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Schwarzer Schmetterling

Schwarzer Schmetterling

Titel: Schwarzer Schmetterling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Minier
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schrieb:
     
    Pferd
Grimm
an der Seilbahn
an der Eisenbrücke
aufgehängt
aufgehängt
abgelegener Ort
abgelegener Ort
zerstückelt
nackt
enthauptet
stranguliert, abgeschnittener Finger, Stiefel, Cape
nachts umgebracht?
nachts umgebracht?
DNA Hirtmann
DNA Hirtmann?
     
    »Einverstanden. Weshalb bringt man ein Tier um?«
    »Um Eric Lombard zu treffen«, sagte Ziegler noch einmal. »Das Kraftwerk und das Pferd führten zu ihm. Man hat es auf ihn abgesehen.«
    »Schön. Nehmen wir an, Lombard war das Ziel. Was hat der Apotheker damit zu tun? Andererseits wurde das Pferd enthauptet und zur Hälfe zerstückelt, der Apotheker war nackt und hatte nur ein Cape an. Welche Verbindung besteht zwischen beiden?«
    »Wenn man ein Tier zerstückelt, dann ist das ein bisschen so, wie wenn man es nackt auszieht«, spekulierte Espérandieu.
    »Um den Körper des Pferdes waren zwei große abgezogene Hautfetzen aufgespannt«, sagte Ziegler. »Wir dachten zuerst, sie sollten Flügel nachahmen – aber vielleicht sollten sie ja ein Cape imitieren …«
    »Möglich«, sagte Servaz ohne Überzeugung. »Aber warum wurde es enthauptet? Und dieses Cape, diese Stiefel – was haben sie zu bedeuten?«
    Niemand hatte eine Antwort auf diese Fragen. Er fuhr fort:
    »Und wir kommen immer auf dieselbe Frage: Was hat Hirtmann mit alldem zu tun?«
    »Er fordert euch heraus!«, rief eine Stimme von der Tür.
    Sie drehten sich um. Ein Mann stand in der Tür.
    Servaz glaubte zunächst, dass es sich um einen Journalisten handelte, und er wollte ihn schon rausschmeißen. Der Mann war um die vierzig, hatte langes hellbraunes Haar, einen gelockten Bart und eine Brille mit kleinen, runden Gläsern. Er nahm die beschlagene Brille ab, wischte sie trocken, setzte sie wieder auf und blickte sie mit seinen hellen Augen eingehend an. Er trug einen weiten Pulli und eine dicke Samthose. Er sah aus wie ein Sozialwissenschaftler, Gewerkschafter oder Achtundsechziger.
    »Wer sind Sie?«, fragte Servaz kalt.
    »Leiten Sie die Ermittlungen?«
    Der Gast näherte sich mit ausgestreckter Hand.
    »Simon Propp, ich bin der Kriminalpsychologe. Ich hätte erst morgen kommen sollen, aber die Gendarmerie hat mich angerufen und mir mitgeteilt, was geschehen ist. Und deshalb bin ich schon heute da.«
    Er ging um den Tisch herum und gab jedem die Hand. Dann blieb er stehen und betrachtete die freien Stühle. Er entschied sich für einen links von Servaz. Den hat er aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt, dachte Servaz, und er war leicht verärgert – als würde man ihn manipulieren wollen.
    Simon Propp betrachtete die Tafel.
    »Interessant«, sagte er.
    »Wirklich?« Servaz gab sich unabsichtlich sarkastisch. »Was fällt Ihnen dazu ein?«
    »Mir wäre es lieber, wenn Sie so weitermachen würden, als wäre ich nicht da, falls Sie das nicht stört«, antwortete der Psychologe. »Tut mir leid, dass ich Sie unterbrochen habe. Selbstverständlich bin ich nicht hier, um Ihre Arbeitsmethoden zu beurteilen.« Servaz sah, wie er winkte. »Im Übrigen könnte ich das auch gar nicht. Das ist nicht der Grund, weshalb ich hier bin. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, wenn es um die Persönlichkeit von Julian Hirtmann geht oder darum, anhand der Indizien am Tatort ein klinisches Profil des Täters zu erstellen.«
    »Sie haben beim Reinkommen gesagt, dass er uns herausfordert«, hakte Servaz nach.
    Er sah, wie der Psychologe hinter seiner Brille seine kleinen gelblichen Augen zusammenkniff. Die runden Wangen unter seinem glänzenden Bart waren von der Kälte gerötet, was ihn aussehen ließ wie einen verschlagenen Kobold. Servaz hatte das unangenehme Gefühl, im Geiste seziert zu werden. Dennoch hielt er dem Blick des Neuankömmlings stand.
    »Ja!«, sagte dieser. »Ich habe gestern in meinem Ferienhaus meine Hausaufgaben gemacht. Ich habe Hirtmanns Akte gründlich studiert, als ich hörte, dass in der Kabine der Seilbahn seine DNA gefunden wurde. Es ist offensichtlich, dass er ein Manipulator ist, ein hochintelligenter Soziopath. Aber damit nicht genug: Hirtmann ist selbst unter den organisierten Psychopathen ein Sonderfall. Denn die Persönlichkeitsstörungen, an denen sie leiden, beeinträchtigen in der Regel langfristig auf die eine oder andere Weise ihre intellektuellen Fähigkeiten und ihre sozialen Kontakte. Und es ist auch selten, dass ihre Abartigkeit von ihrem Umfeld überhaupt nicht bemerkt wird. Aus diesem Grund brauchen sie oftmals einen Komplizen, meistens eine Ehefrau, die

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