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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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beschützt und geborgen. Ihr fiel ein, was sie am Vortag auf dem Flug von Las Vegas nach Elko gedacht hatte, dass Menschen nicht zur Einsamkeit geschaffen waren, dass sie - um den Lebenskamp f bestehen zu können Freundschaft, Zuneigung und Liebe geben und empfangen mussten. Im Augenblick hatte Jack ein tiefes Bedürfnis, einem anderen Menschen etwas zu geben, und sie brauchte das Gefühl, dass jemand an ihrem Schicksal Anteil nahm, und aus dieser Ergänzung ihrer innersten Bedürfnisse konnten sie beide neue Kraft und neuen Lebensmut schöpfen.
    »Ein Omelette mit Käse, Kräutern und Zwiebeln und grünem Pfeffer«, flüsterte er ihr ins Ohr, so als spürte er, dass sie sich wieder gefasst hatte. »Hört sich das nicht gut an?«
    »Köstlich!« sagte sie und löste sich widerwillig von ihm.
    »Und noch eine weitere Zutat«, fuhr er fort. »Ich habe dich ja gewarnt, dass ich im Kochen keinen Preis gewinnen würde. Bei mir sind immer einige kleine Stückchen Eierschale im Omelette, wie sehr ich auch aufpassen mag.«
    »Oh, das ist das Geheimnis eines guten Omelettes!« sagte sie. »Kleine Stückchen Eierschale als Garnierung. So werden Omelettes in den besten Restaurants immer gemacht.«
    »Ja? Lassen sie auch immer eine Gräte im Fisch?«
    »Und ein Stückchen Huf in jedem Beef Bourguignon«, sagte sie.
    »Ein Haar in jeder Mousse au chocolat?«
    »Einen Nagel in jedem Glas Apfelsaft.«
    »Und eine alte Jungfer in jedem Apfelpudding?«
    »O Gott, ich hasse Apfelpudding!«
    »Ich auch«, sagte er. »Waffenstillstand?«
    »Waffenstillstand! Ich werde den Käse für das Omelette reiben.« Sie bereiteten gemeinsam das Frühstück zu.
    Am Küchentisch malte Marcie Monde aus. Malte und malte Monde aus. Und murmelte dieses eine Wort immer wieder monoton vor sich hin.
    In Monterey wäre Parker Faine um ein Haar das Opfer einer Falltürspinne geworden. Er schätzte sich glücklich, ihr lebend entkommen zu sein. Eine Falltürspinne -so bezeichnete er die Nachbarin der Salcoes, eine Frau namens Essie Craw. Die Falltürspinne baut ein röhrenförmiges Nest in der Erde und versieht es mit einem kunstvoll getarnten Deckel. Wenn andere unglückliche Insekten ahnungslos darüber hinweglaufen, öffnet sich dieser Deckel wie eine Falltür, und sie stürzen in die Tiefe, wo die Raubspinne auf sie lauert. Essie Craws röhrenförmiges Nest war ein großes, schönes, spanisches Haus, das weit besser an die kalifornische Küste passte als der südliche Kolonialstil der Salcoes; es hatte anmutige Bögen, bleiverglaste Fenster und Blumen in großen Terrakottatöpfen auf der Veranda. Parker hatte damit gerechnet, an diesem bezaubernden Ort charmante und sympathische Menschen zu treffen, aber sobald Essie Craw ihm die Tür öffnete, begriff er, dass es nicht leicht sein würde, ihr wieder zu entkommen. Als sie hörte, dass er Auskünfte über die Salcoes einziehen wollte, packte sie ihn am Ärmel und zog ihn ins Haus und schlug hinter ihm den Deckel ihres Röhrenbaus zu, denn Leute, die Auskünfte haben wollten, hatten oft ihrerseits Informationen auf Lager, und Essie Craw lebte vom Klatsch, so wie die Falltürspinne sich von sorglosen Käfern und Tausendfüßlern ernährt.
    Äußerlich hatte Essie weniger Ähnlichkeit mit einer Spinne als vielmehr mit einem Vogel. Nicht mit einem mageren, kleinen, schmalbrüstigen Sperling, sondern eher mit einer wohlgenährten Möwe. Sie hatte den schnellen, watschelnden Gang einer Möwe, hielt ihren Kopf etwas schief und hatte kleine, hellwache Knopfaugen.
    Sie führte ihn zu einem Sessel im Wohnzimmer und bot ihm Kaffee an. Er lehnte dankend ab, sie beharrte darauf, er erklärte, er wolle ihr wirklich keine Mühe machen, aber er bekam trotzdem Kaffee vorgesetzt und dazu Butterplätzchen. Sie schien auf unerwartete Besucher genauso zu lauern wie die Falltürspinne.
    Essie war sehr enttäuscht, dass Parker nichts über die Salcoes wusste und ihr mit keinen Klatschgeschichten dienen konnte.
    Aber nachdem er andererseits kein Freund der Salcoes war, konnte sie dafür ihre Beobachtungen, bösartige Vermutungen und Verleumdungen wunderbar anbringen. Parker brauchte nicht einmal zu fragen, um mehr zu erfahren, als er eigentlich wissen wollte.
    Donna Salcoe, Geralds Frau, war -Essie zufolge -ein leichtfertiges Frauenzimmer, viel zu blond, viel zu prunksüchtig, viel zu katzenhaft freundlich. Sie war so dünn, dass sie eine Trinkerin sein musste, die sich praktisch nur von Alkohol ernährte - oder vielleicht litt

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