Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
Bisher hatte ihm das nichts (jedenfalls nicht viel) ausgemacht, aber jetzt tat es das. Er hasste es, dass zwischen ihnen so viele Barrieren standen. Kleider, Vorbehalte, Zweifel und Sorgen.
„Ich bin nichts im Vergleich zu den Frauen, die du gewohnt bist“, fuhr sie fort. „Das weiß ich. Ich weiß, dass ich nicht hübsch bin.“
„Du hast recht. Du bist mehr als bezaubernd.“
Ein Keuchen. „U-und meine Lippen sind lächerlich.“
„Wenn lächerlich die neue Umschreibung für einen feuchten Traum ist.“
Mit ihren kleinen Fäusten trommelte sie auf seine Brust ein. „Lass das! Hör endlich auf damit. Du brauchst Sex, und du versuchst, das Ding unter Dach und Fach zu bringen. DasGleiche hab ich vorhin mit dir gemacht, weil ich ein letztes Mal mit dir schlafen wollte. Ich hätte mich dir nicht so an den Hals werfen sollen.“
Er richtete sich auf. Also hatte sie sich ihm nicht aus Schuldgefühlen angeboten, sondern weil sie ihn gewollt hatte. Das hätte sie nicht zugeben sollen. Jetzt würde ihn nichts mehr aufhalten können. Er würde mit ihr schlafen, so oder so.
Spielerisch leckte er an ihren Lippen und murmelte: „Baby, versuchen musste ich das noch nie. Ich atme, und die Frauen bieten sich mir an.“
Endlich hörte sie auf, ihn zu misshandeln, und ein Maunzen entwich ihrer Kehle. „Dann – dann versuchst du, mir einen Dämpfer zu versetzen. Versuchst, mich mit etwas zu reizen, das ich niemals werde haben können.“
Und ob du das haben kannst . „Du weißt, dass das nicht stimmt. Nicht, weil du mir vertrauen würdest, sondern durch deinen Dämon.“ Hätte Paris sich auch nur eine Flunkerei erlaubt, wäre Zorn gleich auf ihn losgegangen.
Eine Pause, drei quälende Herzschläge lang. „Du … hast recht. Wie seltsam“, gab sie zu, erstaunt und hoffnungsvoll zugleich. Wieder bohrten sich ihre Fingernägel in seine Brust. „Von Anfang an habe ich es gehasst, dass mir ein Dämon eingepflanzt wurde, wollte ihn loswerden, habe gewettert und geflucht und sogar geplant, ihn zurückzugeben, und doch habe ich begonnen, mich auf seine Fähigkeiten zu verlassen.“
Einmal besessen, immer besessen. Größtenteils jedenfalls. Und sie wollte Zorn an Aeron zurückgeben? Na, wenn da mal kein dickes, fettes Nein, verdammt noch mal anstand. Das würde sie umbringen. Noch einmal. „Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dich will, Sienna. Du bist alles, woran ich seit Monaten denken kann. Dir in diesem Zimmer da unten zu widerstehen, war eins der härtesten Dinge, die ich jemals getan habe.“
Am Vibrieren ihrer Kehle erkannte er, dass sie stöhnte. „Dufindest mich wirklich anziehend, trotz allem?“ Staunen erfüllte ihre Stimme, überlief ihn wie warmer Honig.
Er hatte einiges übrig für warmen Honig.
„Ja.“ Vor und zurück bewegte er die Hüften, fuhr endlich fort mit der herrlichen Berührung. Er wollte mehr, doch noch würde er sie nicht dazu drängen. Nicht jetzt. Jetzt wollte er, dass sie sich allein auf ihre Lust konzentrierte und alle Ängste vor irgendwelchen Hintergedanken seinerseits vergaß. „Daran gibt es keinen Zweifel.“
Wieder vibrierte es, und diesmal fuhr ihm die Empfindung tief in den Unterleib. „Warum ich?“ Sie löste die Fingernägel von ihm, strich ihm über die Brust. „Ich meine, du könntest jede haben.“
„Genau. Das könnte ich, und ich hab mich für dich entschieden. Aus so vielen Gründen. Du bist klug.“
„Darüber lässt sich streiten.“
„Du hast Humor.“
„Nicht mehr als tausend andere.“
„Du diskutierst gern und kannst keine Komplimente annehmen.“
„Hey!“ Sie griff nach oben und zog ihm an den Haaren.
Trotz ihrer verfahrenen Situation und der düsteren Umgebung spürte Paris sich grinsen. „Du bist wunderschön.“
Jetzt schob sie die Finger in sein Haar, massierte ihm die Kopfhaut. „Nicht nur mehr als bezaubernd?“, fragte sie trocken.
„Du bist exquisit, und ich will nicht noch mal hören, wie du dich kleinredest. Hast du verstanden?“ Andere hatte er dafür getötet. Ihr würde er nur einen Klaps verpassen. „Die Folgen könnten dir gefallen oder auch nicht.“
„Warum? Willst du mir den Hintern versohlen? Ich krieg gerade Kopfkino.“
„Soso. Noch etwas Liebenswertes an dir. Du verstehst mich.“
Ein Schnauben. Eines, das er genoss, denn er hatte die Belustigung dahinter verursacht. „Du musst geblendet sein von deiner Rattiger-Dämon-Brille“, befand sie.
Und sie glaubte ernsthaft, es gäbe tausend
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