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Schwarzer Schmetterling

Schwarzer Schmetterling

Titel: Schwarzer Schmetterling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Minier
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Mörder hinter ihm.«
    »Vielleicht hat ihm der Mörder die Mündung seiner Pistole in den Rücken gedrückt. Oder er hatte ein Messer …«
    »Möglich … Wieder eine Inszenierung … obwohl er so wenig Zeit hatte … Er ist schnell … und arrogant … Allzu arrogant vielleicht … Als die Kabinen aneinander vorbeifuhren, hat er sich hinter Perrault versteckt«, fügte Servaz plötzlich mit gerunzelter Stirn hinzu.
    »Wozu das, wo er doch eine Maske trug?«
    »Damit ich seine Augen nicht sehe.«
    Ziegler beobachtete ihn genau.
    »Du glaubst, er hatte Angst, dass du ihn erkennen könntest?«
    »Ja. Es ist also jemand, den ich schon einmal gesehen habe.
Und zwar aus der Nähe.
«
     
    »Wir müssen den Kassierer befragen«, sagte er. »Vielleicht hat er jemanden gesehen.«
    »Schon erledigt. Er hat Perrault wiedererkannt. Und dann ist er sich ganz sicher: Sonst ist niemand hochgefahren …
bis du kamst …
«
    »Wie ist das möglich?«
    »Saint-Martin 2000 ist auch über die Straße erreichbar. Etwa zehn Minuten vom südlichen Ortsausgang. Er hatte mehr als genug Zeit, um auf diesem Weg zum Gipfel zu gelangen.«
    Servaz vergegenwärtigte sich die Topographie. Die südliche Ausfallstraße nahm ihren Ausgang von der Place des Thermes und endete nach zwölf Kilometern in einer Sackgasse, nur wenige Steinwürfe von der spanischen Grenze entfernt. Durch dieses Tal war er zu Grimms Hütte gefahren. Von der Straße zweigte eine andere ab, die zur Bergstation hinaufführte.
    »Dann brauchte er zwei Autos«, sagte er. »Eines oben und eines unten.«
    »Ja. Und vermutlich hat ihn jemand unten erwartet«, fuhr Ziegler fort. »Vor dem Thermalbad. Es sei denn, ein zweites Fahrzeug hätte schon seit längerer Zeit auf dem Parkplatz gestanden.«
    »Das erste Fahrzeug ist vielleicht noch dort oben. Haben Sie auf der Straße zur Bergstation eine Sperre errichtet?«, fragte er Maillard.
    »Ja, wir überprüfen alle Autos, die von oben kommen. Und wir werden alle kontrollieren, die noch oben sind.«
    »Sie sind zu zweit«, sagte Ziegler.
    Servaz starrte sie an.
    »Ja. Sie waren schon im Kraftwerk zu zweit – und diesmal waren sie wieder zu zweit.«
     
    Plötzlich fiel ihm etwas anderes ein.
    »Wir müssen im Institut anrufen – sofort.«
    »Auch schon erledigt: Hirtmann ist in seiner Zelle. Er hat sie im Laufe des Vormittags nicht verlassen. Zwei Personen haben sich mit ihm unterhalten, und Xavier hat es selbst überprüft.«
    Confiant fasste Servaz scharf ins Auge, als wollte er sagen: »Das habe ich euch doch gleich gesagt.«
    »Diesmal wird die Presse toben«, sagte d’Humières. »Wir werden Schlagzeilen machen – und nicht nur in der lokalen Presse. Dass mir niemand von Ihnen irgendwelche eigenen Kommentare abgibt.«
    Servaz und Ziegler sagten nichts.
    »Ich schlage vor, dass sich Monsieur Confiant und ich um die Beziehungen zur Presse kümmern. Für die anderen gilt völlige Funkstille. Die Ermittlungen gehen ihren gewohnten Gang, wir haben mehrere Spuren. Sonst nichts. Wenn sie Details wollen, wenden sie sich an mich oder an Martial.«
    »Vorausgesetzt, die Erklärungen des Monsieur Confiant verunglimpfen nicht die Arbeit der Ermittler«, sagte Servaz.
    Der Blick von Cathy d’Humières kühlte um etliche Grad ab.
    »Was soll das heißen?«
    »Commandant Servaz hat vorgestern auf der Rückfahrt von der Klinik Dr. Propp und mich angegriffen«, verteidigte sich Confiant. »Er hat die Beherrschung verloren, und er hatte alle auf dem Kieker.«
    Die Staatsanwältin wandte sich an Servaz.
    »Martin?«
    »›Die Beherrschung verloren‹ … das ist wohl leicht übertrieben«, sagte Servaz in sarkastischem Tonfall. »Klar ist jedenfalls, dass der Herr Richter Dr. Xavier unseren Besuch angekündigt hat, ohne Sie – oder uns – davon in Kenntnis zu setzen, während wir uns auf einen unangekündigten Besuch verständigt hatten.«
    »Stimmt das?«, fragte d’Humières Confiant mit eiskalter Stimme.
    Der junge Richter zog ein schiefes Gesicht.
    »Xavier ist ein Freund, es wäre ein Affront gewesen, wenn ich unangemeldet mit der Polizei bei ihm aufgekreuzt wäre.«
    »Weshalb haben Sie uns nicht auch darüber informiert?«, fuhr ihn d’Humières mit wutbebender Stimme an.
    Confiant senkte beschämt den Kopf.
    »Ich weiß nicht … Es schien mir nicht … wichtig zu sein.«
    »Hören Sie! Wir werden im hellsten Scheinwerferlicht stehen.« Mit einer wütenden Kinnbewegung deutete sie auf die Journalisten, die sich

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