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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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entging. Schließlich galt es jetzt zu entscheiden, wie sie gegen Feinde vorgehen sollten, die so mächtig waren wie die Regierung und die Armee der Vereinigten Staaten.
    Wie sollten sie eine Stahlmauer der Geheimhaltung durchdringen, die im Namen der nationalen Sicherheit mit allen Machtmitteln das Staates und des Gesetzes errichtet worden war?
    »Wir haben doch genügend Material, um damit an dieÖffentlichkeit zu gehen«, sagte schließlich Jorja Monatella. »Die Selbstmorde von Zebediah Lomack und Alan, Pablo Jacksons Ermordung. Die ähnlichen Alpträume, die viele von uns hatten. Die Polaroid-Fotos. Auf Sensationen dieser Art sind die Medien doch ganz versessen. Wenn wir der Welt mitteilen, was uns widerfahren ist, werden wir die Macht der Presse und der öffentlichen Meinung hinter uns haben. Wir werden nicht mehr allein sein.«
    »Das hat keinen Sinn«, meinte Ernie. »Diese Art von Druck wird die Mauer des Militärs nur noch undurchdringlicher machen. Diese Leute werden der Presse einfach ein noch verwirrenderes und komplizierteres Märchen auftischen. Im Gegensatz zu Politikern brechen die Militärs unter Druck nicht so leicht zusammen. Solange sie uns andererseits auf eigene Faust herumstolpern und nach Erklärungen suchen sehen, werden sie zuversichtlich sein - und das verschafft uns vielleicht etwas Zeit, um ihre schwachen Stellen ausfindig zu machen.«
    »Wir dürfen auch nicht vergessen«, warnte Ginger, »dass Colonel Falkirk offenbar dafür war, uns zu töten, anstatt nur unsere Erinnerungen auszulöschen, und wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass er jetzt humaner gestimmt ist. Er wurde damals vermutlich überstimmt, aber wenn wir jetzt versuchen würden, mit unserem bisherigen Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen, könnte er seine Vorgesetzten vielleicht doch noch überzeugen, dass eine Endlösung des Problems notwendig ist.«
    »Trotzdem sollten wir die Sache vielleicht publik machen, auch wenn es gefährlich ist«, sagte Sandy. »Vielleicht hat Jorja recht. Ich meine - wir haben schließlich keine Möglichkeit, ins Thunder Hill Depository hineinzukommen und nachzusehen, was dort vorgeht. Sie haben dort jede Menge Sicherheitsvorkehrungen und bombenfeste Türen, die sogar eine Atombombenexplosion heil überstehen sollen.«
    »Wie Ernie schon gesagt hat«, sagte Dom, »uns bleibt vorläufig nichts anderes übrig, als nach ihren Schwachstellen zu suchen.«
    »Es sieht aber ganz so aus, als gäbe es keine Schwachstellen«, wandte Sandy ein.
    »Doch«, widersprach Ginger. »Sie müssen mit ansehen, wie unsere Gedächtnisblockaden nach und nach abbröckeln. Jedesmal, wenn einem von uns eine neue Einzelheit einfällt, bedeutet das ein Loch in ihrem Schutzschild.«
    »Das stimmt«, gab Ned zu. »Aber mir scheint, dass es in ihrer Macht steht, die Löcher schneller auszubessern, als wir neue hineinschlagen können.«
    »Wir müssen mit diesem ganzen negativen Denken Schluss machen!« knurrte Ernie.
    »Er hat recht«, unterstützte ihn Brendan mit verzücktem Lächeln. »Wir dürfen nicht pessimistisch sein. Und wir brauchen auch nicht pessimistisch zu sein, denn es ist uns bestimmt, den Sieg zu erringen.« Er sprach wieder mit jener ruhigen Sicherheit und Heiterkeit, die seinem Glauben entsprangen, dass eine Offenbarung ihres besonderen Schicksals einfach erfolgen musste.
    Im Augenblick beruhigte der Optimismus des Priesters Dom jedoch nicht, sondern weckte in ihm aus unerfindlichen Gründen düstere Vorahnungen und Ängste.
    »Wie viele Männer sind in Thunder Hill stationiert?« fragte Jorja.
    Bevor Ginger oder Dom ihre diesbezüglichen Informationen aus dem >Sentinel< weitergeben konnten, tauchte ein Fremder auf der Schwelle am oberen Ende der Treppe auf.
    Er musste etwa vierzig sein, war schlank, dunkelhaarig, mit dunklem Teint; er schielte auf dem linken Auge und sah sehr hartgesotten aus. Obwohl die Haustür unten im Empfangsbüro abgeschlossen war und obwohl das Linoleum auf den Stufen die Schritte nicht dämpfte, war der Eindringling völlig lautlos aufgetaucht, so als wäre er kein realer Mensch, sondern eine ektoplasmische Erscheinung.
    »Um Himmels willen, halten Sie die Klappe!« rief er, und seine Stimme klang nur allzu real. »Wenn Sie glauben, hier ungestört beraten zu können, so haben Sie sich gewaltig geirrt!«
    Dreißig Kilometer südwestlich vom Tranquility Motel, auf dem Armeetestgelände Shenkfield, befanden sich alle Gebäude Laboratorien, Verwaltungsbüros, die

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