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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Ernie in vieler Hinsicht aus dem gleichen Holz geschnitzt waren.
    Ernie lachte leise vor sich hin.
    Manchmal bin ich wirklich ein verdammt dummes Arschloch, dachte er.
    Der schielende Bursche kam aus der Vorratskammer zurück und lächelte befriedigt, als er sah, dass alle an den drei zusammengeschobenen Tischen Platz genommen hatten. Er kam auf Ernie zu und fragte: »Keine Ressentiments mehr?«
    »Nein«, sagte Ernie. »Und ... danke ... vielen Dank.«
    Der Neuankömmling ging zum Kopfende des Tisches, wo man für ihn einen Stuhl frei gelassen hatte. Mit Kenny Rogers als musikalischer Untermalung erklärte er: »Mein Name ist Jack Twist, und ich weiß vermutlich noch weniger als Sie, in was wir da eigentlich verstrickt sind. Diese Sache macht mich verflucht nervös, aber ich muss Ihnen auch sagen, dass ich zum erstenmal seit acht Jahren wirklich das Gefühl habe, auf der richtigen Seite zu stehen, auf der Seite der Guten - und Sie können sich gar nicht vorstellen, wie dringend ich dieses Gefühl brauchte!«
    Lieutenant Tom Horner, Colonel Falkirks Adjutant, hatte riesige Hände. Der kleine Kassettenrecorder war in seiner Pranke kaum zu sehen, als er ihn in das fensterlose Büro brachte. Seine Finger waren so breit, dass man glauben musste, er würde mit den kleinen Bedienungsknöpfen Schwierigkeiten haben. Aber seine Bewegungen waren erstaunlich geschickt, als er den Recorder auf den Schreibtisch legte und einschaltete.
    Die Kassette war von dem Tonband kopiert worden, auf dem alle mit Hilfe des Telefons abgehörten Unterhaltungen gespeichert waren. Sie enthielt einen Ausschnitt der Unterhaltung, die mehrere Personen vor kurzem im Tranquility Motel geführt hatten. Die Zeugen diskutierten über ihre Entdeckung, dass nicht Shenkfield, sondern Thunder Hill der eigentliche Krisenherd gewesen sein musste.
    Leland hörte erschrocken zu. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie die richtige Fährte so rasch aufnehmen würden. Ihre Schläue beunruhigte und ärgerte ihn.
    Plötzlich war auf der Kassette zu hören: »Um Himmels willen, halten Sie die Klappe! Wenn Sie glauben, hier ungestört beraten zu können, haben Sie sich gewaltig geirrt!«
    »Das ist Twist«, erklärte Lieutenant Horner, der seine mächtige Stimme genausogut unter Kontrolle hatte wie seine riesigen Hände. Er stoppte die Kassette. »Wir wussten, dass er hierher unterwegs war. Und wir wussten auch, dass er gefährlich ist. Wir vermuteten schon, dass er vorsichtiger sein würde als die anderen, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass er sich von Anfang an wie im Krieg verhalten würde.«
    Soviel sie wussten, war Jack Twists Gedächtnisblockade nicht brüchig geworden. Er wandelte nicht im Schlaf, litt weder unter Phobien noch unter Fugues und zeigte auch keine Obsessionen.
    Dass er plötzlich aus heiterem Himmel ein Flugzeug gechartert hatte und nach Elko geflogen war, konnte deshalb nur einen Grund haben: Er musste Post von dem Verräter erhalten haben, der den Blocks und Corvaisis jene Polaroid-Fotos geschickt hatte.
    Leland Falkirk war wütend, dass einer der Eingeweihten vermutlich jemand in Thunder Hill - die ganze Geheimhaltung sabotierte. Er hatte erst am Samstagabend davon erfahren, als Dominick Corvaisis und die Blocks am Küchentisch über die seltsamen Fotos diskutiert hatten. Leland hatte natürlich sofort eine Untersuchung und eine genaue Überprüfung aller Personen im Thunder Hill Depository angeordnet, aber diese Nachforschungen nahmen viel mehr Zeit in Anspruch, als er ursprünglich erwartet hatte.
    »Es kommt noch schlimmer«, sagte Horner und schaltete die Kassette wieder ein.
    Leland hörte, wie Twist den anderen von Abhörmikrofonen und Infinitsendern berichtete, wie beschlossen wurde, ins Restaurant umzuziehen, wo sie nicht belauscht werden konnten.
    »Sie sind jetzt im Tranquility Grille«, sagte Horner, während er den Recorder ausschaltete. »Müssen die Telefone unbrauchbar gemacht haben. Ich habe per Funk mit den Männern gesprochen, die wir südlich der I-80 postiert haben. Sie haben beobachtet, wie die Zeugen ins Restaurant gegangen sind, aber sie haben vergeblich versucht, mit ihrem Peilmikrofon etwas zu hören.«
    »Das wird ihnen von jetzt an auch nicht mehr gelingen«, sagte Leland verbittert. »Twist weiß genau, was er tut.«
    »Nachdem sie jetzt auf Thunder Hill aufmerksam geworden sind, sollten wir so schnell wie möglich handeln.«
    »Ich warte auf Neuigkeiten aus Chicago.«
    »Hat sich Sharkle immer noch in

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