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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Corvaisis, der noch immer die Gerüche der heißen Sommernacht in der Nase hatte, der immer noch das Dröhnen der Jetmotoren in den Knochen spürte, folgte seinen Freunden nur sehr zögernd.

TEIL III - Nacht über Thunder Hill
    Von fremden Händen wird dein schlichtes Grab geschmückt, Geehrt wirst du von Fremden und betrauert. Alexander Pope
    Tapferkeit, Liebe, Freundschaft, Mitleid und Einfühlungsvermögen unterscheiden uns von den Tieren und machen uns zu Menschen. The Book of Counted Sorrows

KAPITEL VI: DIENSTAGNACHT, 14. JANUAR
1. Kampf
    Vater Stefan Wycazik flog mit Delta von Chicago nach Salt Lake City und mit einer Zubringermaschine weiter nach Elko. Das Flugzeug landete, nachdem es schon zu schneien begonnen hatte, aber bevor die sich rasch verschlechternde Sicht und der heranziehende Sturm den Luftverkehr behinderten.
    Im kleinen Terminal ging er zu einer Fernsprechzelle, suchte die Nummer des Tranquility heraus und wählte sie. Er hörte kein Klingeln, nichts. Die Leitung war tot. Er versuchte es noch einmal, wieder ohne Erfolg.
    Auch eine Telefonistin, die er um Hilfe bat, konnte das Motel nicht erreichen.
    »Es tut mir leid, Sir, offenbar gibt es Probleme mit der Leitung.«
    Das war eine sehr schlechte Nachricht.
    »Probleme? Was für Probleme? Was ist los?« fragte Vater Wycazik.
    »Nun ja, Sir, vermutlich ist der Sturm schuld daran. Er ist ganz schön stark.«
    Aber Stefan zweifelte an dieser Erklärung. Der Sturm hatte noch kaum begonnen. Er konnte nicht glauben, dass die Telefonleitungen schon bei den ersten Böen, wie er sie auf dem Weg vom Flugzeug in die Passagierabfertigungshalle erlebt hatte, zusammengebrochen waren. Die Isolierung des Motels schien ihm eher auf das Werk von Menschen hinzudeuten - und damit auf eine ominöse Entwicklung des Geschehens.
    Er rief im Pfarrhaus von St. Bernadette in Chicago an, und Vater Gerrano nahm beim zweiten Klingelzeichen den Hörer ab.
    »Michael, ich bin wohlbehalten in Elko angekommen. Aber ich kann Brendan nicht erreichen. Das Telefon im Motel funktioniert nicht.«
    »Ja«, sagte Michael Gerrano. »Ich weiß.«
    »Woher wissen Sie das denn?«
    »Vor wenigen Minuten«, antwortete Michael, »erhielt ich den Anruf eines Mannes, der seinen Namen nicht nennen wollte, der aber erklärte, er sei ein Freund dieser Ginger Weiss - sie gehört zu den Leuten, die mit Brendan in jenem Motel sind. Er sagte, sie habe ihn heute morgen angerufen und ihn gebeten, für sie einige Informationen einzuholen. Er hat gefunden, was sie wollte, konnte sie aber im Tranquility nicht erreichen. Sie muss dieses Problem vorhergesehen haben, denn sie hatte ihm unsere Nummer und die Nummer irgendwelcher Freunde in Boston angegeben und ihn gebeten, uns zu erzählen, was er herausfinden würde. Sie würde dann ihrerseits bei uns anrufen.«
    »Er wollte seinen Namen nicht nennen?« wiederholte Vater Wycazik erstaunt. »Und sie hat ihn gebeten, für sie Informationen einzuholen?«
    »Ja«, bestätigte Michael. »Über zwei verschiedene Dinge. Erstens über diese Einrichtung namens Thunder Hill Depository. Wir sollen Ginger Weiss ausrichten, es sei, soweit er habe feststellen können, immer noch das, was es schon immer gewesen sei: ein atombombensicheres Depot, eine der acht unterirdischen Einrichtungen dieser Art, die über das ganze Land verteilt sind -und nicht einmal die größte davon. Außerdem wollte sie Informationen über einen Armeeoffizier haben, einen Colonel Leland Falkirk, der zu einer DERO-Einheit gehört DERO für Domestic Emergency Response Organisation ...«
    Er rasselte den dienstlichen Werdegang des Colonels herunter.
    Vater Wycazik lauschte aufmerksam, während er durch das Fenster der Abfertigungshalle das Schneetreiben beobachtete.
    Als er vor Anstrengung, sich alle Einzelheiten zu merken, allmählich ins Schwitzen geriet, erklärte sein Kaplan ihm, das alles sei unwichtig.
    »Mr. X schien zu glauben«, sagte Michael, »dass nur ein einziger Punkt von Colonel Falkirks Karriere für das, was den Menschen im Tranquility Motel widerfahren ist, von Bedeutung sein könnte.«
    »Mr. X?«
    »Weil er mir seinen Namen ja nicht verraten wollte, nenne ich ihn einfach Mr. X.«
    »Erzählen Sie weiter!« forderte Vater Wycazik ihn auf.
    »Nun, Mr. X glaubt, von Bedeutung könne die Tatsache sein, dass Colonel Falkirk der Vertreter des Militärs in einem Regierungskomitee namens CISG war -vor etwa neun Jahren soll das gewesen sein. Mr. X hält diesen CISG für den Dreh- und

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