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Schwarzer Sonntag

Schwarzer Sonntag

Titel: Schwarzer Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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dann ins Zimmer zurück und setzte sich auf den Bettrand. Es war noch zu früh, um den Lastwagen zu holen.
Lander sah die Besatzung des Luftschiffs in der Hotelhalle stehen. Es waren Farleys Copilot Simmons und zwei Kameraleute vom Fernsehen. Er trat auf sie zu und gab sich Mühe, möglichst forsch zu wirken.
Im Bus kann ich mich ausruhen, dachte er.
»Mein Gott, da sind Sie ja, Mike«, sagte Simmons. »Und ich dachte, Sie wären noch krank. Wo ist Farley? Wir haben schon versucht, ihn anzurufen. Er meldet sich nicht. Wir warten auf ihn.«
»Farley hat eine üble Nacht hinter sich. Irgendein betrunkenes Mädchen hat ihm ihren Finger ins Auge gestoßen.«
»Lieber Himmel!«
»Na, so schlimm ist es auch wieder nicht, aber er muß es behandeln lassen. Und deshalb fliege heute ich.«
»Wann sind Sie denn angekommen?«
»Heute morgen. Farley hat mich angerufen. Er hat mich um vier aus dem Schlaf geholt! Aber los jetzt, wir sind schon spät genug dran.«
»Sehr gut sehen Sie ja nicht gerade aus, Mike.«
»Besser als ihr allemal. Los, kommt.«
Am Tor zum Lakefront Airport fand der Fahrer seine Wagenpapiere nicht, und alle Insassen mußten sich ausweisen. Unweit vom Tower standen drei Streifenwagen.
Der Blimp, lang und silbrig, rot und blau, ruhte auf einem dreieckigen Grasstreifen zwischen den Pisten. Anders als die vor den Hangars stehenden Flugzeuge machte er auch im Ruhezustand den Eindruck, als fliege er. Elegant auf seinem einzigen Landerad balancierend, die Nase am Ankermast festgemacht, wies er wie ein riesiger Luftsack nach Nordosten. Nahebei parkten der Bus des Bodenpersonals und der Traktor mit dem Anhänger, in dem sich die mobile Werkstatt befand. Neben dem silbrig glänzenden Luftschiff wirkten die Menschen wie Zwerge.
Vickers, der Chef des Bodenpersonals, wischte sich die Finger an einem Stück Putzwolle ab und sagte: »Schön, daß Sie wieder da sind, Captain Lander. Hier ist schon alles klar.«
»Danke Ihnen.« Lander begann mit dem üblichen Inspektionsrundgang. Wie erwartet war alles in Ordnung. Der Blimp war strahlend sauber. »Seid ihr soweit?« rief er.
In der Gondel nahmen Lander und Simmons die letzten vorgeschriebenen Kontrollen vor.
Vickers trieb den Kameramann und dessen Assistenten an. »Nun steigen Sie schon endlich in die Gondel, damit wir loskommen.«
Das Bodenpersonal packte das rings um die Gondel laufende Geländer und ließ den Blimp auf seinem Landerad hüpfen. Vikkers entfernte mehrere Säcke Ballast von der Geländerstange, und das Bodenpersonal ließ das Luftschiff wiederum hüpfen. »Eine Spur zu schwer. Genau richtig.« Vickers war es lieb, wenn der Blimp beim Abheben ein bißchen Übergewicht hatte. Der Treibstoffverbrauch verringerte das Gewicht schnell genug.
»Wo sind die Colaflaschen? Haben wir die Colaflaschen an Bord?« fragte Simmons. Er rechnete damit, daß sie drei Stunden, vielleicht auch länger, in der Luft bleiben würden. »Ja, da sind sie ja.«
»Übernehmen Sie, Simmons«, sagte Lander.
»Okay.« Simmons glitt in den einzigen Pilotensitz auf der linken Seite der Gondel und gab durch die Windschutzscheibe ein Handzeichen. Die Mechaniker am Landemast klinkten die Sperre aus, und acht Männer zogen den Blimp an den Bugseilen herum. »Auf geht’s.« Simmons wuchtete das Höhenruderrad zurück, schob die Gashebel vor, und das große Luftschiff erhob sich in einem steilen Winkel.
Lander lehnte sich im Passagiersitz neben dem Piloten zurück. Der Flug zum Stadion dauerte bei Rückenwind neuneinhalb Minuten. Lander errechnete, daß es mit Vollgas in gut sieben Minuten zu schaffen sein mußte, falls der Wind so blieb.
Unter ihnen, an der Ausfahrt Tulane, hatte sich ein langer Verkehrsstau auf der Schnellstraße gebildet.
»Die kriegen den Anpfiff sicher nicht mehr zu sehen«, sagte Simmons.
»Wohl kaum«, sagte Lander. Und die Halbzeit werden sie alle nicht mehr erleben, setzte er in Gedanken hinzu. Es war jetzt 13 Uhr 10. Fast eine ganze Stunde noch.
    Dahlia Iyad stieg unweit der Mole an der Galvez Street aus dem Taxi und ging rasch die Straße hinunter in Richtung der Garage. Entweder war die Bombe da oder nicht. Entweder wartete die Polizei auf sie oder nicht. Erst jetzt fiel ihr auf, daß der Belag des Bürgersteigs Risse und Unebenheiten aufwies. Sie achtete beim Gehen auf die Risse. Auf dem Fahrdamm spielten Kinder Schlagball, und der kleine Junge mit dem Schlagholz pfiff bewundernd durch die Zähne, als sie vorbeiging.
    Ein Streifenwagen scheuchte die Kinder

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