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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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hatte während Jacks Ausführungen die Stirn gerunzelt. Jetzt ergriff sie das Wort. »Du bist ein fantastischer Stratege, Jack, aber auch ein großer Chauvi. Du ziehst für die Expedition nach Thunder Hill nur Männer in Betracht. Ich glaube aber, dass Dom, du und ich hingehen sollten.«
    »Aber ...«
    »Hör mich erst mal an«, sagte sie. Sie stand auf und ging zum anderen Ende des Tisches. Die allgemeine Aufmerksamkeit wandte sich ihr zu.
    Jack erkannte, dass sie ihren ganzen Intellekt, ihren ganzen Willen und auch noch ihre Schönheit aufbot, um ihn umzustimmen - ihre Taktik hatte große Ähnlichkeit mit seinen eigenen Methoden zur Durchsetzung seines Willens.
    »Ned und Sandy könnten mit Brendan nach Chicago gehen dann hätte er auch wieder zwei Erwachsene bei sich, die seine Geschichte bestätigen können. Jorja und Marcie könnten mit Faye und Ernie zu den Hannabys nach Boston gehen, mit einem Brief von mir. George und Rita werden sie ernst nehmen, sie anhören. Mein Brief allein würde ihnen eine freundliche Aufnahme garantieren. Aber der herzliche Empfang ist sogar doppelt gesichert, denn innerhalb von zehn Minuten wird Rita in Faye sich selbst erkennen, sie werden sich wie Schwestern fühlen, und Rita wird für Faye durchs Feuer gehen. Meine Anwesenheit in Boston ist also nicht erforderlich. Ich werde hier viel mehr gebraucht. Zum einen wird das Eindringen ins Depot ein gefährliches Unterfangen sein. Du oder Dom könntet dabei verletzt werden und dringend ärztliche Hilfe benötigen. Wir wissen nicht genau, ob Dom über die gleichen Heilkräfte verfügt wie Brendan, und selbst wenn das der Fall ist, wird er vielleicht nicht imstande sein, sie auf Kommando auszuüben. Einen Arzt zur Hand zu haben wäre also gar nicht schlecht, oder? Und zweitens: Wenn ein berühmter Schriftsteller - schon gut, Dom, also ein Schriftsteller auf dem Weg zur Berühmtheit - sich als Geisel gutmacht, so wird die Presse einen noch größeren Rummel veranstalten, wenn eine Frau in Thunder Hill festgehalten wird. Verdammt, Jack, du brauchst mich!«
    »Du hast recht«, sagte er und sah ihrem verblüfften Gesicht an, dass sie nicht mit einem so leichten Sieg gerechnet hatte.
    Aber was sie vorgebracht hatte, war vernünftig, und es wäre deshalb blödsinnig, mit überflüssigen Debatten Zeit zu vergeuden. »Ned, du wirst also mit Sandy und Brendan nach Chicago fliegen.«
    »Es macht mir nichts aus, mit dir nach Thunder Hill zu gehen, wenn du es für das Beste hältst«, sagte Ned.
    »Das weiß ich«, sagte Jack. »Ich dachte, es wäre die beste Lösung, aber Ginger hat mich überzeugt. Jorja, du und Marcie, ihr begleitet Ernie und Faye nach Boston. So, und wenn wir jetzt nicht schleunigst verduften, wird sich die Frage erübrigen, wer wohin gehen soll, denn dann werden wir wieder in der Hand jener Leute sein, die uns im vorletzten Sommer einer Gehirnwäsche unterzogen haben.«
    Ned schob den Tisch von der Tür weg. Ernie entfernte die Sperrholzplatte, und hinter dem Glas kam eine wirbelnde weiße Wand aus Wind und Schnee zum Vorschein.
    »Großartig!« meinte Jack. »Eine hervorragende Deckung!«
    Als sie ins Schneetreiben hinaustraten, konnten sie gerade bis zu der Stelle sehen, wo der grün-braune Regierungswagen am Rand der Landstraße gestanden hatte. Er war nicht mehr da.
    Das gefiel Jack überhaupt nicht -ihm war es lieber, wenn er offen observiert wurde, denn dann konnte er seinerseits den Feind im Auge behalten.
    Die Telefonkonferenz verlief nicht so, wie Colonel Falkirk es sich vorgestellt hatte.
    Er hatte geglaubt, die anderen würden ihm darin zustimmen, dass die Zeugen im Motel unverzüglich gefangengenommen und ins Thunder Hill Depository gebracht werden mussten.
    Und er hatte erwartet, dass es ihm und General Riddenhour gelingen würde, die anderen von der akuten Gefahr einer rasch um sich greifenden Infektion zu überzeugen und die Genehmigung zu erhalten, die ganze Tranquility-Gruppe und ebenso die gesamte Belegschaft von Thunder Hill zu vernichten, sobald er einen Beweis in Händen hatte, dass diese Individuen keine Menschen mehr waren.
    Und er war überzeugt davon, dass er diesen Beweis schon in Kürze würde erbringen können.
    Aber kaum dass er den Hörer abgenommen hatte, ging alles schief.
    Die Situation hatte sich weiter verschlimmert.
    Emil Foxworth, der Direktor des FBI, hatte Neuigkeiten über eine neue katastrophale Entwicklung. Das Team, das die Salcoes in Monterey einer zweiten Gehirnwäsche unterzog, war

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