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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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nicht vorhergesehen haben.«
    Bennell schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, nein! O nein!«
    »Wenn Sie vielleicht glauben, dass ich Sie mit meinen Äußerungen nur ärgern will«, sagte Leland, »dann sollten Sie sich einmal fragen, weshalb Lieutenant Horner während unserer ganzen langen Unterhaltung so wachsam auf seinem Stuhl saß. Wie Sie ja wissen, ist er ein Experte, was Polygraphen angeht, und er hätte inzwischen bereits Ihr Gerät reparieren können. Aber ich wollte nicht allein mit Ihnen im Zimmer sein, Dr. Bennell. Auf gar keinen Fall.«
    Bennell zwinkerte. »Sie glauben also, dass ich Sie irgendwie ...«
    Leland nickte. »Falls Sie verwandelt wurden, hätten Sie auch mich auf irgendeine unvorstellbare Weise verwandeln können. Sie hätten die Gelegenheit ausnützen können, um mich anzugreifen, mich zu infizieren, sozusagen den menschlichen Geist von mir zu nehmen und ihn durch etwas anderes zu ersetzen.« Leland erschauerte. »Verdammt, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, auf welche Weise diese Besessenheit übertragen werden könnte -aber wir wissen beide, was ich meine.«
    »Wir haben uns sogar überlegt, ob wir zu zweit ungefährdet sein würden«, warf Lieutenant Horner ein. Seine Stimme hallte im niedrigen Raum von den Metallwänden wider. »Ich hatte Sie ständig im Auge, Doktor. Es ist Ihnen vermutlich nicht aufgefallen, aber ich hatte meine Hand immer am Revolver.«
    Bennell war vor Bestürzung völlig sprachlos.
    »Sie mögen mich für einen misstrauischen, schießwütigen Kerl halten, Doktor«, fuhr Leland fort, »für einen unverbesserlichen Faschisten mit krankhaftem Fremdenhass. Aber meine Aufgabe besteht nicht nur darin, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu verheimlichen, sondern ebenso, sie zu schützen, und es ist deshalb meine Pflicht, mit dem Schlimmsten zu rechnen und so zu handeln, als würde es unweigerlich eintreten.«
    »Allmächtiger Himmel!« murmelte Bennell. »Sie sind total verrückt, alle beide! Sie leiden unter Verfolgungswahn!«
    »Ich habe von Ihnen keine andere Einstellung erwartet«, sagte Leland, »egal, ob Sie nun noch der menschlichen Rasse angehören oder nicht mehr.« An Horner gewandt, fügte er hinzu: »Gehen wir! Sie müssen den Polygraphen reparieren.«
    Horner trat auf den >Nabel< hinaus, und Leland wollte ihm folgen.
    »Warten Sie!« rief Bennell. »Bitte, warten Sie!«
    Leland drehte sich nach dem bleichen, bärtigen Mann um.
    »In Ordnung, Colonel. Vielleicht kann ich nachvollziehen, warum Sie so misstrauisch sind, warum Sie das für Ihre Pflicht halten. Obwohl Ihr Verdacht völlig absurd ist. Es ist ausgeschlossen, dass ich oder einer meiner Leute ... dass irgend etwas Nichtmenschliches sozusagen von uns Besitz ergriffen hat, dass wir in irgendeiner Form besessen sind. Ich wiederhole - das ist völlig ausgeschlossen. Aber ich möchte Sie etwas fragen: Sie waren bereit, mich zu töten, falls ich mich irgendwie verdächtig benommen hätte. Würden Sie denn auch meine Leute töten, wenn Sie zu dem Schluss kämen, dass sie irgendwie verwandelt wurden?«
    »Ja, ohne zu zögern«, erwiderte Leland unumwunden.
    »Falls aber ich und meine Mitarbeiter verwandelt werden konnten, falls das möglich gewesen wäre - und ich wiederhole noch einmal, dass es nicht möglich war -, dann hätten sämtliche Menschen, die sich hier im Thunder Hill Depository aufhalten, ebenfalls verwandelt werden können. Nicht nur jene, die wissen, was sich in dieser Kaverne befindet, sondern ausnahmslos alle, die Militärs genauso wie die Zivilisten, bis hin zu General Alvarado.«
    »Das ist mir völlig klar«, sagte Leland.
    »Und Sie wären tatsächlich bereit, alle hier Beschäftigten umzubringen?«
    »Ja.«
    »Allmächtiger Gott!«
    »Falls Sie sich mit dem Gedanken tragen sollten, Thunder Hill sofort zu verlassen«, erklärte Leland, »so können Sie das vergessen. Ich habe bereits vor achtzehn Monaten sämtliche Eventualitäten in Betracht gezogen und für alle Fälle insgeheim ein Spezialprogramm in VIGILANT einbauen lassen. Auf meine Anweisung hin kann VIGILANT es jedem unmöglich machen, Thunder Hill ohne einen Spezialcode zu verlassen. Und selbstverständlich bin ich der einzige, der diesen Spezialcode kennt.«
    Bennells Ge sicht drückte äußerste Entrüstung und Empörung aus. »Heißt das, dass Sie uns hier gefangenhalten würden, aus aberwitzigem Miss ...« Er brach mitten im Wort ab, als ihm die volle Bedeutung von Falkirks Worten bewusst wurde. »Mein Gott, Sie

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