Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
seinen Haaransatz. „Wohl kaum, Dämonenmädchen. Ich tue das hier, um dich zu retten, um Tausende andere zu retten.“
Äh, was genau?
„Komm zu mir, Sienna.“ Paris keuchte, blutete, bebte, und noch immer stand dieser wahnsinnige animalische Glanz in seinen Augen. „Jetzt.“
Mit jeder Faser ihres Seins wollte sie zu ihm rennen. Und das wäre sie auch, hätte der Engel nicht gesagt: „Das kann ich ihr nicht gestatten, Dämon“, um in der nächsten Sekunde an ihrer Seite zu erscheinen, sie am Handgelenk zu packen und nicht mehr loszulassen.
29. KAPITEL
H ölle, nein, dachte Paris. Auf keinen Fall würde er sich von zwei verweichlichten Flattermännern – einer noch in der Ausbildung, der andere gefallen – fertigmachen lassen. Noch hatte er den Gefallenen nicht getötet, sondern ihm nur ein bisschen wehgetan. Oder auch ein bisschen mehr. Wie auch immer. Jetzt wollte er den Bastard für verdammt lange Zeit leiden sehen.
Heiß brannte in ihm das Bedürfnis, Sienna zu beschützen. Die Tatsache, dass der Gefallene ihr Vorspiel unterbrochen hatte, dass jemand anders als er die Lust auf ihren feinen Zügen gesehen hatte, war Grund genug, zu töten. Grausam.
Zacharel hatte er eigentlich sogar ganz gern, aber das bedeutete nicht, dass er jegliche Einmischung in dieses Thema gestatten würde. Das Einzige, was den Kriegerengel im Augenblick noch rettete, war die Tatsache, dass Sex entweder schlief oder sich versteckte und dankenswerterweise keine Meinung dazu hatte.
„Lass sie los“, knurrte er. Rapide machte sich sein Blutverlust bemerkbar, nachdem die Wunde in seiner Brust plätscherte wie ein Rohrbruch. Es tat höllisch weh, und er wusste, dass er früher oder später zusammenbrechen würde. Er war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass es später sein würde, wenn Sienna in Sicherheit war.
Knapp schüttelte der Engel den Kopf. „Deine Launen sind zu unberechenbar.“
Und was zur Hölle spielte das für eine Rolle? „Ich hab mich unter Kontrolle.“
„Hast du das wirklich?“
Nein. „Hab ich doch gesagt, oder? Also lass sie los, bevor ich dich dazu zwingen muss.“
„Indem du mir die Hand abnimmst? Oder die Eier, wie du es dem Gefallenen angedroht hast?“ Eine bedeutungsschwerePause, während der wilder Zorn aus einem Mann hervorzubrechen drohte, der offensichtlich jegliche Emotionen verleugnete – und sie doch nicht ganz unterdrücken konnte. Eines Tages würde er explodieren, ohne jeden Zweifel. „Was wirst du mit dir machen, wenn du deine Frau versehentlich verletzt?“
Ein drohender Schritt, zwei. „Hau ab. Jetzt.“ So tief war die Dunkelheit in seinem Inneren verwurzelt, dass er wusste, er würde sie nie wieder loswerden, nicht einmal, wenn seine und Siennas Wege sich trennten. Gerade dann nicht. Schon jetzt wusste er, dass er in tiefste Verzweiflung verfallen würde, wenn er sie verlor. Wenn er sich gestattete, sich in ihrer Nähe zu entspannen, sie noch mehr zu mögen, würde er sie nur mit sich in den Abgrund zerren. Deshalb hatte er nach dem Sex mit ihr so entschlossen jegliche Empfindungen unterdrückt.
Jetzt war er dankbar für diese Dunkelheit. Wenn er den Engel ermorden müsste, würde er es tun, und die Dunkelheit würde sich vor Begeisterung überschlagen, statt ihn in Reue zu ertränken.
„Deine Dunkelheit“, sagte Zacharel.
„Liest du meine Gedanken?“ Dafür würde er bezahlen.
„Nein“, erwiderte der Engel und rettete damit sein Leben. „Deine Augen. Dort ist die Dunkelheit deutlich zu sehen. Weißt du, was das ist, Krieger? Weißt du, womit du da spielst? Nein? Nun, erlaube mir, es dir zu erklären. So, wie ein menschlicher Körper ein Kind zur Welt bringen kann, ist ein Dämon in der Lage, Böses zu gebären. Das ist es, was du getan hast. Du hast deinem Dämon gestattet, einen neuen Dämon zu erschaffen. Nur dass dieser ganz allein dir gehört, er ist dein Baby, und genau wie der andere, von dem du besessen bist, wird er dich nie wieder verlassen.“
Das hätte ihn überraschen sollen, tat es aber nicht. Hätte ihn nicht noch wütender machen sollen, tat es aber doch. Denn Sienna hatte diese Worte der Verdammnis gehört. „Wenn dunicht willst, dass ich euch persönlich bekannt mache, gehst du jetzt besser weg von meiner Frau.“
„Paris“, sagte sie, und Traurigkeit erfüllte ihre Stimme. Traurigkeit, nicht Zorn – das verwirrte ihn. Wie dem auch sein mochte: Wenn sie ihm sagen wollte, sie sei nicht seine Frau, sein zweiter Dämon – oder was auch
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