Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
verlieren, an dem Sie arbeiten. Wenn Sie diesen Rat befolgen, werden Sie in kürzester Zeit geheilt sein. Davon bin ich überzeugt.«
    Am Samstag begann Dom also mit der von Dr. Cobletz vorgeschlagenen Therapie und stürzte sich mit wahrem Fanatismus in alle möglichen physischen Aktivitäten, was denn auch zur Folge hatte, dass er -kaum dass sein Kopf auf dem Kissen lag - in tiefen Schlaf fiel und am nächsten Morgen nicht in einem Kleiderschrank erwachte.
    Er erwachte jedoch auch nicht in seinem Bett. Diesmal befand er sich in der Garage.
    Er fuhr in atemlosem Schrecken aus dem Schlaf, keuchend, mit rasendem Herzklopfen, das ihm die Rippen zu sprengen schien. Sein Mund war trocken, seine Hände zu Fäusten geballt.
    Er fühlte sich steif und wie zerschlagen, teilweise von den übertriebenen körperlichen Anstrengungen des Vortages, teilweise aber auch von seiner unnatürlichen und unbequemen Schlafposition. Offensichtlich hatte er irgendwann während der Nacht zwei zusammengefaltete Segeltuchplanen aus einem Regal über der Werkbank geholt und sich in dem engen Zwischenraum hinter der Heizung versteckt. Dort lag er jetzt, die Planen schützend über sich gezogen.
    >Versteckt< war durchaus das richtige Wort. Er hatte die Planen nicht nur wegen der Wärme über sich gezogen. Er hatte hinter der Heizung und unter dem Segeltuch Schutz gesucht, weil er sich vor etwas verbergen musste.
    Aber wovor? Selbst jetzt, als Dominick die Planen beiseite schob und sich mühsam aufsetzte, als seine tränenden Augen sich an das schwache Licht in der Garage gewöhnten - selbst jetzt noch konnte er sich nicht völlig von dem Entsetzen befreien, mit dem er aus dem Schlaf gefahren war. Sein Pulsschlag war immer noch beschleunigt.
    Wovor hatte er solche Angst gehabt?
    Ein Traum. In seinem Alptraum musste er vor irgendeinem Monster auf der Flucht gewesen sein. Ja. Natürlich. So musste es gewesen sein. Er war in seinem Alptraum irgendwie bedroht worden und hatte nach einem Versteck gesucht - und das hatte dazu geführt, dass er sich beim Schlafwandeln auch tatsächlich versteckt hatte, indem er hinter den Heizkörper gekrochen war.
    Sein weißer >Firebird< schimmerte gespenstisch im Halbdunkel der Garage, in die nur durch das kleine Fenster über der Werkbank etwas Licht einfiel. Und wie ein Gespenst fühlte er sich auch selbst, als er mit schmerzenden Gliedern ins Haus schlurfte.
    Er begab sich direkt in sein Arbeitszimmer. Die Morgensonne durchflutete den Raum, so dass er die Augen zusammenkneifen musste. Er setzte sich in der schmutzigen Pyjamahose an den Schreibtisch, schaltete den Computer ein und rief den zuletzt auf Diskette gespeicherten Text auf dem Bildschirm ab. Er endete mit den am Donnerstag geschriebenen Zeilen; es war nichts hinzugefügt worden.
    Dom hatte gehofft, dass er vielleicht im Schlaf eine Botschaft hinterlassen hatte, die es ihm ermöglichen würde, die Ursache seiner Ängste ausfindig zu machen. Sein Unterbewusstsein verfügte offenbar über dieses Wissen, das von seinem Bewusstsein noch verdrängt wurde. Beim Schlafwandeln hatte das Unterbewusstsein die Oberhand, und es würde vielleicht versuchen, sich ihm durch den Textcomputer verständlich zu machen. Aber bisher war das nicht der Fall.
    Er schaltete das Gerät aus, saß lange Zeit da und starrte aus dem Fenster, auf den Ozean hinaus. Er überlegte krampfhaft ...
    Als er später auf dem Weg ins Bad durch sein Schlafzimmer ging, fiel ihm etwas Merkwürdiges ins Auge. Auf dem Teppich waren Nägel verstreut, und er musste aufpassen, um nicht darauf zu treten. Er bückte sich und hob einige auf. Es waren Stahlnägel von fast 4 cm Länge. Auf der anderen Seite des Zimmers entdeckte er zwei Gegenstände, die nicht dorthin gehörten: Unter dem Fenster, dessen Vorhänge zur Seite gezogen waren, lag auf dem Fußboden eine Schachtel mit Nägeln; sie war nur halb voll, weil ein Teil des Inhalts herausgefallen war. Neben der Schachtel lag ein Hammer.
    Er hob den Hammer auf und runzelte verwirrt die Stirn.
    Was hatte er in jenen einsamen Nachtstunden nur getrieben? Sein Blick fiel auf das Fensterbrett, wo drei Nägel in der Sonne funkelten.
    Offensichtlich musste er die Absicht gehabt haben, die Fenster zu vernageln. O Gott! Etwas hatte ihn so geängstigt, dass er die Fenster vernageln und sein Haus in eine Art Festung verwandeln wollte, aber bevor er sich ans Werk hatte machen können, war er von seiner Angst überwältigt worden und in die Garage geflüchtet, wo er dann

Weitere Kostenlose Bücher