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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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meine Vorfreude schien ihm zu gefallen. »Du siehst großartig aus, Heaven, einfach großartig.«
    Ich drehte mich im Kreis, um ihm einen kompletten Anblick zu ermöglichen, breitete die Arme aus und schüttelte meine Haare. »Tony schenkte mir diesen Reitdreß an Weihnachten.
    Ich trage ihn zum ersten Mal.«
    Eine Woche lang gab mir Troy jeden Tag Reitunterricht und brachte mir den Unterschied zwischen dem englischen und dem Coyboy-Stil bei. Es machte mehr Spaß, als ich je erwartet hatte (wenn’s auch jeden Abend beim Hinsetzen weh tat), zu lernen, mit dem Wind zu galoppieren, sich unter niedrigen Ästen zu ducken und die Absätze in die Flanken meiner Stute zu drücken, wenn ich anhalten wollte. Nach kurzer Zeit hatte ich meine Angst vor Pferden und ihrer beeindruckenden Höhe verloren. Jeden Morgen nach meinem Unterricht gingen wir zum Mittagessen in seine Hütte, und dann schickte er mich ins Haupthaus zurück mit der Begründung, er habe zu arbeiten.
    Ich merkte, wie er sich dagegen sträubte, zu viel Zeit mit mir zu verbringen, trotzdem wußte ich, daß er es eigentlich gewollt hätte. Deshalb vermied ich es, ihn abends zu sehen, in der Hoffnung, er würde mich vermissen und sich nach mir sehnen.
    Tatsächlich wirkte er auch jeden Morgen so glücklich, mich wiederzusehen, daß ich überzeugt war, bald, sehr bald, würde er sich seine Liebe zu mir eingestehen.
    Acht ganze Tage nach Beginn meines Reitunterrichts gewann Troy den Eindruck, ich könnte einen langen Ausritt in die umliegenden Wälder von Farthinggale Manor unternehmen.
    Ab und zu sah er prüfend zum Himmel. »Die Morgennachrichten haben heftige Gewitterstürme vorhergesagt, wir sollten uns also nicht zu weit entfernen.«
    Wir hatten einen Picknickkorb dabei, voller guter Sachen, die Troy selbst vorbereitet hatte und dazu noch einige Spezialitäten, die Rye Whiskey zu unserer Freude vom Haupthaus herübergeschickt hatte.
    Troy war derjenige, der einen sonnengefleckten kleinen Hügel unter einem der schönsten Strandbäume, die ich je gesehen hatte, auswählte. Ein gurgelnder Bach war ganz in der Nähe, und darüber flatterten Vögel zwischen den sanft bewegten Zweigen hin und her. Der wunderbare Eindruck eines Sommertages ließ mich innerlich singen und über jede meiner Bewegungen freuen, während sich Troy hinkniete, um das rot-weiß karierte Tischtuch auf dem Gras auszubreiten.
    Nicht weit weg waren unsere beiden Pferde angebunden und kauten zufrieden auf dem herum, was sie eben zu fressen fanden. Der Tag war so schön, das Arrangement so hübsch, daß meine Augen bei jedem Blick zu Troy aufleuchteten. Und auch er mußte mir ganz fasziniert bei der unwichtigsten Geste zusehen. Ich war mir meiner Wirkung wohl bewußt, während ich Teller und Plastikbesteck arrangierte, und dreimal stellte ich den Kartoffelsalat, das gebackene Huhn und die Sandwiches um.
    Als ich schließlich alles hübsch gestaltet hatte, setzte ich mich in die Hocke zurück und lächelte ihn an. »Hier, sieht’s denn nicht hübsch aus? Aber bitte rühr nichts an, bevor ich nicht gebetet habe, wie’s Granny immer zu tun pflegte, wenn Pa nicht zu Hause war.« Ich fühlte mich heute so glücklich, daß ich unbedingt jemandem danken mußte.
    Er wirkte wie verzaubert. Mit verwirrtem Ausdruck nickte er nur und beugte dann leicht den Kopf, während ich die vertrauten Worte sprach.
    »Lieber Gott, wir danken dir für das Essen vor unseren Augen. Wir danken dir für die guten Gaben, die uns liebevolle Hände zubereitet haben. Wir danken dir für deinen Segen und die Freuden, die uns dieser Tag und alle unsere künftigen bringen werden. Amen.«
    Ich ließ meine Hände sinken, hob den Kopf und sah auf. Troy blickte mich fragend an. »Das Gebet deiner Granny?«
    »Ja, wir hatten zwar weder Segen noch gute Gaben, aber Granny schien das nie zur Kenntnis zu nehmen. Sie wartete immer darauf, daß sich eines Tages alles zum Guten wenden würde. Ich vermute, wenn man an nichts gewöhnt ist, erwartet man auch nicht allzu viel. Während sie das Gebet sprach, betete ich immer im stillen, Gott möchte sie doch von ihren Schmerzen und Qualen befreien.«
    Darauf wurde er still und wirkte gedankenverloren, während wir beide unser köstliches Picknick verzehrten. Ich selbst hatte den gelben Kuchen mit dicker Creme in Troys Küche gebacken. »Das ist der beste Kuchen, den ich je gegessen habe!« Er leckte sich die Schokolade von den Fingern. »Bitte, noch ein Stück.«
    »Wäre es nicht schön, wenn wir

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