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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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von einem frechen Eindringling gestört worden. Die Männer hatten geglaubt, den kräftigen bärtigen Burschen in die Enge getrieben zu haben, aber ihm war eine spektakuläre Flucht geglückt. Die vier Salcoes waren sofort mit einem Krankenwagen an einen sicheren Ort gebracht worden, wo ihre Behandlung fortgesetzt werden konnte. Das Auto, das der bärtige Eindringling stehengelassen hatte, war als Mietwagen der lokalen Flughafenagentur identifiziert worden, und gemietet hatte das Fahrzeug Corvaisis' Freund, der berühmte Maler Parker Faine.
    »Wir fanden heraus«, berichtete der FBI-Direktor, »dass Faine von Monterey nach San Francisco geflogen ist, aber dort verlor sich seine Spur. Wir haben keine Ahnung, was er seit der Landung in San Francisco gemacht hat und wo er sich jetzt aufhält.«
    Die Nachricht von Faines Flucht bestärkte Foster Polnichev, den FBI-Chef von Chicago, nur noch in seiner Meinung, dass es unmöglich geworden sei, die Geheimhaltung noch länger aufrechtzuerhalten. Die beiden Politiker -Foxworth vom FBI und James Herton, der Sicherheitsberater des Präsidenten teilten seine Ansicht.
    Foster Polnichev brachte außerdem auch noch das geschickte Argument ein, die gesamte Entwicklung -die von Cronin und Tolk vollbrachten Wunderheilungen sowie die erstaunlichen telekinetischen Kräfte von Corvaisis und Emmeline Halbourg deute darauf hin, dass die Auswirkungen des 6. Juli für die Menschheit nicht schädlich, sondern segensreich sein würden.
    »Und wir wissen ja, dass Doktor Bennell und die meisten seiner Mitarbeiter der Meinung sind, dass nicht die geringste Gefahr besteht und auch nie bestanden hat. Davon sind sie nun schon seit vielen Monaten überzeugt. Und ihre Argumente sind sehr einleuchtend.«
    Leland versuchte, den anderen klarzumachen, dass Bennell und seine Leute selbst infiziert sein könnten, dass man ihnen nicht mehr trauen dürfe, dass man überhaupt niemandem mehr in Thunder Hill trauen dürfe. Aber er war ein militärischer Stratege, kein Redner; und er wusste, dass er sich -verglichen mit Polnichev - anhörte wie ein faselnder Paranoiker.
    Leland bekam nicht einmal von dem Mann, von dem er sich am meisten erhofft hatte, viel Unterstützung: von General Maxwell Riddenhour. Der General verhielt sich zunächst neutral, hörte sich alle Meinungen aufmerksam an und spielte die Rolle eines Vermittlers zwischen dem politischen und dem militärischen Lager. Aber bald wurde deutlich, dass er eher Polnichev, Foxworth und Herton zustimmte als Leland Falkirk.
    »Ich verstehe Ihre Befürchtungen in dieser Situation, Colonel, und ich bewundere Sie«, sagte General Riddenhour. »Aber ich glaube, dass die Angelegenheit unsere Kompetenzen inzwischen übersteigt, dass sich jetzt nicht nur das Militär darum kümmern muss, sondern dass Neuropathologen, Biologen, Philosophen und andere Fachleute angehört werden müssen, bevor wir etwas Überstürztes unternehmen. Selbstverständlich werde ich meine Meinung ändern, falls sich irgendwelche Beweise für eine unmittelbar drohende Gefahr erbringen lassen. In diesem Fall werde ich die Gefangennahme der Zeugen im Motel befürworten, eine unbegrenzte Quarantäne über Thunder Hill verhängen und die meisten anderen von Ihnen befürworteten strengen Maßnahmen ergreifen. Aber nachdem im Moment offensichtlich nichts auf eine akute Gefahr hindeutet, sollten wir, wie ich glaube, lieber etwas behutsamer vorgehen und uns die Möglichkeit offen lassen, die Geheimhaltungstaktik eventuell aufzugeben.«
    »Bei allem schuldigen Respekt«, widersprach Leland, der seine Wut kaum noch bezähmen konnte, »aber ich habe sehr wohl den Eindruck, dass allergrößte akute Gefahr besteht. Ich glaube nicht, dass wir Zeit für Neuropathologen und Philosophen haben. Und schon gar nicht für das rückgratlose Geschwafel feiger Politiker!«
    Diese ehrliche Äußerung rief bei Foxworth und Herton, die sich naturgemäß betroffen fühlten, einen Sturm der Entrüstung hervor. Als sie Leland anbrüllten, verlor er seine übliche Beherrschung und brüllte zurück.
    Die Telefonkonferenz artete von einem Moment zum anderen in ein lautes Wortgefecht aus, das erst endete, als Riddenhour sich energisch einschaltete. Er erzwang eine rasche Zustimmung aller Beteiligten, dass gegen die Zeugen vorläufig nichts unternommen würde und dass die Geheimhaltung nicht durch irgendwelche Maßnahmen weiter zementiert, aber auch nicht geschwächt werden sollte.
    »Sobald dieses Gespräch beendet ist,

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