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Schwarzer Sonntag

Schwarzer Sonntag

Titel: Schwarzer Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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auseinander und fuhr langsam an Dahlia vorüber. Sie wandte das Gesicht ab, als suchte sie eine Hausnummer. Der Streifenwagen bog an der nächsten Ecke ab. Sie nahm die Schlüssel aus der Handtasche und ging die Zufahrt zur Garage hinauf. Da waren die beiden Vorhängeschlösser. Sie öffnete sie, schlüpfte hinein und machte das Tor hinter sich zu. In der Garage herrschte Halbdunkel. Aber da stand der Lastwagen. Unangetastet, wie es schien.
    Sie kletterte auf die Ladefläche und knipste das matte Licht an. Auf dem Gehäuse lag eine dünne Staubschicht. Also war alles in Ordnung. Andernfalls hätte die Polizei sie auch bestimmt nicht mehr in die Nähe der Bombe gelassen. Sie zog sich einen Overall mit den Buchstaben NBS über und entfernte an den Seitenklappen des Lastwagens die Folien, mit denen die in leuchtenden Farben aufgemalten Initialen der Rundfunk-und Fernsehgesellschaft verdeckt gewesen waren.
    Die Kontrolliste hing, mit Klebeband befestigt, an der Bombe. Dahlia las sie rasch noch einmal durch. Zuerst die Sprengkapseln. Dahlia nahm sie aus ihrer Verpackung und setzte sie ein. Die Zuleitung zu den Sprengkapseln verband sie mit dem Verteiler, der später an das Aggregat des Luftschiffs angeschlossen werden sollte. Sprengkapseln und Ersatzzündschnur waren jetzt funktionsbereit.
    Von den Halteseilen schnitt sie alle bis auf zwei durch. Jetzt die Sachen für Lander. Ein Revolver mit Schalldämpfer und eine Drahtschere, beides in einem Papiersack. Ihre Schmeisser mit sechs Reservemagazinen und ein Schnellfeuergewehr AK-47 mit Ladestreifen befanden sich in einem Kleidersack.
    Sie sprang herunter, legte die Schmeisser auf den Boden der Fahrerkabine und warf eine Wolldecke darüber. Der Fahrersitz war voller Staub. Sie wischte ihn mit dem Taschentuch ab. Dann steckte sie sich die Haare hoch und setzte eine Mütze auf.
    13 Uhr 50. Zeit abzufahren. Sie öffnete die Garagentür und fuhr hinaus. Das Licht blendete. Der Laster brummelte im Leerlauf, während sie das Garagentor schloß.
    Auf der Fahrt zum Flughafen durchströmte sie ein sonderbares Glücksgefühl, so als ob sie fiele und fiele und fiele.
    Kabakov beobachtete vom Befehlsstand aus den Strom von Zuschauern, der sich durch den Südosteingang ins Stadion ergoß. Sie sahen alle gut gekleidet und wohlgenährt aus, alle völlig ahnungslos.
    In den Schlangen vor den Metalldetektor-Schleusen maulten die Leute, und wenn hin und wieder ein Fan aufgefordert wurde, den Inhalt seiner Taschen in eine Plastikschüssel zu leeren, kam es auch zu lauteren Protesten. In Kabakovs Nähe standen die Männer von der Eingreifreserve Ost: zehn schwerbewaffnete Männer mit kugelsicheren Westen. Er ging nach draußen, wo er das Knacken der Sprechfunkgeräte nicht mehr hörte, und sah zu, wie das Stadion sich füllte. Die Blaskapellen spielten bereits. Um 13 Uhr 45 war die Mehrzahl der Zuschauer auf ihren Plätzen. Die Straßensperren wurden geschlossen.
    240 Meter über dem Stadion berieten sich die Kameramänner in dem Blimp über Sprechfunk mit dem Regisseur im Übertragungswagen hinter der Tribüne. Die Direktübertragung des Spiels sollte mit einer Luftaufnahme des Stadions beginnen. Vor diesem Bild sollte der Vorspann laufen. Der Regisseur, der in seinem Wagen zwölf Monitore vor sich hatte, war nicht zufrieden.
    »He, Simmons«, sagte der Kameramann, »der Chef will es jetzt vom Nordende haben, mit Tulane im Hintergrund. Geht das?«
    »Klar.« Das Luftschiff schwenkte majestätisch nach Norden. »Sehr gut so, sehr gut.« Der Kameramann hatte den richtigen Ausschnitt. Er sah das von 84 000 Menschen eingerahmte grüne Feld und die im Wind über dem Stadion wehenden Fahnen. Lander sah den Hubschrauber der Polizei, der wie eine Libelle über dem Stadiongelände hin- und herflitzte. »Tower an Nora Eins Zero.«
    Simmons nahm das Mikrofon. »Hier Nora Eins Zero, kommen.«
»Helikopter in Ihrem Sektor eine Meile nordwestlich. Weichen Sie aus«, sagte der Fluglotse.
»Verstanden. Ich sehe ihn. Nora Eins Zero Ende.«
Simmons wies nach vorn, und Lander sah in etwa 180 Meter Höhe einen Militärhubschrauber näher kommen. »Das ist der Präsident. Nehmt den Hut ab«, sagte Simmons und nahm das Luftschiff vom Nordende des Stadions zurück.
Lander sah, wie die Landemarkierung ausgebreitet wurde.
»Jetzt sollen wir die Landung aufnehmen«, sagte der Kameraassistent. »Können Sie uns breitseits bringen?«
»So ist es gut«, rief der Kameramann. Durch seine Linse ließ er 86 Millionen

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