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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Krieger, sondern vertraute Gesichter. Dort war Galen, die Flügel ausgebreitet, das lange, blutige Schwert hoch erhoben. Vor ihm stand Cronus mit einer dünnen roten Linie, die von Ohr zu Ohr durch seinen Hals lief – gleich würde der Kopf von seinen Schultern rutschen.
    Siennas Herzschlag beschleunigte sich, während sie den Rest in sich aufnahm. Dort war Paris, ganz am Rand, und sah mit schockiert geweiteten Augen zu, was mit Cronus geschah. Er war blutüberströmt, sein Mund geöffnet, als riefe er etwas.
    „Das ist eine der Zukünfte, die mich erwarten“, sagte der König. „Vor langer Zeit hat mein erstes Auge mich davor gewarnt, dass mich eines Tages ein Krieger auf weißen Schwingen töten würde. Ich nahm an, es würde ein Engel sein, nur um später zu begreifen, dass es weitere Krieger gab, zum Beispiel die Herren der Unterwelt, die dazu ebenfalls in der Lage wären. Und dann malte mein jüngstes Auge dies.“
    „Warum hast du dann nicht einfach alle Herren umgebracht?“, fragte Sienna. Sie wusste, dass er darüber bereits nachgedacht hatte. Ein Wesen wie er konnte nicht anders. „Nur, um sicherzugehen.“
    Er ging zwei Schritte weiter, und wieder tanzten die Bilder umeinander. „Den Grund siehst du hier.“ Er blieb stehen, genau wie die Bilder. „Schau.“
    Stirnrunzelnd gehorchte Sienna. Auf diesem Gemälde saß ein junger Cronus auf einem Thron aus purem Gold, die Herren der Unterwelt in Reih und Glied hinter ihm, mit ehrerbietigem Gesichtsausdruck und entschlossener Haltung. Offensichtlich beschützten sie ihn, bewachten ihn mit ihrem Leben. So gern hätte sie die Hand ausgestreckt, um mit den Fingerspitzen Paris’ Lippen nachzufahren. Wie schön er war. Wie stark.
    „Das ist meine wahre Zukunft“, behauptete Cronus, „genauer gesagt, die eine Möglichkeit, die ich wahr werden lassen muss.“
    „Wie?“
    „Die Antwort liegt in den beiden Kriegern, die in dieser Armee fehlen.“
    Sie schluckte, betrachtete jedes Gesicht. „Galen fehlt. Und … niemand sonst.“
    „Siehst du den Hüter des Zorns ?“
    „Natürlich. Aeron ist gleich …“
    „Ich spreche nicht von Aeron. Er ist nicht länger der Hüter dieses Dämons.“
    „Ich?“, quiekte sie.
    „Ja. Du bist der Schlüssel zu dieser Zukunft, Sienna.“
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Das verstehe ich nicht.“ Der Engel hatte gesagt, sie würde ihre Antworten kriegen – und sollte dem, was sie hörte, nicht trauen. Seit seiner Warnung schien bereits eine Ewigkeit vergangen zu sein. Sie war sich nicht sicher, was sie glauben und was sie ignorieren sollte. „Wie kann ich der Schlüssel sein?“
    „Sieh genau hin, am unteren Rand.“
    Sie beugte sich vor, richtete den Blick auf den unteren Teil des Bildes. Umgeben von Zuschauern stand dort eine Frau. Sie war nur im Profil zu sehen, hatte sommersprossige Haut, ihre Nase, ihre Wangen, ihr Kinn – Siennas Augen wurden groß. Das waren ihre Züge. Das Haar der Frau war braun und gewellt, genau wie ihres, und aus ihrem Gewand ragten schwarze Flügel hervor. Sie stand neben einem knienden Mann, der die Arme um ihre Beine geschlungen hatte, sie festhielt, als wäre sie sein kostbarster Besitz.
    Galen, erkannte Sienna. Er fehlte doch nicht auf dem Bild.
    „Vor all diesen Jahrhunderten, als mein Auge mir meinen Tod prophezeite, erzählte sie mir außerdem, es gäbe einen Weg, mich zu retten … oder, um genau zu sein, eine Frau, die mir dabei helfen könnte. Überall suchte ich nach dieser Frau, doch sie war nirgends zu finden, und ich drohte zu verzweifeln.“
    Was als Nächstes kommt, wird wehtun, dachte Sienna und straffte die Schultern. Um das zu erahnen, musste man kein Genie sein.
    „Äonen verstrichen, und ich wurde gefangen genommen, als die unwürdigen Griechen sich mit meiner Frau gegen mich verschworen, nur um sie später ebenso zu verraten. Ich wusste, ich würde entkommen, denn auch das war vorhergesagt worden, die Griechen waren nur zu töricht, diese Vorhersage ernst zu nehmen. Als ich endlich wieder meinen rechtmäßigenThron bestieg, machte ich die Herren ausfindig und plante, sie alle zu töten, bevor sie mich töten konnten.“
    Einen Moment hielt er inne und seufzte. „Doch ich hatte meine Macht gerade erst zurückgewonnen und fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, die Herren umzubringen und damit ihre Dämonen freizulassen – mir also noch mehr Feinde zu machen. Außerdem gefiel mir der Gedanke, Zeus’ Elitekrieger zu kontrollieren. Die Wesen, die er

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