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Schwarzer Mittwoch

Schwarzer Mittwoch

Titel: Schwarzer Mittwoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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dann nicht schon vorher von ihrem wahren Mörder ausgelöst?«
    »Weil sie den selbst ins Haus gelassen hat«, antwortete Bradshaw. »Psychopathen können sehr glaubwürdig und überzeugend sein.«
    »Zu einem früheren Zeitpunkt sagten Sie, er habe seinen Zorn gegenüber Frauen zum Ausdruck gebracht.«
    »Dazu stehe ich immer noch.«
    »Warum war die Alarmanlage überhaupt an?«, fragte Yvette.
    »Wie meinen Sie das?« entgegnete Karlsson.
    »Aus welchem Grund sollte Ruth Lennox die Alarmanlage einschalten, wenn sie selbst zu Hause war?«
    Karlsson überlegte einen Moment.
    »Gute Frage.«
    Er stand auf und ging hinaus in die Diele, wo er sich erst suchend umblickte, ehe er die Haustür öffnete und hinaustrat. Dann kehrte er in die Küche zurück.
    »In diesem Haus gibt es überhaupt keine Alarmanlage«, informierte er die anderen. »Wir sind solche Idioten!«
    »Na, bitte«, meinte Yvette. »Dann hat Billy Hunt also schon wieder gelogen.«
    Karlsson trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum.
    »Warum sollte er deswegen lügen?«
    »Weil er ein Psychopath ist«, antwortete Bradshaw.
    »Er ist ein Nichtsnutz und Langfinger«, entgegnete Karlsson, »aber er hat nicht gelogen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Yvette.
    Karlsson deutete zur Decke hinauf. »Da ist ein Rauchmelder.«
    »Wie hätte Hunt einen Rauchmelder auslösen sollen?«
    »Hat er ja nicht«, erwiderte Karlsson. »Werft mal einen Blick in den Bericht der Spurensicherung. Riley, was steht in besagtem Bericht?«
    Rileys Blick flackerte nervös.
    »Meinen Sie etwas Bestimmtes?«, fragte er.
    »Ja, etwas ganz Bestimmtes. Ach, vergessen Sie es. Soweit ich mich erinnere, stand auf dem Herd ein Tablett mit irgendetwas Verbranntem. Dadurch wurde der Rauchmelder ausgelöst.«
    Yvette blätterte durch die betreffende Akte.
    »Stimmt«, stellte sie fest.
    Munster wirkte skeptisch.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Billy Hunt in das Haus eingebrochen ist und irgendwelche verbrannten Kekse aus dem Ofen geholt hat?«
    Karlsson schüttelte den Kopf.
    »Ihr solltet noch einmal mit dem kleinen Mädchen reden. Allerdings weiß ich schon, was die Kleine sagen wird. Sie ist nach Hause gekommen, hat gerochen, dass etwas am Verbrennen war, und das Tablett aus dem Ofen genommen. Dann hat sie ihre Mutter gefunden.« Er sah Munster an. »Chris, überprüfen Sie doch bitte mal den Rauchmelder im Wohnzimmer. Hunt hat gesagt, da sei auch ein Alarm losgegangen.«
    Munster verließ den Raum.
    »Na schön«, meinte Yvette, »das erklärt also den Alarm. Wegen des Todeszeitpunkts hilft uns das aber nicht weiter.«
    »Moment noch«, sagte Karlsson.
    Munster kehrte in die Küche zurück.
    »Da ist keiner«, verkündete er.
    »Was?« Karlsson wirkte verblüfft. »Sind Sie sicher?«
    »Draußen in der Diele befindet sich einer. Das muss der zweite Alarm gewesen sein, den er gehört hat.«
    Karlsson dachte nach.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Wenn durch Rauchentwicklung der Rauchmelder ausgelöst wird, spricht hinterher kein Mensch von zwei Arten von Alarm, selbst wenn es zwei Rauchmelder sind. Man nimmt das als ein und denselben Alarm wahr.«
    »Tatsächlich?« Yvette klang nicht überzeugt.
    »Sind die Sachen von Ruth Lennox hier oder auf dem Präsidium?«, erkundigte sich Karlsson.
    »Auf dem Präsidium.«
    »Gut«, sagte er, »dann entschuldigt mich einen Moment. Ich muss kurz telefonieren.«
    Er verließ den Raum. Die anderen schwiegen eine ganze Weile, bis Yvette sich schließlich an Bradshaw wandte.
    »Gibt es irgendein Problem zwischen Ihnen und Frieda?«
    »Haben Sie mit ihr denn schon über Ihr eigenes Problem gesprochen?«, entgegnete er.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die Rolle, die Sie bei dem Vorfall gespielt haben – Friedas Unfall, oder wie auch immer Sie das nennen wollen.«
    »Sie müssen entschuldigen, aber ich weiß noch immer nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ich hoffe nur, dass Sie sich deswegen nicht schuldig fühlen.«
    »Hören Sie«, begann Yvette aufgebracht, wurde jedoch von Karlsson unterbrochen, der in dem Moment aus der Küche kam.
    »Ich habe gerade mit der Frau in der Asservatenkammer gesprochen«, erklärte er, »und genau die erwartete Auskunft bekommen. Was Hunt im Wohnzimmer hörte, war Ruth Lennox’ Handy. Sie hatte den Wecker aktiviert, er war auf zehn nach vier eingestellt. Das war der zweite Alarm, den Billy Hunt vernommen hat.«
    »Möglich«, meinte Yvette.
    »Nein, definitiv«, widersprach Karlsson. »Wir brauchen nur

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