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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Verwirrung und des allgegenwärtigen Verlangens. Das Ersteignorierte sie und konzentrierte sich auf das Zweite, hob seine Fingerspitze an den Mund und saugte daran.
    Seine Pupillen vollführten wieder ihren Tanz, dehnten sich aus, schnappten zurück, dehnten sich wieder. Aus seinen Poren strömte der Duft dunkler Schokolade und kostbaren Champagners, hüllte sie ein, benebelte sie, elektrisierte ihre schon jetzt überempfindlichen Nervenenden. Sanft biss sie in seine Fingerkuppe, und aus seiner Kehle drang ein heiseres Stöhnen.
    „Hast du Kinder?“, fragte sie und musste gegen eine Woge der Trauer ankämpfen. Ich kann keine mehr kriegen. Nie wieder . Um sich abzulenken, saugte sie seinen Finger tiefer in den Mund, umkreiste ihn mit der Zunge und ließ ihn mit einem leisen Plopp wieder zwischen ihren Lippen herausgleiten.
    Der plötzliche Themawechsel brachte ihn nicht aus der Fassung. „Nein. Ich weiß, wenn eine Frau … Ich meine, Sex weiß es und will sie dann umso mehr, aber eine Fremde zu schwängern ist eins von zwei Dingen, zu denen ich mich niemals von ihm habe zwingen lassen.“
    Sie legte den Kopf zur Seite. „Und was ist das zweite?“
    „Mit jemandem zu schlafen, der noch nicht mündig ist.“
    Wie hart er um solche kleinen Siege gekämpft haben musste. Sie wusste aus erster Hand, wie überwältigend die Befehle eines Dämons sein konnten. „Willst du welche? Kinder, meine ich. Eines Tages, mit einer Frau, die du liebst?“ Hör auf damit. Das ist zu schmerzvoll.
    Er antwortete mit einem beiläufigen Schulterzucken – zumindest versuchte er es. Die Bewegung wirkte steif und zittrig. „Ich will dich , hier und jetzt“, erklärte er. „Lass mich dich nehmen. Noch ein Mal, bevor wir losmarschieren.“
    Noch ein Mal – ein Gedanke, der genauso erregend wie deprimierend war. Eine Weigerung kam jedoch nicht infrage. Sie hatte vorhin nicht gelogen. Sie würde ihn nehmen, wie auch immer sie ihn kriegen konnte. „Ja.“
    Ein leises Pfeifen hinter ihr, ein kaltes Rauschen durch ihren Körper, und plötzlich zuckte Paris heftig zusammen. Seine Augen wurden groß, seine Hände fielen herab. Stirnrunzelnd blickte er an sich herunter. Aus seiner Brust ragte der Griff eines Messers.
    Sienna schrie und wirbelte herum, versuchte, ihn mit ihrem Körper zu schützen. Bloß dass eine Klinge bereits durch sie hindurchgeflogen war, als besäße sie nicht mehr Substanz als Nebel. Was auch der Fall war, zumindest für denjenigen, der das Messer geworfen hatte. Offenbar konnte er die Toten nicht sehen, noch berühren, weshalb es auch seine Waffen nicht konnten.
    Der Schuldige war ein riesiger – wirklich riesiger – Typ mit pinkfarbenem Haar und tätowierten Tränen aus Blut in einem Augenwinkel. Er stand am Eingang der Höhle.
    Auf seinem punkigen Gesicht stand purer Hass geschrieben. „Na, wie gefällt’s dir, wenn ich unfair kämpfe?“, fauchte er.
    Paris schob sie so heftig hinter sich, dass sie dabei ins Stolpern geriet und sich prustend im Wasser wiederfand. Rasend pochte ihr Herz, während die Männer einander mit Blicken zu zerfetzen versuchten. Eine physische Wiederholung stand ohne Frage unmittelbar bevor. Als sie in Kampfhaltung gingen, war nicht mehr zu leugnen, dass sie beide mit dem Tanz des Todes vertraut waren.
    „Wie hast du mich gefunden? Ach, weißt du was, vergiss es. Ist mir egal. Du hast deinen Dolch auf meine Frau geworfen. Dafür nehme ich dir die Wurfhand ab.“ Mit einem Ruck und einer Grimasse zog Paris sich die Klinge aus der Brust. Seine Augen glühten leuchtend rot; tauchten den Mann, den er offenbar zu Hackfleisch verarbeiten wollte, in einen blutigen Schein.
    „Deine Frau?“ Ein höhnisches Schnauben, während der Neuankömmling sich über die Schultern griff und zwei gezahnteKlingen aus einer Kreuzscheide auf seinem Rücken zog. „Welche Frau? Hier gibt’s bloß dich und mich, Dämon.“
    „Ist mir scheißegal, dass du sie nicht sehen kannst.“ Die Worte verließen seinen Mund als Knurren, ihr Klang mehr tierisch als menschlich. „Sie gehört mir, und du hast Gewalt an ihre Türschwelle gebracht. Dafür wirst du deine Eier verlieren.“
    „Ist das so? Tja, ich sag’s mal so: Du hast mich wegen meiner Frau verletzt, jetzt verletze ich dich wegen deiner.“ In seinem Grinsen lag keine Spur von Humor, und die ganze Zeit über glänzte und wirbelte das Metall in seinen Händen.
    „Das wage ich zu bezweifeln.“ Paris schloss die Finger um den zweiten Kristalldolch.
    Wieder

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