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Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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der Collie von Stella Heisenberg. Wenn wir am Boden sind, wird er ihre Spur aufnehmen. Auf diese Weise kommen wir schneller von einem Areal zum nächsten.“ Steins Stimme war nur schwer verständlich, das laute Knattern und die schwache Frequenz verschluckten einzelne Worte, sodass Müller ständig nachfragen musste.
    „Keine schlechte Idee, das mit dem Hund von Stella Heisenberg“, sagte Müller zu Robyn, als die Verbindung endgültig abgerissen war. „Wie ist er nur darauf gekommen?“
    Robyn war gerade dabei, die Schnürsenkel ihrer knallblauen Sneakers zu einem Zopf zu flechten und murmelte beinahe unhörbar:
    „David Stein ist doch ein Hundeflüsterer.“

27. Marrakesch – Industriegebiet
    Tag 5, vormittags

    Als Hundeflüsterer wusste David Stein, wie man den Collie von Stella Heisenberg behandeln musste. Nachdem er dem Hund Wasser und ein wenig Brot zum Fressen gegeben hatte, hatte er ihn überhaupt nicht weiter beachtet. Der Collie war ständig um David herumgestrichen, hatte es aber nicht gewagt, sich ihm zu nähern. David hatte aus dem Zimmer von Stella Heisenberg ein T-Shirt und einen langen Schal mitgenommen, die nach ihrem jugendlich frischen Parfum rochen und bei deren Anblick der Collie plötzlich angefangen hatte, mit dem Schwanz zu wedeln. David legte den Schal auf den Boden und der Collie schnüffelte daran, begann zu winseln und streckte seine Schnauze in die Luft.
    „Du wirst mich zu Stella bringen“, sagte David ruhig und zog den Schal näher zu sich heran. Der Collie folgte dem Schal aufmerksam, ließ jedoch David nicht aus den Augen und seine Körperhaltung war angespannt. Dieses Spiel mit dem Schal von Stella wiederholte David mehrere Male, bis der Collie soweit Vertrauen geschöpft hatte, dass er an Davids Handrücken schnüffelte. Dieser hatte zuvor Stellas T-Shirt um seine Hand gewickelt, sodass seine Haut ein wenig von Stellas charakteristischem Geruch angenommen hatte, was den Collie beruhigte. Als der marokkanische Hubschrauberpilot den Hund sah, wollte er David zunächst verbieten, mit dem Tier in die Kabine zu steigen, ließ sich aber dann doch dazu überreden.
    Auf seinem Smartphone hatte David die leerstehenden Fabrikhallen und Großgaragen von Robyn als Videodateien bekommen und so konnte er sich von der Luft aus orientieren. Zwölf Fabrikareale hatten sie schon durchsucht, bei jedem war der Collie laut bellend aus dem Hubschrauber gesprungen und winselnd zu den versperrten Toren gerannt. Doch jedes Mal waren die Hallen leer oder mit rostigen Teilen vollgeräumt gewesen und auf der Wärmebildkamera war nichts von einem Lebewesen zu erkennen.
    „Achtung! Hier spielen Jungs Fußball!“, warnte David den Hubschrauberpiloten und dieser nickte. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm setzte der Hubschrauber auf dem staubigen Platz vor einer Lagerhalle auf, deren großes eisernes Schiebetor von marokkanischen Jungen als Fußballtor benutzt wurde.
    Wieder sprang der Collie bellend aus dem Hubschrauber und rannte auf das Tor zu. Doch anders als bei den Objekten zuvor begann er hier nicht nur zu winseln, sondern versuchte wie verrückt, mit seinen Vorderpfoten den rissigen Betonboden aufzukratzen, um in die Halle zu gelangen. Als die Jungen den Collie sahen, begannen sie mit Steinen nach ihm zu werfen, doch der Hund ließ sich nicht von seinem Graben abbringen.
    „Los, abhauen!“, rief David Stein und ballte seine Hand zur Faust. Die Jungen schnappten sich den Ball und rannten kichernd davon.
    Mit seiner Wärmebildkamera scannte David das Gebäude und sah zwei Wärmequellen. Eine mit menschlichen Umrissen, das musste Stella Heisenberg sein, und eine wesentlich kleinere, die wie ein Insekt über Stellas Körper kroch. David aktivierte sein Headset, um die Verbindung mit Robyn herzustellen, aber alles, was er hörte, war ein wüstes Geknatter und einige abgehackte Wortfetzen. Entnervt schaltete er das Headset ab, zog seine Pistole und konzentrierte sich auf die Befreiung von Stella Heisenberg.
    Vorsichtig befestigte David Plastiksprengstoff an den beiden Seiten des Tors, um etwaige Bewacher von Stella Heisenberg nicht zu warnen, sondern den Überraschungseffekt zu nutzen. Dann ging er hinter einem ausgebrannten Autowrack in Deckung, als das eiserne Schiebetor durch die Wucht der Explosion aus den Angeln gehoben wurde. Mit seiner Pistole im Anschlag schlich er durch den aufgewirbelten Staub in die düstere Halle, in der schwere Transportkisten gestapelt waren, die genügend Deckung

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