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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Campesinos begrüßen.«
    »Verdammt riskant.«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Okay, aber ich werd erst mal das Terrain sondieren. In zehn Minuten sehen wir uns wieder hier.«
    Ebene für Ebene sah Nathan sich in dem Parkhaus um. Dann warf er einen Blick hinaus auf das Areal. Ein- und aussteigende Touristen und Geschäftsleute, sonst war nichts zu sehen. Er sah ein Paar, das eine Reihe überdimensionaler Koffer über den Parkplatz zog. Die Sicherheitsleute rauchten. Ein Schrank von einem Mann im grauen Mantel kam vorbei. Nathan sah ihn nur von hinten, aber er hatte langes graumeliertes Haar und trug einen großen Koffer, in dem ein Instrument hätte Platz haben können. Eine Gitarre vielleicht.
    Oder ein Gewehr.
    Nathan holte den Feldstecher aus seiner Tasche. Er erwischte den Rücken des grauhaarigen Mannes gerade in dem Augenblick, in dem er in einem Nebengebäude verschwand. Nathan sah sich das Gebäude von oben bis unten an. Die Sonne spiegelte sich in den Fenstern. Er richtete seinen Blick auf den Eingang des Terminals. Warum Cedric sich in seiner Message an Manuel an einem so offenen, ungeschützten Ort verabredet haben sollte, wollte ihm nicht eingehen. Es zeigte, dass Cedric im Außendienst aus der Übung gekommen war.
    Nathan warf einen Blick auf seine Uhr. Cedric war vor einigen Minuten gelandet. Als Diplomat würde es nicht lange dauern, bis er auftauchte. Außer Manuel und Nathan wusste niemand, dass er kam, es würde ihn also weder jemand aus der britischen Botschaft noch von den Kolumbianern abholen kommen.
    Nathan ging zurück zum Pickup, wo Manuel auf der vorderen Stoßstange sitzend seine Karte von Putumayo studierte.
    »Gehen wir«, sagte Nathan.
    Sie stiegen die Treppe hinab ins Erdgeschoß. Sie warteten im Halbdunkel. Der Eingang zum Terminal war bestens zu sehen. Eine Bewegung erregte Nathans Aufmerksamkeit. Dann ein Blitzen. Er blickte die Fassade des Nebengebäudes hinauf. Auf Anhieb war nichts zu entdecken, dann jedoch sah er es. Im dritten Stock stand ein Fenster halb offen. Er holte seinen Feldstecher heraus und stellte ihn auf das Fenster ein. Die Jalousien verhinderten den Blick in den Raum dahinter. Nichts bewegte sich. Er nahm den Feldstecher herab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Ausgang des Terminals.
    Er hatte das ungute Gefühl im Bauch, dass etwas nicht stimmte.
    Und seinem Bauchgefühl sollte man trauen.
    Cedric kam heraus. Er blieb vor dem Eingang stehen und sah sich um. Ein dicker Tourist mit einem großen Koffer tauchte neben ihm auf, ging dann weiter. Nathan wählte Cedrics Nummer.
    »Parkhaus«, sagte er. »Erdgeschoß.«
    »Alles klar, Alter.«
    »Sieh zu, dass du die Autos als Deckung benutzt.«
    »Wieso?«
    »Mach es einfach.«
    Cedric kam herüber. Er hatte nichts weiter dabei als einen kleinen Aktenkoffer. Er mochte noch gut zwanzig Meter entfernt sein, als Nathan wieder das Blitzen im dritten Stock des Nebengebäudes sah.
    »Cedric, in Deckung!«, rief er. Aber es war zu spät.
    Sie hörten ein
wuschh
, dann einen Knall. Dann sahen sie Cedrics Kopf explodieren.

Kapitel 83
    Flughafen Bogotá, Kolumbien
16. April 2011
    Amonite verstaute das Scharfschützengewehr in dem Gitarrenkoffer und eilte die Treppe hinab. Sie hätte zu gern gesehen, ob Nathan in der Nähe war und Cedric zu Hilfe kommen würde, hatte sich dann aber dagegen entschlossen. Die Flughafensicherheit und die Polizei würden bald alles abgesperrt haben.
    Sie verließ das Gebäude durch dieselbe Tür im Erdgeschoß, durch die sie gekommen war. Die Sicherheitsleute sahen alle in Richtung von Cedrics Leiche. Einer von ihnen sprach in sein Walkie-Talkie. Zwei seiner Kollegen liefen auf den Parkplatz zu.
    Amonite zog den Kopf ein und ging in die andere Richtung. Ihr Wagen stand auf der anderen Seite des Parkplatzes, gleich neben der Ausfahrt. Ohne auf das Geschrei hinter ihr zu achten, schritt sie durch die Reihen geparkter Autos. Sirenen näherten sich. Zwei Streifenwagen kamen auf den Parkplatz geschossen und rasten auf die Gruppe von Sicherheitsleuten zu.
    Sie hatte noch etwa dreißig Meter bis zu ihrem Wagen. Es war ein schwarzes SUV mit kugelsicheren getönten Scheiben. Sie ging ungerührt darauf zu, während weitere Polizeifahrzeuge an ihr vorbeirasten. Reisende liefen auf ihre Autos zu. Die Blinker leuchteten kurz auf, als sie den Knopf an ihrem Schlüsselring drückte. Sie hatte eben die Hand auf die Klinke gelegt.
    »Entschuldigen Sie, Sir.«
    Eine Männerstimme hinter ihr.
    »Einen

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