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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Militärgeländes minimal wären. Schließlich war ja der eigentliche Eingang zum Thunder Hill Depository durch zwei Meter fünfzig bis drei Meter dicke, in den Hügel eingelassene, bombensichere Türen geschützt. Diese unüberwindliche Barriere ließ es als reine Verschwendung erscheinen, das ganze Gelände dermaßen zu sichern. Aber genau das hatte man gemacht. Und das konnte nur eines bedeuten: Das Geheimnis, das in Thunder Hill gehütet wurde, war von solch immenser Bedeutung, dass man sich nicht einmal auf atombombenfeste Türen und unterirdische Kalksteinhöhlen verlassen wollte.
    »Die Spikes auf dem Weg sind neu«, sagte Ernie. »Und das Tor war vor einigen Jahren ein richtig läppisches Ding, im Ve rgleich zum jetzigen. Den Zaun gab es schon immer, aber er stand nicht unter Strom.«
    »Es ist völlig hoffnungslos, auf das Gelände kommen zu wollen.«
    Obwohl niemand es laut ausgesprochen hatte - aus Angst, dass es sich töricht anhören würde -, so hatten sie doch alle gehofft, bis zu den bombensicheren Türen gelangen und sich speziell auf jenem Gebiet umsehen zu können, das den beiden Ranchern Brust und Dirkson weggenommen worden war.
    Vielleicht hätten sie dort ein weiteres Teilchen des Puzzles finden können. Dom hatte nie geglaubt, dass sie in die unterirdischen Räume von Thunder Hill vordringen könnten. Das war unvorstellbar. Aber auf dem Gelände herumzuschnüffeln war ihm aus der Entfernung möglich erschienen. Bis jetzt.
    Er fragte sich, ob seine neu entdeckten telekinetischen Fähigkeiten ihnen vielleicht bei der Überwindung der Sicherheitsvorkehrungen helfen könnten, verdrängte diesen Gedanken aber sofort wieder. Solange er die Gabe nicht unter Kontrolle hatte, war sie von geringem Nutzen. Sie war sogar gefährlich. Er ahnte, dass diese Kraft katastrophale Verwüstungen anrichten und Menschen töten konnte, wenn er sie nicht vollständig beherrschte, und er würde nicht wieder damit herumexperimentieren -es sei denn, unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.
    »Nun«, meinte Ernie, »wir hatten ja auch nie die Absicht, durch das Tor hineinzuspazieren. Wir werden einfach mal ein Stück an diesem Zaun entlangfahren.«
    Er drückte aufs Gaspedal, warf einen Blick in den Rückspiegel und fügte hinzu: »Ach, übrigens - wir werden verfolgt.«
    Bestürzt drehte Dom sich um und blickte durchs Heckfenster des Cherokee. Knapp hundert Meter hinter ihnen sah er einen Geländewagen mit Spezialreifen, die doppelt so breit und mehr als doppelt so hoch wie gewöhnliche Reifen waren. Auf dem Dach waren Scheinwerfer montiert, vorne befand sich ein beweglicher Schneepflug. Obwohl Dom überzeugt davon war, dass auch ganz normale Bürger, die in den Bergen lebten, ähnlich ausgerüstete Wagen besaßen, sah dieser doch sehr nach einem Militärfahrzeug aus. Die Windschutzscheibe war dunkel getönt, so dass der Fahrer nicht zu sehen war.
    »Bist du sicher, dass er uns folgt?« Sie duzten einander inzwischen. »Wann ist er aufgetaucht?«
    Während er den Cherokee die Landstraße hinauflenkte, sagte Ernie: »Bemerkt habe ich ihn einen knappen Kilometer vom Motel entfernt. Wenn wir langsamer fahren, wird auch er langsamer, und wenn wir schneller fahren, erhöht auch er das Tempo.«
    »Glaubst du, dass es Schwierigkeiten geben wird?«
    »Die wird es geben, wenn diese Kerle mich ärgern. Das sind höchstwahrscheinlich nur verweichlichte Armeehasen«, sagte Ernie grinsend.
    Dom musste lachen. »Provozier bitte keinen Kampf, nur um zu beweisen, dass Ledernacken härtere Männer sind als GIs. Ich glaube es dir auch so.«
    Die Straße wurde steiler. Die aschgrauen Wolken hingen nun noch tiefer. Die dunklen Bäume rückten auf beiden Seiten näher an die Straße heran. Der Geländewagen folgte ihnen immer noch.
    Mrs. Halbourg, Emmys Mutter, öffnete die Tür, und ein warmer Luftschwall entwich in den kalten Wintermorgen.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich unangemeldet bei Ihnen hereinplatze«, sagte Vater Wycazik, »aber es geschehen höchst außergewöhnliche Dinge, und ich muss herausfinden, ob Emmy ...« Er brach mitten im Satz ab, denn er hatte bemerkt, dass Mrs. Halbourg völlig verstört war. Ihre Augen waren schreckensweit aufgerissen.
    Bevor er fragen konnte, was los war, sagte sie: »Mein Gott, Sie sind es, Vater. Der Krankenhausgeistliche, ich erinnere mich. Aber woher wussten Sie, dass wir Hilfe brauchen? Wir haben bisher noch nirgends angerufen. Woher wussten Sie es?«
    »Was ist passiert?«
    Anstatt zu

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