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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Schließlich kehrte er zum Haus der Salcoes zurück und parkte im Schatten der riesigen Kiefern. Er ging wieder zur Haustür und drückte drei Minuten ununterbrochen auf die Klingel. Falls jemand zu Hause war und nur keine Besuche empfangen wollte, würde er aus schierer Verzweiflung über das rücksichtslose Klingeln öffnen. Aber es öffnete niemand.
    Parker ging die Veranda entlang und betrachtete die Fenster an der Hausfront. Er bewegte sich ganz ungezwungen, so als gehörte er hierher, obwohl das Grundstück durch Bäume und Hecken so abgeschirmt war, dass es von der Straße aus kaum gesehen werden konnte - auch nicht von Essie Craws Fenstern aus. Die Vorhänge waren geschlossen, so dass er keinen Blick ins Innere des Hauses werfen konnte. Er erwartete, die verräterische Stromleitung einer Alarmanlage auf dem Glas zu finden.
    Aber es gab nicht den geringsten Hinweis auf irgendwelche elektronische Sicherheitsmaßnahmen.
    Er verließ die Veranda und begab sich auf die Westseite des Hauses, wo die Morgensonne die langen, dunklen Schatten der Kiefern noch nicht hatte schrumpfen lassen. Er rüttelte an zwei Fenstern. Beide waren verriegelt.
    Hinter dem Haus gab es weitere gepflegte Hecken und Blumenbeete sowie eine große, überdachte Ziegelveranda mit Bar und teuren Gartenmöbeln.
    Parker schlug mit seinem durch den Parka geschützten Ellbogen eine kleine Scheibe an einer der Verandatüren ein, schob seine Hand hindurch, öffnete die Tür, schob die Vorhänge zur Seite und gelangte in einen Aufenthaltsraum mit Fliesenboden.
    Er blieb stehen und lauschte angestrengt. Es war völlig still im Haus.
    Es wäre unangenehm dunkel gewesen, wenn der Raum nicht in ein Frühstückszimmer und dieses in die Küche übergegangen wäre, wo durch die Tür zur Veranda Licht einfallen konnte, da sie keine Vorhänge hatte.
    Parker ging vorsichtig an einem offenen Kamin und an Billardtischen vorbei - und blieb wie angewurzelt stehen, als er die Alarmanlage an der Wand entdeckte, die jede Bewegung registrierte. Er erkannte sie, weil er in seinem eigenen Haus in Laguna Beach ebenfalls eine solche Alarmanlage hatte einbauen lassen. Er wollte gerade die Flucht ergreifen, als ihm einfiel, dass eine kleine rote Lampe leuchten müsste, wenn die Anlage eingeschaltet wäre. Die Glühbirne war auch vorhanden - aber sie brannte nicht. Offenbar hatten die Salcoes die Alarmanlage nicht eingeschaltet, bevor sie das Haus verlassen hatten.
    Die Küche war groß und mit mo dernsten Geräten ausgestattet. Dahinter befand sich das Esszimmer. Das Licht aus der Küche reichte nicht bis hierher, deshalb riskierte er es, eine Lampe einzuschalten.
    Im Wohnzimmer blieb er wieder lauschend stehen.
    Nichts.
    Die Stille war bedrückend und unheimlich, wie in einer Gruft.
    Brendan Cronin stand spät auf und begab sich nach einer ausgiebigen heißen Dusche in die Küche der Blocks. Als er Marcie Monde rot ausmalen sah und monoton vor sich hin murmeln hörte, dachte er daran, wie er Emmeline Halbourg mit seinen Händen geheilt hatte, und er fragte sich, ob er Marcies Obsession durch Anwendung derselben psychischen Kraft heilen könnte. Aber er wagte nicht, es zu versuchen. Zuerst musste er lernen, seine rätselhafte Fähigkeit bewusst einzusetzen; andernfalls könnte er dem Gehirn des Mädchens irreparablen Schaden zufügen.
    Jack und Jorja aßen Omelette und Toasts, und nach einer herzlichen Begrüßung wollte Jorja auch für Brendan Frühstück
    machen. Er hatte aber keinen Appetit und bat nur um eine Tasse starken schwarzen Kaffee.
    Neben Jacks Teller auf dem Tisch lagen vier Pistolen, die er während des Essens gründlich überprüfte. Zwei dieser Waffen gehörten Ernie, die beiden anderen hatte Jack mitgebracht. Weder Brendan noch sonst jemand machte eine Bemerkung darüber, denn sie wussten, dass ihre Feinde sie höchstwahrscheinlich belauschten. Es wäre unklug, dem Gegner den Umfang ihres Arsenals zu verraten.
    Die Pistolen machten Brendan nervös. Vielleicht, weil er eine Vorahnung hatte, dass Schusswaffen tatsächlich eingesetzt werden würden, noch bevor dieser Tag zu Ende ging.
    Er hatte den für ihn typischen Optimismus eingebüßt hauptsächlich, weil er nachts nicht geträumt hatte. Zum erstenmal seit Wochen hatte er ungestört durchgeschlafen, aber für ihn bedeutete das keinen Fortschritt. Im Gegensatz zu den anderen hatte Brendan jede Nacht einen schönen Traum gehabt, der ihn mit Hoffnung erfüllt hatte. Die Einbuße dieses Traumes deprimierte

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