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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Augenblick, Sir.«
    Sie drehte sich um. Ein junger Cop in funkelnagelneuer Uniform stand vor ihr.
    »Kann ich helfen?«, fragte sie.
    »Es ist etwas passiert. Wir überprüfen alle Reisenden. Wenn Sie bitte von Ihrem Fahrzeug wegtreten und den Koffer abstellen würden.«
    »Etwas Schlimmes?«
    Der Cop hatte die Hand auf seinem Holster. »Bitte, treten Sie von dem Fahrzeug weg.«
    »Natürlich.« Sie trat einen Schritt beiseite und stellte den Koffer auf den Asphalt.
    »Ihre Papiere, bitte.« Der Cop streckte ihr die Hand entgegen.
    Amonite griff unter die Jacke, als suche sie in der Innentasche nach ihrem Pass. Sie riss stattdessen die Glock heraus und feuerte auf den Polizisten: einmal in die Brust, einmal in den Kopf. Der Mann brach auf dem Asphalt zusammen. Amonite wälzte seine Leiche aus dem Weg. Dann riss sie die Tür ihres SUVs auf, warf den Gitarrenkoffer hinein und setzte sich hinters Steuer. Sie ließ den Motor an, trat aufs Gas und raste mit kreischenden Reifen auf die Ausfahrt zu.
    Sie warf einen Blick in den Rückspiegel. Ein Mann kam hinter ihr hergelaufen, eine Hand unter der Jacke. Er drohte sie einzuholen. Sie beschleunigte. An der Ausfahrt durchbrach ihr Fahrzeug krachend die Schranke und schoss schlingernd auf die Straße hinaus. Wieder sah sie mit zusammengekniffenen Augen in den Spiegel. Der Mann hatte sein Tempo gedrosselt. Sie konnte seine Züge auf die Entfernung nicht richtig sehen. Aber dann erkannte sie ihn.
    Es war Kershner.

Kapitel 84
    Bogotá, Kolumbien
16. April 2011
    Lucia ging in ihrem Hotelzimmer auf und ab. Wieso hatte Belville sie noch nicht angerufen? Er hatte doch gesagt, er würde sich in dem Augenblick melden, in dem er eintraf. Und er hätte doch bereits vor einer halben Stunde eintreffen sollen. War etwas passiert? Hatte man ihn abgefangen? Die ASI? Die Front? Vielleicht rief sie ihn besser an.
    Sie nahm das Telefon vom Tisch, legte es dann wieder hin. Cedric hatte klar gemacht, dass sie auf keinen Fall anrufen sollte.
    »Warten Sie einfach«, hatte er ihr gesagt. »Ich melde mich bei Ihnen. Es kommt alles in Ordnung.« Sie setzte sich auf die Bettkante.
    Ich muss was tun. Irgendwas.
    Sie wählte Carlos Nummer. Jetzt, wo Octavia tot war, dürfte er den Vorsitz von Kolumbianer gegen die Front übernommen haben. Er war in Ordnung, auch wenn er bei der Sitzung nicht zu ihr gestanden hatte. Vielleicht hätte er ja nichts dagegen, dass sie wieder zu ihnen stieß.
    Das Telefon klingelte eine Ewigkeit, schaltete dann auf Voicemail um. Sie versuchte es noch einmal.
    »Hallo?« Es war eine raue Männerstimme.
    »Mit wem spreche ich denn?«
    »Darf ich dasselbe fragen?«
    »Ich bin eine Freundin von Carlo«, sagte Lucia. »Kann ich ihn sprechen?«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich.«
    »Warum nicht?«
    »Wer, sagten sie, sind Sie?«
    »Annetta«, schwindelte sie. »Eine gute Freundin von Carlo. Wir spielen Mittwochnachmittags zusammen Golf.«
    »Hören Sie, Annetta. Ich bin von der Polizei. Ich habe da eine schlechte Nachricht für Sie. Señor Justana ist tot.«
    Lucia hatte das Gefühl, als hätte sie einen Schlag in den Magen bekommen.
    »Annetta?«, sagte der Polizist. »Könnten Sie auf die Wache kommen? Wir nehmen die Aussagen von Familie und Freunden auf.«
    »Was ist passiert?«
    »Kommen Sie vorbei und wir unterhalten uns weiter.«
    Lucia legte auf. Ihr zitterten die Hände. Sie griff in ihre Tasche und holte Cedrics Nummer heraus. Sie wählte sie. Auch diesmal klingelte das Telefon ewig. Sie versuchte es nochmal. Wieder klingelte es. Aber beim fünften Klingeln ging jemand ran. Die Stimme des Mannes, der sich meldete, erkannte sie auf der Stelle.
    »Nathan, ich bin es«, sagte sie, ihre Stimme ganz klein. »Lucia.«

Kapitel 85
    Flughafen Bogotá, Kolumbien
16. April 2011
    Nathan steckte das Telefon weg. Er nahm Cedrics kleinen Aktenkoffer auf, als hätte er ihn nur abgestellt. Er enthielt nichts weiter als Cedrics SOCA-Marke und einige Aktendeckel. Nathan steckte den Ausweis ein und ging hinüber zu Manuel, der sich mit der Polizei unterhielt.
    »Wir müssen los«, murmelte er Manuel ins Ohr.
    »Was haben Sie denn auf dem Parkplatz gemacht?«, fragte einer der Beamten.
    »Auf einen Freund gewartet«, sagte Manuel.
    »Auf den hier?« Der Cop wies mit dem Daumen auf Cedrics Leiche, die von Sanitätern umringt war.
    »Wer ist das denn?«
    »Warum standen Sie neben ihm?«
    »Er hat nach dem Weg gefragt. Hören Sie, können wir uns nicht arrangieren?«, fragte Manuel und

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