Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
Vom Netzwerk:
sie liebte, aber dadurch würde ihr Abschied nur noch grausamer.
    Mai nahm seine Hand und zog ihn zum Portal. »Vielleicht können Darius und Lexi uns helfen. Seine Mutter ist eine Göttin. Sie ist mächtig!«
    Unmöglich konnte er ihr sagen, dass nicht einmal eine Göttin die Gesetze des Universums ändern durfte, also ging er mit ihr. Dieses Reich verlangte nach einem Diener, und Nick würde den Rest des Universums nicht um seiner eigenen Bedürfnisse willen in Gefahr bringen. Wie er allerdings ohne Mai weiterleben sollte, war ihm schleierhaft.
    Draußen vor dem Portal hielt Darius Lexis Hand, während sie eine Zauberformel murmelten. Nick wusste, dass ihre Liebe ihnen die Kraft verlieh, das Portal offen zu halten. Ihm entging jedoch auch nicht, wie sehr sie sich anstrengten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie vollkommen erschöpft waren.
    »Das ist mein Schicksal«, erklärte er Mai.
    »Aber ich will nicht ohne dich leben!«, flüsterte sie. »Ich liebe dich.«
    Die Finger des Reiches griffen fester nach seiner Seele.
    »Komm mit mir!«, flehte sie ihn an. »Der Dschinn kann sich geirrt haben. Vielleicht hat er auch gelogen, als er sagte, was mit dir passieren würde.«
    »Er hat nicht gelogen«, entgegnete Nick. »Du musst jetzt gehen, Mai, bevor du auch hier gefangen bist!«
    Ein Leuchten huschte über ihr Gesicht. »Das ist es! Ich kann hier bei dir bleiben. Dann sind wir für immer zusammen!«
    So verlockend es auch klang, konnte er ihr das nicht antun. »Nein.«
    Er gab Darius ein Zeichen, indem er seinen Kopf ein wenig neigte, und trat zurück. »Es ist Zeit, dass du gehst.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und Nick wusste, dass er verloren wäre, sollte sie weinen. »Um Gottes willen, hol sie!«, rief er Darius zu. »Und lass sie nicht wieder hinein!«
    Mai wollte Darius’ Hand ausweichen, doch er war zu schnell für sie, packte ihren Arm und zog sie durch das Portal in Sicherheit.
    »Lass mich!«, schrie sie und versuchte, sich ihm zu entwinden. »Ich will bei Nick bleiben!«
    Darius warf Nick einen fragenden Blick zu, doch dieser schüttelte den Kopf. Vielleicht verstand Darius nicht, warum es so sein musste, aber er würde Mai festhalten und auf sie aufpassen. Dessen war Nick sich sicher.
    Nebel waberte auf, als das Portal sich zu schließen begann. Nick beobachtete es mit zunehmender Resignation.
    Er konnte noch hindurch auf die andere Seite sehen, wo Mai nun aufhörte, sich zu wehren, und weinte. Darius hielt sie weniger fest, als dass er sie stützte.
    »Ich liebe dich«, sagte Nick, obwohl sie ihn nicht hören konnte.
    Als er es nicht mehr ertrug, wandte er sich ab und ging weiter in den dunklen Tunnel seines neuen Zuhauses. Das also war sein Schicksal, jedem Wünsche zu gewähren außer sich selbst. Man konnte ja einiges gegen Schicksale insgesamt sagen, aber dieses hier war eindeutig beschissen.

Kapitel 23
     
    Ihre Welt brach aus den Fugen. Darius hielt sie in den Armen, während sie weinte, doch Mai nahm ihn kaum wahr. Ihre Gedanken galten einzig Nick. Sie wollte bei ihm sein. »Bitte«, betete sie zu allen, die helfen konnten, »tut etwas!«
    Sie hatte die Liebe ihres Lebens gefunden, und ein grausames Schicksal entriss sie ihr, ehe sie auch nur die Chance gehabt hatte, diese Liebe zu würdigen.
    Was hatte es da noch für einen Sinn, weiterzumachen?
     
    »Wie geht es ihr?«, hörte Mai Darius fragen, als er in ihr Schlafzimmer kam.
    Eine Woche war vergangen. Auf dem Stuhl neben Mais Bett saß Lexi. »Sie schläft noch«, antwortete sie. »Ich mache mir Sorgen um sie. Seit Tagen wird sie nicht wach.«
    »Sie braucht Zeit«, beruhigte Darius sie. »Wie hältst du dich?«
    Mai hörte die Zuneigung in seinen Worten.
Lexi hat Glück
, dachte sie.
Für sie ist alles gut geworden.
Lexi hatte in dem Unsterblichen ihre wahre Liebe gefunden. Es hätte natürlich auch ein Desaster werden können, würde sie altern und er nicht. Aber das sollte ihnen nicht passieren. Sie hatten eine Ewigkeit zusammen, während Mai und Nick …
    »Ich fühle mich so hilflos«, antwortete Lexi. »Ich weiß nicht, was ich tun kann, um ihr zu helfen.«
    »Sei einfach für sie da«, riet Darius. »Den Rest muss die Zeit heilen.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Lexi leise. Ihre Stimme wurde schwächer, weil Mai erneut in den Schlaf abglitt. »Manche Wunden heilt auch die Zeit nicht.«
    Mai wollte nichts mehr hören. Ihr tat das Herz weh, und einzig in ihren Träumen fand sie ein wenig Trost.
    »Deine Freunde sorgen

Weitere Kostenlose Bücher