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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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sollten sie langjährige Erfahrung mit Einsätzen hinter feindlichen Linien haben.«
    »Und wann wollen Sie diese famose kleine Expedition starten?«, fragte Sir George.
    »Abflug morgen nach Bogotá, Sir«, sagte Cedric. »Top secret.«
    »Ist
er
mit von der Partie?« Sir George wies mit dem Daumen auf Nathan.
    Cedric nickte.
    »Und auf wessen Mist ist das gewachsen?«, schob Sir George nach.
    Cedric richtete seinen Blick auf Nathan.
    »Ich kann dem nicht zustimmen.« Sir George nahm den Bericht auf und warf ihn wieder auf den Tisch wie ein Lehrer, der seinem Schüler einen wertlosen Hausaufsatz zurückgibt. »Ich habe den Akt gelesen. Ich habe den Vortrag des Burschen hier gehört. Wir haben auch nicht
einen
handfesten Beweis.«
    »Deshalb die Mission«, sagte Nathan mit erhobener Stimme. »Wir müssen die Front infiltrieren, herausfinden, wer sie leitet, die Rolle der ASI dabei eruieren. Wenn es der Front gelingen sollte, einen Lieferweg nach Großbritannien aufzubauen, dann sehen wir uns vor einer Drogenflut, die kein Mensch mehr stoppen kann. Es wird zu weiteren Morden wie denen in dem Pub gestern kommen. Diese Leute werden noch mehr Waffen kaufen, noch mehr Leute bestechen–«
    »Na gut.« Sir George hob die flache Hand, um ihm Einhalt zu gebieten. »Stimmen wir ab. Hand hoch, wer dafür ist.« Er warf einen Blick in die Runde. Nicht eine Hand hob sich. »Gegenstimmen.« Alle Abteilungsleiter, Cedric nicht ausgenommen, hoben die Hand.
    »Also, wenn Sie uns jetzt alleine lassen würden.« Sir George bedachte Nathan mit einem selbstgefälligen Blick. »Wir haben noch mehr auf der Tagesordnung.«
    »Ich sage Ihnen, diese Front 154 begeht Verbrechen im internationalen Maßstab, und Sie… Sie unternehmen… nichts?«
    »Nathan, bitte.« Wackelnd wie ein Pudding kam Cedric auf die Beine. »Wir diskutieren das später.«
    »Wann? Nächstes Jahr?«, rief Nathan. »Nächstes Jahrzehnt? Nächstes Jahrhundert? Wenn es zu spät ist, verfluchte Scheiße noch mal!«
    »Nicht doch, Nathan.« Cedric schlurfte um den Tisch herum auf ihn zu. »Du hast einfach zu hart gearbeitet.«
    »Ihr habt schon im Fall von Don Camplones Mist gebaut.« Nathan knallte die Fernbedienung auf den Tisch. »Jetzt bringt ihr dieselbe Nummer nochmal.«
    Cedric packte Nathan am Arm. Nathan schüttelte ihn ab. Cedric griff noch einmal nach ihm und zerrte ihn mit überraschender Kraft Richtung Tür. Sir George feixte. Die anderen Ressortleiter studierten ihre Fingernägel.
    »Erwartet bloß nicht, dass ich euch noch mal die Kastanien aus dem Feuer hole!«, rief Nathan.
    »Meine Herren«, sagte Sir George und wandte sich wieder den Ressortleitern zu. »Kommen wir doch zum nächsten Punkt, während Cedric sich um den schwierigen Herrn da kümmert.« Er räusperte sich. »Ich habe eine wichtige Ankündigung zu machen. Das Außenministerium ist an mich herangetreten. Ich kann Ihnen zu meiner großen Freude mitteilen, dass die Regierung ihrer Majestät mich zum–«
    Die Tür fiel hinter Nathan und Cedric zu. Die beiden befanden sich wieder im Großraumbüro.

Kapitel 9
    Central London, England
5. April 2011
    »Du wusstest das doch im Voraus, nicht wahr?«, fragte Nathan am ganzen Körper bebend. Er hätte gute Lust gehabt, wieder in den Sitzungsraum zu stürmen und Sir George die selbstgefällige Fresse zu polieren.
    Cedric öffnete die Tür zu einem kleinen Konferenzraum und zog die Tür hinter ihnen zu.
    »Tut mir Leid«, sagte er, während er auf eine andere Tür zutrat, um auch diese zu schließen.
    »Das kannst du ihm nicht durchgehen lassen«, sagte Nathan hinter ihm. »Dieser Bastard. Seine Meinung stand doch von vornherein fest.«
    »Schhhh!« Cedric legte den Finger an die Lippen. »Nicht so laut.« Es war still geworden in dem Großraumbüro. Die Kollegen blickten auf ihre Bildschirme, aber Nathan spürte, dass man aus den Augenwinkeln nach ihnen sah. Sie würden darüber am Kaffeeautomaten tratschen, kaum dass er zur Tür hinaus war. Am liebsten hätte er sie angebrüllt, sich um ihren eigenen Kram zu scheren.
    Cedric bugsierte Nathan hinaus ins Treppenhaus und schloss die Tür. »So ist es besser.«
    »Wieso stellst du dich nicht auf die Hinterbeine?«
    »Er hat einflussreiche Freunde«, flüsterte Cedric und zog Nathan in eine Ecke.
    »Mich hat das nie geniert.«
    »Du bist auch nicht der Direktor der SOCA.«
    »Ach?«
    »Hör zu, du weißt, dass ich mich nicht gern streite.« Cedric wandte einer Gruppe von Mitarbeitern den Rücken zu, die

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