste.
    »Warum nicht?«
    Ich schüttelte bloß den Kopf und stand auf, um Kaffee zu holen. Sie fand meinen Geliebten gruselig und verabscheute Jean-Claude, da war ich nicht bereit, ihr Intimes über die beiden zu erzählen. Sie hatte ihre Privilegien soeben verloren. Und das machte mich traurig. Ich hatte geglaubt, die Krise mit Louie könnte Ronnie und mich wieder zusammenbringen, aber daraus würde nichts werden. Scheiße.
    Ich goss Kaffee ein und überlegte, was ich Hilfreiches sagen könnte. Dabei wurde mir klar, dass wir nie wieder Freunde sein würden, wenn ich ihre letzte Bemerkung unwidersprochen ließe. Entweder ehrlich oder gar nicht.
    Ich lehnte mich gegen die Küchenzeile und blickte sie an. Mein Gesicht sprach offenbar Bände, denn sie sagte: »Du bist sauer.«
    »Wenn du sagst, dass mein Freund gruseliger ist als ich, dann heißt das, du findest mich gruselig. Ist dir das eigentlich klar? Seine Freunde findet man nicht gruselig, Ronnie.«
    »So habe ich das nicht gemeint.«
    »Wie hast du es denn gemeint?«
    »Ich hab’s nicht so gemeint, Anita. Es tut mir leid. Aber ich bin völlig baff, ich meine, ich finde es befremdlich, wie Micah plötzlich aus dem Nichts hier aufgetaucht ist. Und dass Nathaniel hier wohnt, kocht und putzt wie – wie soll ich’s nennen? – wie ein Hausmädchen.«
    »Er ist mein Pomme de sang«, sagte ich und klang so kalt, wie ich aussah.
    »Heißt das nicht, er ist so etwas wie Essen?«
    »Manchmal«, antwortete ich, versuchte ihr aber mit den Augen zu verstehen zu geben, dass sie vorsichtig sein sollte.
    »Man nimmt sein Steak nicht mit ins Bett, Anita. Man liest seinem Milchshake keine Gute-Nacht-Geschichten vor.« Ich hatte ihr nur ganz wenig Persönliches von

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