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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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sich auf einen Stuhl. »Wir organisieren die Campesinos gegen die Front. Die Leute haben die Nase voll.«
    »Kann ich mitmachen?«, fragte Nathan. »Ich hätte durchaus ein paar Tricks auf Lager.«
    »Uns ist jede Hilfe Recht.« Manuel stand auf. »Komm. Ich stelle dich vor. Bist ja jetzt sowieso einer von uns.«

Kapitel 77
    Bogotá, Kolumbien
15. April 2011
    Amonite lief im Vorzimmer von Sir George auf und ab. Ihre Stiefel drückten sich in den tiefen cremefarbenen Teppich wie in Schlamm. Sir George ließ sie schon wieder warten.
    Seine Sekretärin hinter dem Schreibtisch mit der Glasplatte sah stirnrunzelnd auf.
    »Tasse Tee?«, fragte sie mit hoher, fast schriller Stimme. »Kaffee?«
    Amonite schritt weiter auf und ab. Die Helikopter würden jeden Augenblick auf dem geheimen Landeplatz der ASI in der Nähe von Bogotá eintreffen, die Apaches wie die Lynx. Dex war bei einem Meeting mit ASI-Leuten und einer Söldnerfirma; es ging darum, das Fußvolk der Front um das Fünffache aufzustocken. El Patrón wurde langsam ungeduldig. Er wollte von Amonite weitere Attentate in Bogotá. Diesmal sollten Einkaufszentren zu den Hauptgeschäftsstunden auf der Liste stehen. Sie hatte noch Sprengstoff zu ordern,
sicarios
aufzutreiben, die bezahlt werden wollten, eingewiesen werden mussten; Polizisten mussten bestochen werden, die Presse müsste gerade rechtzeitig davon erfahren.
    Es gab so viel zu tun, und sie hatte so wenig Zeit.
    Und George ließ sie warten.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch der Sekretärin klingelte. Sie hob mit Daumen und Zeigefinger ab, warf den Kopf zurück, um die Dauerwelle nach hinten zu werfen, und nahm den Hörer ans Ohr.
    »Sir George?«, sagte sie.
    Amonite blieb stehen.
    »Selbstverständlich, Sir George«, sagte die Sekretärin. Sie legte auf und wandte sich ihrem Computer zu.
    »Gibt’s ein Problem?«
    »Der Terminkalender von Sir George ist randvoll.«
    Amonite schnaubte unwillig und begann wieder auf und ab zu gehen, diesmal noch schneller als zuvor. Sie wusste noch nicht einmal, warum George sie sehen wollte. So war er immer. Ein Geheimniskrämer. Ein Machtmensch. Ein Intrigant. El Patrón schien am Telefon verärgert gewesen zu sein über sie. Hatte George ihm etwas Abträgliches über sie erzählt? Hatten sie ihr Problem mit Elijah diskutiert? Und warum hatte George sie überhaupt in die Botschaft bestellt? Was Treffen in der Öffentlichkeit anbelangte, war er doch sonst fast paranoid.
    Wieder klingelte das Telefon. Die Sekretärin nahm ab und begann in einem begeisterten Plausch zu diskutieren, was sie zur Gala am Samstag tragen würde: das lange Purpurne mit den Schleifen oder das kurze Rote mit hochhackigen Schuhen?
    Amonite hätte am liebsten mit der Faust auf die Wand eingeschlagen. Und auf die Sekretärin. Und dann auf Sir George.
    Wieso hatten sich weder Elijah noch die Haitianer gemeldet? Was war auf der Insel passiert? Wo zum Teufel war die Lieferung Black Coke abgeblieben? Sie hatte Elijah doch bisher trauen können. Also was war passiert?
    »Neunhundert«, sagte die Sekretärin am Telefon. »Das sind ganz schön viele!«
    Neunhundert Gäste, dachte Amonite, darunter der kolumbianische Präsident und alle wichtigen Botschafter: Amerika, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien, Kanada, Italien, Russland. Ein großes Treffen der Reichen und Mächtigen. Und alles für einen guten Zweck.
    Sie schmunzelte.
    »Er kann nicht kommen?«, sagte die Sekretärin. »Die Leute werden furchtbar enttäuscht sein.«
    Amonite war mit einem Mal nervös.
    »Ach so«, sagte die Sekretärin. »Na, das wäre natürlich schade.«
    Die Unterhaltung wandte sich einem anderen Thema zu. In Amonites Kopf ging mit einem mal alles drunter und drüber. Die Gala war die perfekte Gelegenheit! Eine Änderung in letzter Minute wäre eine Katastrophe, schon gar wenn es der Präsident war, der nicht kam. El Patrón hatte das alles seit Wochen geplant.
    Die Sekretärin legte auf.
    »Ist was mit der Gala?«, fragte Amonite so ruhig sie nur konnte.
    »Wieso, gehen Sie auch hin?«
    »Nein, na ja, vielleicht.«
    »Das wird was ganz Großes. Allein die Ausrichtung hat fünf Millionen Dollar gekostet.«
    »Kommt denn der Präsident nicht?«
    Die Sekretärin zog eine Braue hoch. »Wer sagt das denn?«
    »Sie haben doch gesagt, dass jemand nicht kommen kann.«
    »Der französische Koch! Eigens aus Paris eingeladen. Jetzt haben sie statt dessen einen Italiener bestellt.«
    »Ach so.«
    In Amonite begann sofort ein

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