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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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senkte die Stimme. »Eine kleine Spende vielleicht.«
    Der Cop schüttelte den Kopf. Schweiß lief Manuel von der Stirn. Es war höchste Zeit, hier zu verschwinden. Nathan holte Cedrics Mäppchen aus der Tasche und klappte es auf.
    »Ich bin bei der Serious Organised Crime Agency.« Er zeigte dem Beamten die SOCA-Marke. Er wies auf Manuel. »Der Herr hier ist mein kolumbianischer Kontaktmann. Lassen Sie uns gehen, bevor ich die Botschaft anrufe.«
    Ein anderer Cop mit einem gewaltigen Schnauzer nahm Nathan das Abzeichen mit gerunzelter Stirn aus der Hand. Er kratzte daran, drehte es in alle Richtungen. Dann gab er es zurück.
    »Sie können gehen«, sagte er, bevor er sich an seinen Kollegen wandte und in hektischem Spanisch auf ihn einzureden begann.
    Er ergriff Manuels Arm und zog ihn mit sich fort.
    »Lucia hat eben auf Cedrics Telefon angerufen«, sagte er, als sie außer Hörweite waren. »Wir müssen zu ihr.«
    Sie sprangen in den alten Pickup und rasten zurück in die Stadt. Nathans Herz raste. Er starrte auf die Straße vor sich und versuchte, gegen das flaue Gefühl in seinem Magen anzugehen.
    Manuel sagte etwas.
    »Was meinst du?«, fragte Nathan.
    »Die kriegen wir.« Manuel legte Nathan eine Hand auf die Schulter. »Ich verspreche es.«
    Nathan nickte grimmig. Vor seinem geistigen Auge begannen Bilder vorbeizuflackern. Der breite Kerl mit dem Gitarrenkoffer, das war vermutlich Amonite gewesen. Das Blitzen im Fenster ein Zielfernrohr. Cedrics offener Kopf in einer Blutlache auf dem Asphalt. Er war ihre einzige Hoffnung auf offizielle Unterstützung gegen die Front gewesen. Jetzt waren sie wieder auf der Flucht. Amonite hatte einmal mehr die Oberhand.
    Sie hielten einige Straßen von Lucias Hotel entfernt. Nathan ging links um den Block, Manuel rechts. Vor dem Eingang trafen sie sich wieder.
    »Warte hier«, sagte Nathan. »Ich bin in einer Minute wieder da.« Er ging an der Rezeption vorbei und sprang, drei Stufen auf einmal, die Treppe hinauf, bis er in der fünften Etage war. Er ging zum Zimmer 512, die Nummer, die Lucia ihm am Telefon genannt hatte, und klopfte.
    Es dauerte einen Augenblick, dann sah er Licht im Spion. Die Tür flog auf und Lucia warf sich ihm in die Arme. Er schob sie über die Schwelle und stieß mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. Sie küssten sich. Wellen der Erleichterung brachen über ihn herein. Er wollte sie nur noch halten, so fest es nur ging, und sie nie wieder loslassen.
    Er riss sich los. »Wir müssen hier raus.«
    Sie griff nach ihrer Tasche und warf sie sich über die Schulter. Sie eilten die Treppe hinab. Sie trafen Manuel vor der Tür und folgten ihm zurück zum Pickup. Nathan warf Cedrics Telefon in einen Abfallkorb, dann kletterte er neben Lucia in den Truck.
    Sie nahmen eine Straße, die sie aus der Stadt führte.
    »Alkaptonurie/Ochronose«, las Nathan aus einer der Aktenmappen aus Cedrics Koffer vor. Er hatte den Koffer vor sich auf den Knien.
    »Eine neue Terroristengruppe?«, fragte Manuel, den Blick vor sich auf die Straße gerichtet, während der Wagen sich durch den leichten Verkehr schlängelte.
    »Alkaptonurie, eine seltene, durch ein fehlendes Enzym verursachte Krankheit, führt zu einem um das 2000fache vermehrten Anfall von Homogentisat. Diese Säure lagert sich in Gelenken und Knorpeln ab und führt zu Brüchigkeit und schwarzen, als Ochronose bezeichneten Einfärbungen; letztere gleich einer extremen Form von Osteoarthritis.«
    »Klingt fies«, sagte Lucia.
    »Durch Oxidation der Säure kommt es zu einer Schwarzfärbung des Urins. Weitere Symptome sind schwarze Flecken auf den Augen, Verkalkung der Herzklappen, Nierensteine, Prostataprobleme, blauschwarze Verfärbung der Ohrknorpel, Schwarzfärbung der Kleidung durch Schweiß. Es gibt keine Heilung.« Nathan hob den Kopf. »Das erklärt die Symptome bei den Junkies.«
    »Lass mal sehen.« Lucia griff nach dem Bericht.
    »Augenblick. Ich bin noch nicht fertig. Patienten mit Alkaptonurie/Ochronose entwickeln für gewöhnlich Gesundheitsprobleme während des dritten oder vierten Lebensjahrzehnts. Auch gentechnisch mit der Krankheit infizierte Tiere brauchen geraume Zeit, um Symptome zu entwickeln. Unsere Ratten dagegen entwickelten sie innerhalb weniger Tage nach Verabreichung von Black Coke. Unserer Vermutung nach agierte die Droge als Mutagen. Irgendwie scheint sie die Gene der Ratten verändert zu haben, deren rasende Mutation ihrerseits eine jäh einsetzende, virulente Form von Ochronose ausgelöst

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