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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Gewehrkolben auf den Kopf. Er rührte sich nicht mehr.
    »Kershner kann nicht weit sein«, sagte Amonite. »Schnappen wir uns das Schwein.«
    Nathan kauerte in einem kleinen Alkoven, als eine Gruppe Wachen an ihm vorbei auf das Labor zulief. Vorsichtig verließ er die finstere Nische und lief weiter, bis er eine Treppe erreichte, die eine Etage höher führte. Er ging davon aus, dass er sich irgendwo in der Nähe der Kommandozentrale des Komplexes befand. Er konnte entweder das ganze Erdgeschoss absuchen oder in der nächsten Etage nachsehen.
    Drei Stufen auf einmal rannte er die Treppe hinauf. Es hatte jetzt keinen Sinn mehr, irgendetwas langsam und methodisch angehen zu wollen. Er erreichte einen Raum mit drei Schreibtischen, einigen Stühlen, Flipcharts, Telefonen, Funkgeräten. Es musste eine Art Kommandozentrale sein. Auf dem Tisch vor ihm stand ein Laptop. Er steckte ihn in seinen Rucksack. Er platzierte etwas Semtex mit Zündern unter den Schreibtischen, dann lief er die Treppe wieder hinab.
    Schritte. Zwei Leute. Sie näherten sich.
    Er lief in die entgegengesetzte Richtung zu der, aus der er gekommen war. Am Ende eines finsteren Korridors erreichte er eine Metalltür. Nathan hielt die Karte vor den Scanner und eilte hindurch. Er sah sich in einem großen Raum mit Säcken des schwarzen Pulvers. Hier lag genügend Black Coke, um für eine Katastrophe zu sorgen, wenn es auf die Straße kam. Gleich daneben stapelten sich einige Kisten. Einige davon waren offen. Sie enthielten Hunderte von britischen Gewehren vom Typ L85A2 nebst Munition und RPGs. Einige der Kisten waren voll C4, dem Plastiksprengstoff des amerikanischen Militärs. Hier lag genügend Feuerkraft für eine kleine Armee.
    Nathan holte einen großen Brocken Semtex aus seinem Rucksack. Wenn es ihm gelang, das Lager in die Luft zu jagen, würde der halbe Komplex mit hochgehen. Während er den Sprengstoff verteilte, bemerkte er, von einem Schrank fast verdeckt, eine Tür. Er schob den Schrank beiseite und öffnete die Tür. Der Raum dahinter war dunkel. Er schaltete das Nachtsichtgerät an und trat ein.
    Er bekam einen Schlag auf den Kopf. Taumelnd wich er zurück. Ein weiterer Schlag traf ihn gegen die Brust, ein nächster in den Bauch. Er schnappte nach Luft. Sein Angreifer trat ihm gegen die Knie. Er knickte ein. Er versuchte den Mann zu erkennen, sah aber nur ein Knäuel zuschlagender Arme und Beine.
    Nathan duckte sich seitwärts weg. Er trat mit dem rechten Fuß zu und traf seinen Angreifer im Schritt. Der Mann sackte gegen die Wand. Nathan sprang auf und richtete die Waffe auf ihn.
    Der Mann hob den Kopf. Nathan erstarrte.
    »Manuel!«
    »Nathan, bist du das?«
    Nathan ergriff Manuels Arm und zog ihn hinaus ins Licht des Lagerraums. Er riss sich das Nachtsichtgerät vom Kopf.
    »Ich hätte dir um ein Haar eine Kugel in den Kopf gejagt«, sagte Nathan.
    »Was bin ich froh, dich zu sehen, mein Freund.«
    »Bist du in Ordnung?«
    »Ich lebe noch.«
    »Na dann, lass uns hier verschwinden.«
    Amonite schritt an der Treppe zum Kommandoraum vorbei. Dann blieb sie stehen.
    »Schau nach, ob er nicht vielleicht da oben ist«, rief sie Dex zu. Dex hastete nach oben.
    »Hier ist keiner«, kam seine Stimme von oben.
    »Nimm den Laptop mit.«
    »Welchen Laptop?«
    »Na der auf dem Tisch vor dir, du Vollidiot.«
    »Da ist keiner.«
    »Was?« Amonite lief selbst nach oben und schob sich an ihm vorbei. Sie sah sich in dem Raum um. Dex hatte Recht gehabt. Der Laptop war nicht mehr da. Sie riss ihr Walkie-Talkie aus der Tasche. »Macht alle Ausgänge dicht! Sofort!«
    Sie sprang die Treppe wieder hinunter und lief den Korridor lang.
    »Wo willst du hin?«, fragte Dex, der ihr wie immer auf dem Fuß folgte.
    »Nachsehen, ob der Campesino noch da ist. Kershner kann jetzt nur noch im Lager sein.«

Kapitel 96
    Putumayo, Kolumbien
17. April 2011
    Nathan lief den Korridor hinab und bog dann rechts ab. Manuel war direkt hinter ihm. Er hinkte zwar, konnte aber mithalten. Die Anlage war der reinste Irrgarten, aber sie mussten einen Ausgang finden. Und zwar rasch. Sie konnten hier nicht ewig herumwandern, ohne dass man sie erwischte.
    Wieder eine Ecke. Nathan blieb stehen. Zwei Wachen kamen in ihre Richtung. Sie riefen sie an, hoben ihre Sturmgewehre. Nathan ging in die Hocke und feuerte viermal. Die Schüsse hallten von den Mauern wider. Die Wachen kippten nach hinten weg. Nathan lief auf sie zu und gab ihnen den Rest. Dann schnappte er sich ihre Gewehre und gab eines

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