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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Lesen des Grimoires vermutlich inbegriffen.«
    Es klopfte an der Tür. Aurelia bat Tom, einzutreten. Er erzählte uns, dass die Familie von Elric schon seit einigen Stunden anwesend war und Aurelias Präsenz zwingend vonnöten wäre.
    »Woher wussten sie, dass hier wieder alles okay ist?«, fragte ich Aurelia.
    »Soviel ich weiß, sind auch Telepathie-Begabte in der Gruppe. Sie scheinen es gespürt zu haben. Nun gut, dann würde ich sagen, Lenja und ich heißen unsere Mitstreiter willkommen und ihr beschäftigt euch mit dem Buch. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne hier bleiben.«
    Ich drückte Darians Hand erneut und schaute ihm direkt in die Augen. Seine Gedanken waren dieselben wie meine. Daher antwortete ich für uns beide: »Nein danke, wir gehen lieber auf unser Zimmer.«
    Darian nickte zustimmend.
    Und so machte ich mich mit dem Mann, der mir von unserem Gott zur Seite gestellt wurde auf, seine und die Geschichte unserer ganzen Art zu erforschen. Wir verschwanden in unserem Zimmer und anstatt wie versprochen Antworten zu suchen, versanken wir so tief in unserer Zweisamkeit, dass wir gar nicht bemerkten, was draußen vor sich ging.

Ausradiert
     
    Elric
     
    Als ich in meinem Zimmer auf die Ankunft meiner Familie wartete, war ich immer noch zornig und wütend. Auf Darian, der mich so blöd angemacht hatte. Und auch ein wenig auf mich selbst.
    Warum hatte ich den Zorn in mir die Oberhand gewinnen lassen? Der da draußen am Waldrand war doch nicht ich gewesen. Mir war, als wäre es wieder passiert. Etwas hatte meinen Körper in Besitz genommen, hatte ihn besser im Griff als ich. Doch was sollte das sein? Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass ich meinem Vater davon erzählte. Auch wenn er mich dann vielleicht noch mehr hassen würde, vor allem nach der Enttäuschung über das Ergebnis der Debütantenwahl.
    Dieser Körper hier – mein Körper – wurde definitiv nicht mehr nur von mir bestimmt. Und das letzte, was ich wollte, war, die anderen in Gefahr zu bringen. Oder?
    Mitten in meine Gedanken platzte Aurelias innerer Schrei nach Darian. Victoria war wieder verschwunden.
    Was um Gottes Willen war denn nun schon wieder passiert. Diese Frau war das reinste Chaos. Das bemerkte man schon, ohne sie genauer kennenzulernen. Sie war schon einmal auf der Lunar-Ebene verschollen gewesen, kam zum Glück aber heil davon, was allein ihrer Stärke und Macht zuzuschreiben war.
    Kein Wunder, dass mein Vater neugierig wurde. Für ihn musste sie so etwas wie eine Traum-Schwiegertochter sein. Noch mehr als Sarah, die Tochter einer befreundeten Lunaer-Familie, der von ihrer Tante, einer Weißen, eine großartige Zukunft vorhergesagt worden war. Prompt stellte mein Vater sie mir vor. Aber das war die Oberzicke in Person und dazu noch langweilig.
    Ganz anders als Victoria. Sie spielte zwar oft die zickige und unnahbare Frau, aber sie stand für ihre Freunde ein. Eine starke Frau eben. Und süß. Nur leider stand mir auch hier dieser Darian wieder im Weg. Ich glaubte, im Gegensatz zu Victoria, hatte er es gespürt. Er hatte den sechsten Sinn. Sicherlich hatte er meine Verbundenheit zu ihr erahnt und war mir deshalb auch von Anfang an feindselig gegenüber gestanden.
    Plötzlich erschütterte ein Zittern wie nach einem Stromstoß meinen ganzen Körper. Ein Schmerz, als liefe heißes Öl über meine Haut, brannte sich von außen weiter durch mein Inneres. Es fühlte sich an, als würde er einen Teil von mir verbrennen. Einen wichtigen Teil. Ich rief das Wasser zu mir, um mich zu kühlen. Leider konnte meine Elementarkraft nur den äußeren Schmerz lindern. In mir brannte es weiter. Ich schleppte mich keuchend zu meinem Bett und ließ mich fallen. Als der Schmerz endlich nachließ, suchte ich nach Spuren. Spuren eines Fluches. Vielleicht von Darian? Als Strafe für meinen Ausraster von vorhin? Er war ein Hexer. Er wäre dieser Art von dunkler Magie bestimmt mächtig.
    Darian.
    Darian . Ich spürte keine Wut mehr bei dem Namen, auch keine Eifersucht. Die hatte sich im Hintergrund immer an diesen Namen geheftet. Aber jetzt … nichts.
    Victoria.
    Vic-to-ria. Ich sprach jede Silbe in Gedanken deutlich aus. Aber nichts. Keine Vertrautheit. Keine Verbundenheit. Die positiven Gefühle – wie ausgelöscht. Was war eben passiert? Es musste Darian gewesen sein. Die Wut, die nun in mir aufstieg, war nicht mehr seiner Person geschuldet, sondern seinen Taten. Ich musste sofort zu ihm.
    Ich hatte den Türgriff bereits in der Hand, als jemand

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