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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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werden müssten. Diese merkwürdigen psychischen Phänomene. Was haben sie zu bedeuten? Wir können es uns beide in etwa denken, nicht wahr? Und wir sind zutiefst beunruhigt. Nein, ich werde nicht gegen das Motel losschlagen und meine Männer gefährden, bis ich die Situation verstehe.«
    Leland legte den Hörer auf.
    Thunder Hill ... Er hätte gern geglaubt, dass das, was dort in den Bergen vorging, zu einer besseren Zukunft führen würde, als die Menschheit das eigentlich verdiente. Aber tief im Herzen befürchtete er, dass es statt dessen das Ende der Welt bedeutete.
    Als Jack ins Wohnzimmer trat und der Gruppe Schweigen befahl, schrieen einige überrascht auf und wollten aufspringen, wobei sie von allen Seiten gegen den Tisch stießen und Geschirr und Bestecke zum Klirren brachten. Andere pressten sich ängstlich an die Stuhllehnen, so als glaubten sie, er wollte sie umbringen. Er hatte seine Maschinenpistole im Erdgeschoss gelassen, damit sie nicht in Panik gerieten, aber sein unerwartetes Auftauchen hatte ihnen trotzdem einen mächtigen Schreck versetzt. Das war auch gut so. Sie brauchten einen heilsamen Schock, um in Zukunft vorsichtiger zu sein. Nur das kleine Mädchen, das mit seinem Löffel auf dem Teller irgendwelche Figuren zeichnete, zeigte überhaupt keine Reaktion.
    »Alles in Ordnung, Sie können sich wieder beruhigen. Bleiben Sie sitzen!« sagte Jack mit einer ungeduldigen Geste. »Ich bin einer von Ihnen. Ich hatte mich an jenem Abend im Motel unter dem Namen Thornton Wainwright eingetragen. Vermutlich haben Sie versucht, mich unter diesem Namen in New York zu erreichen. Aber das ist nicht mein richtiger Name. Ich werde Ihnen alles später erklären. Im Augenblick aber ...«
    Alle fielen ihm aufgeregt mit Fragen ins Wort.
    »Wo haben Sie ...«
    »... uns erschreckt ...«
    »Wie haben Sie ...«
    »... verraten Sie uns, ob ...«
    Jack erhob gebieterisch die Stimme, um sie zum Schweigen zu bringen. »Dies ist nicht der richtige Ort für solche Diskussionen. Um Gottes willen, man kann uns hier abhören! Ich habe Sie fast eine Stunde lang belauscht. Und wenn ich jedes Wort hören konnte, das hier gesprochen wurde, so können das auch Ihre Feinde.«
    Sie starrten ihn einfältig an, völlig fassungslos über seine Behauptung, dass sie hier nicht vor fremden Ohren sicher waren.
    Dann sagte ein großer, kräftiger Mann mit kurzgeschorenen grauen Haaren: »Wollen Sie damit sagen, dass hier irgendwo Wanzen eingebaut sind? Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich habe nämlich nach welchen gesucht und nichts gefunden. Und ich hatte in solchen Dingen eine gewisse Erfahrung.«
    »Sie müssen Ernie sein«, sagte Jack. Er behielt seinen scharfen, kalten Ton bei, denn diese Leute mussten begreifen, dass sie viel zu sorglos gewesen waren, und diese Lektion musste so einprägsam sein, dass sie sie nicht wieder vergessen würden. »Ich habe vorhin gehört, wie Sie Ihre Tätigkeit beim Geheimdienst der Marines erwähnten, Ernie. Wie lange ist das her? Ich möchte wetten, fünf bis zehn Jahre. Seitdem hat sich vieles verändert, Mann! Haben Sie noch nie etwas von der HighTech-Revolution gehört? Scheiße, heute braucht doch niemand mehr eigens herzukommen und irgendwo Wanzen einzubauen! Die Abhörmikrofone sind heute viel leistungsfähiger als noch vor ein paar Jahren. Oder sie brauchen nur einen Infinitsender in ihren eigenen Telefonapparat zu schalten und dann Ihre Nummer zu wählen.«
    Er schob Ernie grob beiseite, ging zum Telefon, das auf einem Tisch neben dem Sofa stand, und legte seine Hand auf den Hörer. »Wissen Sie, was ein Infinitsender ist, Ernie? Wenn man dann Ihre Nummer wählt, setzt ein elektrischer Schalloszillator die Klingel außer Betrieb und öffnet gleichzeitig das Mikrofon in Ihrem Telefonhörer. Sie hören kein Klingelzeichen und wissen nichts davon, dass Sie angerufen wurden und Ihre Leitung offen ist. Aber Sie können in jedem Raum, in dem sich ein Anschluss befindet, abgehört werden.«
    Er nahm den Hörer ab und streckte ihn der Gruppe mit bewusst spöttischer Miene entgegen: »Da haben Sie Ihre Wanze! Sie haben sie selbst installieren lassen.«
    Er warf den Hörer auf die Gabel zurück. »Ich könnte schwören, dass Ihre Gegner sich auf diese Weise sehr oft zugeschaltet haben. Vermutlich hat man Sie während des ganzen Abendessens belauscht. Und wenn Sie so weitermachen, können Sie sich genausogut gleich alle die eigenen Kehlen durchschneiden!«
    Jacks ätzend sarkastische Demonstration hatte

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