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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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glauben, dass sie sich als Diener einer höchsten Macht verstehen, die das Universum erschaffen hat ...«
    »Gott?« fiel Brendan ihm ins Wort. »Wollen Sie damit sagen, dass sie sich als Diener Gottes verstehen?«
    »Etwas in dieser Art, ja. Aber sie betreiben keine religiöse Verkündigung. Sie haben einfach das Gefühl, es sei ihre heilige Pflicht, intelligenten Spezies zu helfen, einander zu finden, Kontakte zwischen Intelligenzen herzustellen, über die enorme Leere des Alls hinweg.«
    »Kontakte!« wiederholte Falkirk spöttisch und blickte wieder auf die Uhr.
    General Alvarado bewegte sich langsam und unauffällig nach rechts; offenbar versuchte er, sich dem Blickfeld des Colonels zu entziehen.
    Ginger verspürte wachsendes Unbehagen über die Unterströmung von Feindseligkeit zwischen Falkirk und den beiden anderen Männern. Sie trat näher an Dom heran und legte einen Arm um seine Taille.
    »Und sie bringen ein weiteres Geschenk«, sagte Bennell, der bei Falkirks höhnischem Einwurf die Stirn gerunzelt hatte. »Sie sind eine so uralte Spezies, dass sie gewisse Fähigkeiten entwickelt haben, die wir als parapsychologisch bezeichnen. Heilkraft, Telekinese und anderes mehr. Aber sie haben diese Fähigkeiten nicht nur für sich entwickelt, sondern besitzen auch die Gabe, diese Kräfte an andere intelligente Spezies, die noch nicht diesen Entwicklungsstand haben, weiterzugeben.«
    »Weiterzugeben?« wiederholte Dom. »Aber wie?«
    »Das verstehen wir noch nicht ganz«, antwortete Bennell. »Aber sie können diese Kräfte auf andere übertragen. Und offensichtlich haben sie ihre Fähigkeiten auf irgendeine Weise auf Sie übertragen, Dom, und nun können Sie Ihrerseits diese Kraft weitergeben.«
    »Diese Kräfte weitergeben?« fragte Jack erstaunt. »Wollen Sie damit sagen, dass Dom und Brendan uns ... oder anderen ... diese Fähigkeiten auch übertragen könnten?«
    »Ich habe diese Kräfte bereits übertragen«, sagte Brendan. »Ginger, Dom und Jack - ihr habt die Neuigkeiten nicht gehört, die Parker von Vater Wycazik erfahren hat. Die beiden Menschen, die ich in Chicago geheilt habe - Emmy und Winton sie besitzen die Kraft jetzt ebenfalls!«
    »Neue Infektionsquellen!« sagte Falkirk düster.
    »Und nachdem Brendan mich geheilt hat«, warf Parker ein, »werde ich über diese Kraft früher oder später auch verfügen.«
    »Obwohl ich nicht glaube, dass sie nur durch Heilungen übertragen werden kann«, sagte Brendan. »Ich glaube, die Heilung ist einfach ein besonders inniger Kontakt. Während man das beschädigte Gewebe des Kranken oder Verletzten heilt, überträgt man gleichzeitig auf irgendeine Weise diese Kräfte.«
    Ginger wurde von einem plötzlichen Schwindel erfasst. Diese Neuigkeit war genauso weltbewegend wie die Existenz des Raumschiffs.
    »Heißt das ... mein Gott ... heißt das, dass diese Geschöpfe hergekommen sind, um unsere Spezies auf eine höhere Entwicklungsstufe zu bringen? Und dass diese Evolution jetzt bereits im Gange ist?«
    »Es scheint so, ja«, bestätigte Bennell.
    Nach einem erneuten Blick auf seine Uhr sagte Leland Falkirk: »Also bitte, diese Maskerade wird allmählich langweilig!«
    »Was für eine Maskerade?« fragte Faye Block. »Wovon sprechen Sie eigentlich, Colonel? Man hat uns gesagt, Sie glaubten, wir wären alle irgendwie besessen. Wie sind Sie nur auf eine derart absurde Idee gekommen?«
    »Ersparen Sie sich diese Heuchelei!« rief Falkirk scharf. »Sie tun alle so, als wüssten Sie nichts. In Wirklichkeit wissen Sie alles. Keiner von Ihnen ist noch ein Mensch. Sie sind alle ... besessen, und Sie spielen die Unschuldigen, um mich zu täuschen. Sie glauben wohl, auf diese Weise Ihr Leben retten zu können. Aber das wird Ihnen nicht gelingen. Mich können Sie nicht zum Narren halten!«
    Ginger hatte das unangenehme Gefühl, dass Falkirk schizophren war. Sie wandte sich erschrocken an Bennell. »Was soll dieser ganze Unsinn über Infektion und Besessenheit eigentlich?«
    »Ein schwerwiegender Irrtum«, erwiderte Bennell und machte einige Schritte nach links.
    Ginger begriff, dass er versuchte die Aufmerksamkeit des Colonels in diese Richtung abzulenken, damit General Alvarado sich unbemerkt völlig aus Falkirks Blickfeld entfernen konnte.
    »Ein Irrtum«, wiederholte Bennell. »Oder besser gesagt ... ein typisches Beispiel für die weit verbreitete Xenophobie der menschlichen Rasse -für die Ablehnung von Fremden, für die Furcht vor jedem, der anders ist, für den

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