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Schwarzer Purpur

Schwarzer Purpur

Titel: Schwarzer Purpur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wahl
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Sophia – und um ein Haar hätte ich es ihr selbst geglaubt! –, der echte Brief sei wieder aufgetaucht, und zog einen Briefumschlag aus ihrer Jackentasche. Du hättest Rosies Gesicht sehen sollen! In ihrer Überraschung platzte sie damit heraus, dass der echte Brief längst verbrannt wäre.«
    Gott sei Dank! Es wäre schrecklich gewesen, zu wissen, dass Jessica oder Rosie ihn gelesen hatten!
    »Steckten sie alle unter einer Decke?« Ich konnte es kaum glauben.
    Mark nickte. »Miles hat immer getan, was Rosie und Jessica wollten.«
    Die schrecklichen letzten Wochen zogen an mir vorüber. Unbewusst ballten meine Hände sich zu Fäusten, und mein ganzer Körper spannte sich vor Wut. Diese Mistbande! Hatten sie einen einzigen Gedanken daran verschwendet, was sie mir antaten?
    Mark schien meine Gefühle zu teilen. »Wir haben Miles und Rosie fristlos entlassen und verlangt, dass sie das Cottage in der Gärtnerei umgehend räumen.« Er sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. »Inzwischen müssten sie auf dem Weg sein. – Als ich ihre Papiere fertig machte, habe ich deine irrsinnige Bestellung gefunden. Eine Stunde später war ich unterwegs zu dir. – Schau mich an …«
    Gehorsam legte ich den Kopf in den Nacken. Versank in den grauen Augen, die silbern zu schimmern schienen. Beinahe hätte ich die Frage überhört, während ich sehnsüchtig an diesem Gesicht hing, das mir so nahe war, dass ich mein Spiegelbild in seinen Augen erkennen konnte.
    »Liebst du mich noch?«
    »Ja, ich liebe dich!«, flüsterte ich ohne zu zögern zurück. Die Worte bildeten sich beinahe von selbst, als hätten sie schon lange darauf gewartet, endlich ausgesprochen zu werden.
    »Gott sei Dank!« Er stieß erleichtert den Atem aus. »Mir ist in dem Augenblick, in dem du mir im Büro erklärt hast, ich könne mir meine hohen Außenstände nicht leisten, klar geworden, dass ich dich liebe. Du warst so süß besorgt!« Das Lachen in seinem Gesicht wich Begehren. »Weißt du, dass ich am liebsten schon im Anwaltsbüro über dich hergefallen wäre? Damals hat es mich wahnsinnig gemacht, dass ausgerechnet du eine solche Wirkung auf mich hattest.«
    »Und ich …«, setzte ich an.
    »Nicht jetzt«, sagte Mark. Langsam senkte er den Kopf. »Alles andere kann warten«, flüsterte er rau und küsste mich, während seine Hände mein Oberteil hochschoben, meine Brüste umfingen und sie zärtlich zu streicheln begannen. Ich drängte mich ihnen entgegen, genoss die Glut, die sich in meinem Unterleib ausbreitete, und küsste ihn mit all der Leidenschaft, die ich seit Tagen unterdrückt hatte. Er stöhnte auf und murmelte: »Können wir irgendwohin, wo etwas mehr Platz ist?«
    »Die Picknickdecke unterm Kirschbaum«, schlug ich heiser vor. Ohne ein weiteres Wort zog er mich hinter sich her aus dem Gewächshaus. Der große Kirschbaum in Blüte stand genau dahinter, seine Zweige bogen sich an manchen Stellen beinahe bis zum Boden. Auf dem Gras unter ihm saß ich besonders gerne. Für den Nachmittag hatte ich mir meinen Lieblingsfleck in der Gärtnerei bereits vorbereitet und die riesige, flauschige Picknickdecke ausgelegt. Zitternd vor Ungeduld begann ich bereits auf dem kurzen Weg dorthin, mein Oberteil über den Kopf zu streifen. Ich konnte es kaum erwarten, Marks harten, muskulösen Körper auf meinem zu spüren. Nach der Schnelligkeit zu urteilen, mit der er seine Kleidungsstücke abstreifte, war er nicht geduldiger als ich, aber als ich ihn über mich ziehen wollte, drückte er mich sanft auf den Rücken und sagte lächelnd: »Halt still, darauf habe ich mich die ganze Fahrt über gefreut!«
    Sein warmer Atem strich über meine Haut, während er begann, meine Schultern, die Senke am Schlüsselbein, das Tal zwischen meinen Brüsten mit der Zunge zu erkunden. Zentimeter für Zentimeter wanderte der dunkle Kopf tiefer, verharrte länger an meinen Bauchnabel, glitt weiter über meinen Bauch. Etwas kaum Spürbares fiel auf meine linke Wange, und als ich die Augen öffnete, blickte ich genau in die von schneeweißen Blüten übersäten Zweige über mir. Ein Windhauch hatte genügt, um einen seidigen Schauer Blütenblätter auf uns herabregnen zu lassen. Wie verzauberte Schneeflocken lagen sie überall: auf der Picknickdecke, auf Marks dunklen Haaren, auf meiner nackten Haut. Wäre ich nicht geradezu überempfindlich gewesen, hätte ich die federleichte Berührung überhaupt nicht wahrgenommen. So aber war sie fast unerträglich. »Bitte …«, stöhnte ich und

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